Sonntag, 25. März 2018
Dienstag, 20. März 2018
Rapid im Fadenkreuz ? - Teil 2
Der Verfassungsschutz stattete einem Rapid-Fan einen Hausbesuch ab, weil im Stadion ein Banner gegen den Innenminister gezeigt wurde Der Verfassungsschutz hat Ermittlungen gegen Rapid-Anhänger aufgenommen, die am Samstag mit einem umstrittenen Plakat gegen ein drohendes Pyrotechnikverbot in Fußballstadien protestiert haben. Auf dem Transparent waren Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) und der ÖVP-Abgeordnete und ehemalige Vizepräsident der Wiener Polizei, Karl Mahrer, in einem Fadenkreuz zu sehen. Das wird von den Behörden als Aufruf zur Gewalt interpretiert. Schon während des Spiels des SK Rapid gegen den WAC, bei dem das Transparent entrollt wurde, sollen deshalb mehr Einheiten in und um das Stadion zusammengezogen worden sein. Diese waren großteils vor dem Stadion und in Seitengassen rund um das Stadion postiert. Gerüchte, wonach die Sondereinheit Wega hinzugeordert wurde, bestätigt die Landespolizeidirektion Wien auf STANDARD-Anfrage nicht. Keine Details "Wir wissen, dass es einen Vorfall mit einem Plakat gegeben hat, wo der Innenminister drauf ist", sagt eine Polizeisprecherin. Der Verfassungsschutz konnte einen Täter ausforschen, dem das Delikt der "gefährlichen Drohung" vorgeworfen wird. Außerdem gibt es weitere Ermittlungen, allerdings wurden bisher keine anderen konkret Tatverdächtigen ausgeforscht. Laut STANDARD-Recherchen stattete die Polizei noch am Sonntag einem Rapid-Fan einen Hausbesuch ab. Der Fan soll von drei Beamten des Landesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) zu Hause besucht worden sein, wobei eine "freiwillige Begehung" der Wohnung und eine Befragung stattgefunden hätten. Eine Hausdurchsuchung mit richterlicher Genehmigung fand nicht statt. Der Verdächtige soll nach anderen Personen gefragt worden seien. Protest gegen Pyrotechnik Auslöser für das Plakat waren Pläne von Kickl und Mahrer, ein vollständiges Pyrotechnikverbot in Stadien durchzusetzen. Momentan gibt es Ausnahmeregeln für bengalische Feuer, bei deren Anzünden behördliche Vorgaben eingehalten werden. Das soll der Vergangenheit angehören. Außerdem befürchtet die Fanszene, dass die vom FPÖ-geführten Innenministerium geplante berittene Polizei erstmals an Fußballfans ausprobiert werden wird. Rechtsanwalt Nikolaus Rosenauer, der im Präsidium des SK Rapid sitzt, spricht davon, dass das Transparent "willkürlich missdeutet wird, wenn man darin etwas anderes als eine politische Meinungsäußerung" sehe. Er interpretiert das Banner dahingehend, dass die "politische Initiative zum Verbot der Pyrotechnik abgeschossen werden soll", aber es "nicht darum geht, dass man Kickl oder Mahrer an Leib und Leben rücken will". Kritik gibt es auch vom Verein Rechtshilfe Rapid. Laut dessen Darstellung sollen Fanvertreter schon während des Spiels informiert worden sein, dass die Wega unterwegs sei, um das Transparent zu beschlagnahmen. Die Ermittlungen des Verfassungsschutzes seien "völlig unverhältnismäßig". (Fabian Schmid, Maria Sterkl, 20.3.2018) - derstandard.at/2000076414835/Anti-Kickl-Banner-Verfassungsschutz-ermittelt-gegen-Rapid-Fan
https://derstandard.at/2000076414835/Anti-Kickl-Banner-Verfassungsschutz-ermittelt-gegen-Rapid-Fan
http://www.rechtshilfe-rapid.at/
Samstag, 17. März 2018
Montag, 12. März 2018
Die haben auch einen Hammer....
Clubchefs wüst beschimpft
Vor den Augen von ÖFB-Teamchef Franco Foda, der auf Seite West Hams Marko Arnautovic und bei Burnley Ashley Barnes beobachtete, machten die Anhänger im London Stadium ihrem Ärger über die aktuelle Situation des Vereins Luft. Nach dem 1:4 in Liverpool und dem 1:4 bei Abstiegskonkurrent Swansea war es für West Ham die dritte Niederlage in Folge. Mit nur drei Punkten Vorsprung auf die Abstiegszone sind Arnautovic und Co. als 16. mittendrin im Kampf um den Klassenerhalt.
Nach Burnleys Führungstor durch den für Österreichs Nationalteam infrage kommenden Barnes in der 66. Minute rannte zunächst ein Fan auf das Spielfeld und näherte sich West-Ham-Kapitän Mark Noble. Weil offenbar keine Sicherheitskräfte in der Nähe waren, packte Noble den Mann und stieß ihn zu Boden. Zwei weitere Anhänger stürmten den Platz, wurden aber von West Hams Verteidiger James Collins weggeführt. „Ich würde nicht sagen, dass ich mich bedroht gefühlt habe, aber auf dieser Welt weißt du nie. Es hat so gewirkt, als hätten die Fans genug gehabt, sie wollten ihre Emotionen zeigen“, sagte Noble nach der Partie.
Clubbosse müssen flüchten
Nach dem 0:2 griff sich ein Zuschauer die Eckfahne, lief damit über den Platz und steckte sie in den Anstoßpunkt. Auch nach dem dritten Gegentreffer gelangten Anhänger auf das Spielfeld, die Ordner waren sichtlich überfordert. Doch auch auf der Tribüne spielten sich beschämende Szenen ab. Hunderte „Hammers“-Fans konnten von den Ordnern nicht daran gehindert werden, Richtung Haupttribüne vorzudringen, um dort die beiden Clubchefs David Gold und David Sullivan sowie die Vizepräsidentin Karren Brady lautstark zu beschimpfen.
„Ihr habt unseren Club zerstört“, skandierten die Fans und forderten Rücktritte. Die Verantwortlichen verließen in der Folge noch während der Partie sicherheitshalber ihre Plätze. Der Club sowie die Liga kündigten eine genaue Untersuchung der Vorfälle an. West Ham muss mit einer harten Strafe rechnen. „Es gibt auf keinem Level im Fußball Platz für das, was im London Stadium passiert ist“, richtete die Premier League aus, „neben der offiziellen Untersuchung werden auch wir West Ham zu den Vorfällen befragen, um sicherzustellen, dass so etwas nicht mehr vorkommt.“
„Hammers“-Trainer David Moyes, der erst im Herbst nach einem enttäuschenden Saisonstart das Amt von Slaven Bilic übernommen hatte, zeigte Verständnis für den Unmut der Anhänger, forderte die Fans aber gleichzeitig zu Unterstützung in der prekären Lage auf. „Was wir brauchen, ist, dass Club, Spieler, Fans und einfach jeder an einem Strang ziehen“, sagte der Schotte, „ich bitte nur darum, dass alle zusammenhalten. Wir werden alles tun, um genügend Punkte zu sammeln, damit wir auch kommende Saison ein Premier-League-Club sind.“
Platzsturm auch in Frankreich
Auch in der französischen Ligue 1 ist es nach dem Heimspiel des abstiegsbedrohten Clubs OSC Lille zu einem Platzsturm gekommen. Rund 200 Fans stürmten am Samstag nach dem 1:1 gegen den SC Montpellier den Rasen und bedrohten die Spieler. Stürmer Nicolas Pepe soll dabei einen Tritt gegen das Bein abbekommen haben, auch Verteidiger Adama Soumaoro wurde attackiert.
Sicherheitskräfte verhinderten, dass die aufgebrachten Fans den Spielertunnel erreichten. Lille liegt mit 28 Punkten auf dem vorletzten Platz. Bisher erlebt der Club eine äußerst chaotische Saison mit sportlichen und finanziellen Problemen. Dazu kommt der Streit mit Ex-Trainer Marcelo Bielsa vor Gericht wegen einer möglichen Abfindung.
Erst am vergangenen Montag war es zu einem Treffen zwischen Clubpräsident Gerard Lopez und den Fangruppen gekommen. Dabei hatten diese eigentlich die Unterstützung bis zum Saisonende zugesagt. Lopez hatte bei seinem Amtsantritt einst die Qualifikation für die Champions League innerhalb von wenigen Jahren als Ziel ausgegeben. „Die Fans haben die Kontrolle verloren. Es sind aber auch Fans, die traurig und unglücklich sind“, sagte Trainer Christophe Galtier und fügte hinzu: „Ich akzeptiere aber nicht, dass meine Spieler geschlagen und in dieser Weise behandelt werden.“
http://sport.orf.at/stories/2290674/2290602/
Voller Einsatz....
Skandal mit weitreichenden Folgen
Rigorose Maßnahmen ließen nach dem erneuten Skandal nicht lange auf sich warten. Die griechische Regierung in Athen entschied sich dazu, die Meisterschaft abzubrechen. „Dies gilt für unbestimmte Zeit. Sie wird nicht starten, bis es einen klaren Rahmen gibt, dem alle zustimmen“, sagte Sportminister Dimitris Vassiliadis nach einem Treffen mit Regierungschef Alexis Tsipras im griechischen Fernsehen. „In der nächsten Zeit wird es Beratungen mit dem Fußballverband, den Vereinen und der UEFA geben“, sagte Vassiliadis.
Bereits am Sonntag hatte der Sportminister den Vorfall scharf verurteilt. „Die Bilder mit Funktionären, die bewaffnet auf das Spielfeld gehen, werfen uns viele Jahre zurück“, fand Vassiliadis, der in Griechenland auch Vizeminister ist, deutliche Worte. Die Staatsanwaltschaft von Thessaloniki erließ indes bereits einen Haftbefehl gegen Savvidis. Die Polizei gab bekannt, ihn befragen zu wollen. Der 58-Jährige habe aber einen Waffenschein, hieß es aus Polizeiquellen. Er werde nicht deshalb gesucht.
Nicht gegebenes Tor als Auslöser
Das Spiel zwischen Saloniki und AEK Athen war am Sonntagabend in der letzten Spielminute beim Stand von 0:0 abgebrochen worden. Schiedsrichter Giorgos Kominos hatte kurz zuvor ein Tor von PAOK aufgrund einer Abseitsstellung nicht gegeben. Von Leibwächtern begleitet stürmte Savvidis daraufhin den Rasen in Richtung des Unparteiischen. Der in Georgien geborene, schwerreiche Unternehmer drohte ihm, seine Waffe zückte er aber nicht. Laut Medienberichten soll PAOK-Direktor Lubos Michel, ein ehemaliger Spitzenreferee, zu Kominos gesagt haben: „Du bist erledigt.“
Der Referee verschwand ebenso wie die Spieler beider Teams in der Kabine. Mehr als zwei Stunden nach dem Abbruch änderte Kominos nach Medienberichten seine Meinung und erklärte den Kapitänen der beiden Teams, das Tor zähle doch. AEK weigerte sich daraufhin, für die restlichen zu spielenden Minuten der Nachspielzeit auf das Feld zurückzukehren. Die offiziell um ihre Sicherheit bangenden Athener führten bis zu diesem Spiel die Tabelle mit 54 Punkten und zwei Zählern Vorsprung auf PAOK an.
Skandal erst vor wenigen Tagen
In der Toumba-Arena von Saloniki war bereits die Partie gegen Olympiakos Piräus am 25. Februar von Gewalt überschattet gewesen. Damals war Gästetrainer und Ex-Salzburg-Coach Oscar Garcia kurz vor Spielbeginn von einer Papierrolle einer Registrierkasse am Kopf getroffen worden. Das Spiel fand nicht statt und wurde inzwischen mit 3:0 für Olympiakos gewertet. Ursprünglich wurde PAOK auch mit Geisterspielen und einem Punkteabzug belegt, das wurde aber erst am Sonntag wieder zurückgenommen.
http://sport.orf.at/stories/2290674/2290672/
Samstag, 10. März 2018
Na Sauber.....
Der Generalsekretär im Innenministerium stoppt die aktuellen Ausnahmegenehmigungen für Pyrotechnik im Fußball und bei Skirennen. Rapid und Austria reagieren entsetzt.
In der kommenden Woche wird der Generalsekretär im Innenministerium, Peter Goldgruber, einen Erlass herausgeben, der in der Sportszene gewaltig Staub aufwirbeln wird. De facto werden die umstrittenen bengalischen Feuer aus den heimischen Fußballstadien verbannt. Das Gleiche gilt auch bei Skirennen in Kitzbühel oder Schladming.
Verboten wurde diese Art der Pyrotechnik in Sportstätten bereits 2010. Allerdings wurde ein Schlupfloch freigelassen. Für bestimmte, besondere Anlässe kann eine Ausnahmebewilligung beschlossen werden. Nach Verhandlungen zwischen Vereinen, Polizei und Fans wurde diese sehr großzügig ausgestellt. In Hütteldorf dürfen Rapid-Fans seit rund einem Jahr legal zu jeder Zeit in einem bestimmten Korridor angemeldete Pyrotechnik abbrennen. Auch die Fanszenen von Austria Wien, Sturm Graz und Austria Salzburg zogen diese Karte. Seither gehört die "Pyro" wieder verstärkt dazu. Zuletzt gab es sogar in Salzburg bei Red Bull angemeldete bengalische Feuer.
Allerdings sind Anzeigen wegen Übertretungen trotzdem keine Seltenheit.
Vorstoß von Mahrer
Dem ÖVP-Polizeisprecher im Parlament, Karl Mahrer, ist die Pyrotechnik ein Dorn im Auge. Er verweist auf Studien im Auftrag der UEFA, die nicht nur die hohen Temperaturen von bis zu 2500 Grad Celsius als Gefahr ansieht. Die Signalfackeln "produzieren giftige Verbrennungserzeugnisse, einschließlich Schwefeloxide, Stickstoff und solide Metalloxide", heißt es da. Sogar von "akuten toxischen Wirkungen" und "krebserregenden Folgen" ist in der Studie des englischen Sprengstoff-Experten Tom Smith zu lesen. Mahrer spricht gegenüber dem KURIER von Gefahren für Besucher und Polizisten: "Die Stadien müssen familienfreundlich werden. Teilweise gibt es hier Verhältnisse wie im rechtsfreien Raum. Fußball ist ein Familiensport und da müssen 500 bis 700 Polizisten pro Derby eingesetzt werden." Personen, "die wie vermummte Kriminelle ausschauen" und bengalische Feuer zünden, sind für Mahrer fehl am Platz.
Bei einem Gespräch zwischen Mahrer und Goldgruber wurde kürzlich beschlossen, die Ausnahmen stark einzuschränken. "Diese gibt es nur mehr für besondere Anlässe. Ein Fußballspiel ist nichts Besonderes", sagt Christoph Pölzl, Sprecher von Innenminister Herbert Kickl (FPÖ). Ausnahmen gebe es künftig nur mehr für "ein Finale der Champions League oder für eine Weltmeisterschaft". Beides wird es in Österreich nicht geben. Pölzl: "Bei einer Ski-WM kann man darüber reden. Wenn Rapid Meister wird, dann wird es so etwas schon geben. Aber das wird nun sehr restriktiv ausgelegt."
Donnerstag, 8. März 2018
Dienstag, 6. März 2018
Sonntag, 4. März 2018
Ah net schlampert....
Red Bull Statisten ersetzen aktive RB Fans in Frankfurt
Während die aktive Fanszene von Red Bull Leipzig auf die Auswärtsfahrt nach Frankfurt verzichtete, wurden kurzerhand kostenlose Fan-Statisten seitens der RB-Konzern-Zentrale rangekarrt und auch noch aus der Mannschaftskasse bezahlt. So einfach geht es eben beim Reagenzglas-Verein mit seinen Reagenzglas-Fans. Der Höhepunkt dieser traurigen Geschichte ist nun noch das peinliche Interview mit diesen Marionetten beim MDR:
Während einige Fangruppierungen zum Boykott aufriefen, wurden die Busfahrten für die mitreisenden Fans aus der Mannschaftskasse bezahlt. Hat RB mit dieser Aktion nicht die eigenen Fans brüskiert?
Ich finde generell nicht, dass das Ausrufen eines Boykotts der richtige Weg ist. Einfach wegzubleiben hat noch nie etwas bewirkt. Ich persönlich halte mehr davon, wenn möglich vor Ort, die eigene Meinung kreativ kundzutun. Ich sehe die Aktion der Mannschaft als Offerte, dies zu tun. Ob sie kalkuliert war oder nicht, tut für mich nichts zur Sache.
Donnerstag, 1. März 2018
Na blöd....
Der Dino ist auch für die anderen Clubs aus dem Oberhaus ein erheblicher Wirtschaftsfaktor. Auch Bremen müsste ein HSV-Abgang leid tun.
Hamburg. Der Sonderzug nach Frankfurt ist schon lange ausverkauft. In wenigen Minuten nur waren Ende Januar die rund 250 Karten für das Auswärtsspiel des HSV bei der Eintracht und die Fahrt im "eigenen" Zug dorthin vergriffen. Die Fans sind treu, und sie sind viele. Auch deshalb würde ein Abstieg des "Dinos" nicht nur die Stadt Hamburg treffen, sondern die gesamte Deutsche Fußball Liga (DFL) und all die Städte, in denen Erstligafußball geboten wird. Reisende bringen Geld mit. Fußballfans sind ein Wirtschaftsfaktor.
Möglicherweise – oder eher wahrscheinlich – ist die finale Auswärtspartie der laufenden Saison am 5. Mai in Frankfurt eine historische. Es ist der 933. Auftritt eines HSV-Teams in 55 Jahren Erster Liga. Und es wäre der letzte, wenn der sportliche Gau tatsächlich eintritt. Dennoch wollen zahlreiche Anhänger dabei sein. Oder gerade deswegen.
Die HSV-Fans begleiten ihr Team treu auch in die fernsten Winkel der Republik, von Freiburg bis Bremen, von München bis Berlin. "Wir wissen, dass unsere Fans eigentlich immer fast das komplette Gästekontingent bei Auswärtsspielen abgenommen haben", sagt Joachim Ranau, der Leiter Fanbetreuung beim HSV, "und zwar unabhängig vom jeweiligen Saisonverlauf."
HSV-Fans belegen Rang vier
Dass die Fans der viel beschriebenen Traditionsvereine in wesentlich größerer Zahl ihre Teams begleiten, ist keine Erfindung von Nostalgikern und Retortenclubgegnern, sondern belegte Tatsache. Im Durchschnitt sind in der laufenden Spielzeit 4750 Fans mit dem HSV zu den Auswärtsspielen gefahren. Damit war das verfügbare Auswärtskartenkontingent (zehn Prozent des Fassungsvermögens der Stadien) zu 95,8 Prozent ausgelastet. Das bringt den HSV im Auswärtsfahrer-Ranking derzeit tatsächlich auf Platz vier.
Mehr Anhänger begleiteten nur Schalke 04 (5792), Borussia Dortmund (5500) und Bayern München (5421) zu den Gastspielen ihrer Vereine. "Bei unserer Zahl sind viele auswärtige Fans, die aus der Region des Auswärtsspiels stammen, nicht mal erfasst", sagt Ranau. "Sie können ihre Karte vor Ort kaufen und stehen dann auch nicht im Gästeblock."
Die große Zahl der Mitreisenden ist ein erheblicher Wirtschaftsfaktor. Durchschnittlich geben Gästefans, die ausschließlich das Spiel besuchen, neben den Kosten für die Eintrittskarten etwa 40 Euro in der fremden Stadt aus. Für Bier, Würstchen, Fanartikel und so weiter. Auf den HSV umgerechnet bedeutet dies, dass pro Saison rund 3,2 Millionen Euro in den Auswärtsstadien allein durch den Konsum der Fremdfans umgesetzt werden.
Hoteliers freuen sich über HSV-Fans
Erschwerend kommt hinzu, dass auch der 1. FC Köln in der Zweiten Liga zu verschwinden droht, der durchschnittlich 4558 Auswärtsfans mitbringt. Die Bundesliga verliert auf einen Schlag Stadionbesucher aus der zweit- und viertgrößten deutschen Großstadt. Auch vor den Fernsehschirmen sind der HSV und Köln gewichtige Magneten.
Beim Pay-TV-Sender Sky, einer der größten Bundesliga-Finanziers, belegen der HSV (Platz 6) und Köln (7) obere Plätze im Einschaltquoten-Ranking. Das Abstiegsderby der Hamburger vom vergangenen Sonnabend bei Werder Bremen schalteten 1,19 Millionen Fans ein, so viele wie noch nie.
In Bremen haben die Einzelhändler in der Innenstadt festgestellt, dass bei Heimspielen des SV Werder am Sonnabend um 15.30 Uhr die Umsätze durch Gästefans signifikant steigen. Das ist typisch für die meisten Städte der Erst-, aber auch Zweitligisten.
In Mönchengladbach und Dortmund sind bei Heimspielen die wenigen Hotels praktisch ausgebucht. "Fußball ist in der Lage, den Städten und Regionen etwas zu geben", sagt DFL-Präsident Reinhard Rauball. Und meint die Wertschöpfung.
HSV-Intensivfan gibt 2299 Euro pro Saison aus
Insgesamt 7,9 Milliarden Euro hat die DFL in der Bundesliga und Zweiten Liga laut der letzten Untersuchung der Unternehmensberater von McKinsey in der Saison 2013/14 generiert. Davon entfallen rund 1,8 Milliarden auf die Clubs und die DFL – der Rest auf Zulieferer, Vermarkter und andere Unternehmen, die vom durch Fußball ausgelösten Konsum profitieren.
In dem Bericht heißt es: "Jeder Euro Wertschöpfung bei den Clubs generiert 2,60 Euro bei anderen Systembeteiligten aus der deutschen Wirtschaft." Mehr noch: Rund 54.000 Jobs hingen laut DFL direkt oder indirekt vom Profifußball ab.
Auf Nachfrage sah sich die DFL zwar nicht in der Lage, diese beeindruckenden Zahlen auf den HSV herunterzubrechen. Stattdessen hat das Unternehmen PR Marketing in seinem aktuellen "Fankosten-Index" zur Fußball-Bundesliga errechnet, dass ein typischer Intensivfan des HSV mindestens 2299 Euro pro Saison ausgibt.
Aufgeschlüsselt heißt das: 1145,90 Euro für Bahnfahrten, 400,75 Euro für Verzehr, 650,70 Euro für Eintritte und 102,45 Euro für ein Fantrikot. Tendenz steigend. Die Bundesliga wird in der kommenden Saison merken, wenn der HSV nicht mehr da sein sollte.
https://www.abendblatt.de/sport/fussball/hsv/article213582785/Staedte-verloeren-Millionen-bei-einem-Abstieg-des-HSV.html
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