Symbionese Liberation Army
Die Symbionese Liberation Army
(SLA) war eine terroristische Guerillagruppe in den USA, die sich selbst als
dem Maoismus nahe Befreiungsarmee in der Tradition von Robin Hood sah. Sie
führte mehrere gewalttätige Aktionen durch, u. a. Banküberfälle, Entführungen
und Morde. Die SLA wurde 1971 von Russell Little und Robyn Sue Steiner in San
Francisco gegründet. Anführer war ab 1972 Donald DeFreeze, weitere Mitglieder
waren William Wolfe und das Ehepaar Harris. Das Logo der SLA stellt eine
siebenköpfige gewundene Schlange dar.
Entführung von Patty Hearst
Die SLA wurde durch die
Entführung von Patty Hearst, der damals 19-jährigen Enkeltochter des Verlegers
William Randolph Hearst und Tochter des Milliardärs Randolph Apperson Hearst am
4. Februar 1974, international bekannt. Durch ihre Entführung sollte ein
Hilfsprogramm in Höhe von 6 Millionen $ zur Ernährung der Hunger leidenden
Bevölkerungsgruppen in den USA erzwungen werden. Patty Hearst wurde zunächst
gefangengehalten, danach Geliebte eines Gruppenmitglieds, schließlich Mitglied
der Gruppierung und nahm sogar an einem Banküberfall teil. Es ist nicht sicher,
ob dieses Verhalten eine vorgetäuschte Entführung andeutet, wie es die Gerichte
glaubten, oder ein Fall des Stockholm-Syndroms ist.
Am 17. Mai 1974 kamen bei
einer Schießerei mit der Polizei sechs Mitglieder der SLA ums Leben. Im
September 1975 wurden die restlichen Mitglieder einschließlich Patty Hearst
verhaftet. Sie erhielt eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren, die jedoch in
letzter Konsequenz vom damaligen US-Präsidenten Jimmy Carter auf 22 Monate
heruntergesetzt wurde. 2001 wurde Patty Hearst durch Präsident Bill Clinton von
jeder Schuld freigesprochen.