Mehrere Medien und die APA berichten, dass es sich bei dem 43-Jährigen um Kahraman handeln soll. Eine offizielle Bestätigung der Polizei steht noch aus. Laut dem bisherigen Kenntnisstand soll es vor den Schüssen zu einem Streit der beiden Männer in einem Lokal gekommen sein. Der Disput verlagerte sich schließlich ins Freie, wo dann die Schüsse fielen. Die Einsatzkräfte wurden gegen 11.40 Uhr alarmiert, jegliche Reanimationsmaßnahmen verliefen erfolglos, sagte Polizeisprecher Daniel Fürst. Bisher gibt es keine Hinweise auf die Gründe für die Tat, das Landeskriminalamt ermittelt.
Montag, 27. Februar 2023
Sonntag, 26. Februar 2023
Uralthistorie: Rasenspielclub Austria - D´Hergottschnitzer
Die älteste Austria
Am 17. Mai 1896 wurde der „Rasenspielclub Austria“ gegründet. In seiner
konstituierenden Sitzung bestimmten die Mitglieder folgende Positionen:
Vorsitzender: Alfred Hronek
Erster Obmann: Johann Schmelzer senior
Zweiter Obmann: Alfred Hronek
Kassier: Joseph Buchmann
Erster Kapitän: Johann Schmelzer junior
Zweiter Kapitän: Franz Andrä
Die Vereinsadresse damals war im 9. Wiener Gemeindebezirk, Nußdorfer Straße
78. Von 1896 bis 1898 absolvierte der Rasenspielclub Austria viele Wettspiele,
ehe er – zumindest was die Erwähnung in den Zeitungen betrifft – 1899
vollkommen verschwand. Bereits Ende März 1898 hat sich dieses Zurückziehen
angekündigt, da in einer Austrittswelle viele Spieler den Verein verliessen. Wenn
man den Einträgen in sozialen Netzwerken glauben kann, so wurde der Verein 1904
in „Alpinverein D‘ Hergottschnitzer“ umbenannt, den es noch heute gibt. Namen
alpiner Schutzhütten: Herrgottschnitzer-Haus, Gutensteiner Alpen (kreiter.info)
Somit gibt es den Rasenspielclub Austria in anderer Form noch heute. Der
Sportplatz war das „Exercierfeld Klosterneuburg“ in Klosterneuburg Weidling, wo
sie ihre Heimspiele austrugen.
Nachgewiesene Spiele:
11.10.1896: Wiener Fussballclub –
Rasenspielclub Austria 4-0
14.3.1897: Rasenspielclub
Training – Rasenspielclub Austria 8-0
28.3.1897: Sportclub Hungaria
– Rasenspielclub Austria 0-2
4.4.1897: Sportclub Hungaria –
Rasenspielclub Austria 1-3
25.4.1897: FC Vindobona –
Rasenspielclub Austria 2-4
23.5.1897: Rasenspielclub
Training – Rasenspielclub Austria 2-1
7.11.1897: Sportclub Hungaria –
Rasenspielclub Austria 4-2
28.11.1897: Rasenspielclub
Austria – Sportclub Hungaria (Ergebnis unbekannt)
5.12.1897: Rasenspielclub
Training – Rasenspielclub Austria (Ergebnis unbekannt)
8.12.1897: Vienna Cricket and
Football Club II. – Rasenspielclub Austria 4-1
17.4.1898: Vienna II. – Rasenspielclub
Austria 6-0
15.5.1898: Rasenspielclub Austria
– Vindobona 0-3
9.10.1898: Vienna –
Rasenspielclub Austria (Ergebnis unbekannt)
Insgesamt dürfte der
Rasensportclub Austria in seiner aktiven Zeit 13 nachgewiesene Spiele
absolviert haben, davon 3 gewonnen haben, bei 3 Spielen gibt es kein
nachgewiesenes Ergebnis, während der Rest der Spiele verloren wurde. Allerdings
– und das ist im Gegensatz zu vielen anderen jungen Vereinen gab es nur eine
hohe Niederlage, nämlich jene gegen den Rasenspielclub Training mit 0-8.
Trotzdem stellte die Fussballsektion des Rasenspielclubs Austria ihren
Spielbetrieb Anfang 1899 ganz offenbar ein, 1904 folgte dann die beschriebene Umbenennung.
Die Termine der Frühjahrssaison
Die Frühjahrssaison beginnt gleich mit einem Favoritner Derby: Der FAVAC empfängt daheim den FC 1980 Wien. Im Herbst konnte der FAVAC auswärts gewinnen, mal sehen wie es diesmal ist. Die Vorzeichen sind klar: Im Cup gewann der FAVAC gegen Ankerbrot mit 4-0 und der FC 1980 Wien verlor klar mit 0-7 bei Helfort. Eine Woche später geht es nach Schwechat raus, wo wir einen Mitkonkurrenten auf den Titel begegnen, ehe wiederum eine Woche später das zweite Favoritner Derby gegen die Wienerberg stattfindet. Wienerberg ist derzeit auf einer Talfahrt, erfahrene Spiele haben den Verein verlassen, der Trainer ist nicht unumstritten. Trotzdem - es wird schwer, ein Derby hat immer eigene Gesetze.
Über die Donau geht es nach Stadlau, danach kommen die bei Bewerbsspielen offenbar kreativen Post SV Mannen.
Es folgt in der Osterwoche die bereits ausgeloste, aber noch nicht fixierte Partie im "Cöp" auswärts beim LAC und damit ein Wiedersehen mit alten Bekannten.
Und weil es so schön ist, lädt uns der SV Donau zu sich nach Kaisermühlen ein. Sollten wir im Landescup weiterkommen, werden wir nach der Donau noch ein weiteres lustiges Spiel haben. Ein weiteres emotionales Derby folgt, Slovan kommt uns besuchen, ehe wir uns bei der Austria XIII einzufinden haben. Pferdeleberkäsesemmel inklusive (Hoffentlich). Rotschwarz Favoriten gegen Rotschwarz Simmering ist die nächste Partie und damit ein weiteres traditionelles Kräftemessen unter Freunden.
Der 13. Mai wird dann - ein gutes Abschneiden bis dahin vorausgesetzt - wohl der Meilenstein auf dem Weg zum Titel, wir müssen zur Union Mauer hinaus und diesen Verein schlagen. Danach folgen die Rübentreter aus Mannswörth, die zu uns kommen. Da müssen wir sicherstellen, dass die nicht verstehentlich ihre "Gschraubten" mithaben, mit denen sie daheim die Felder pflügen.
Falls wir ins Finale des Wiener Landescups kommen haben wir dann am 24.5. ein fixes Date im Praterstadion. Freitag drauf gehts dann zur Helfort und ihrer netten Kantine.
Der Juni ist dann die Kür zur Meisterschaft, daheim gegen Abstiegskandidat ASV 13, auswärts gegen den WAF - Jägermeisteralarm - und abschliessend könnten wir bei Annahme der besten Möglichkeit eine Woche später gegen Gerasdorf daheim den Meistertitel feiern. Aber das ist natürlich alles noch theoretisch. Praktisch müss ma die Spiele erst gewinnen. Hier der Spielplan im Detail:
Samstag, 4.3.2023, 15 Uhr: FAVAC – FC 1980 Wien
Freitag, 10.3.2023, 19 Uhr: SV Schwechat – FAVAC
Samstag, 18.3.2023, 14 Uhr: FAVAC – SV Wienerberg
Samstag, 25.3.2023, 14 Uhr: FC Stadlau – FAVAC
Samstag, 1.4.2023, 14 Uhr: FAVAC – Post SV
- zu spielen bis 10.4.2023: LAC – FAVAC Wiener Landescup
Samstag, 15.4.2023, 14.30: SV Donau – FAVAC
- zu spielen bis 18./19.4.2023: Wiener Landescup
Samstag, 22.4.2023, 14 Uhr: FAVAC – Slovan HAC
Samstag, 29.4.2023, 16 Uhr: Austria XIII – FAVAC
Samstag, 6.5.2023, 14 Uhr: FAVAC – Simmeringer SC
Samstag, 13.5.2023, 14 Uhr: Union Mauer – FAVAC
Samstag, 20.5.2023, 14 Uhr: FAVAC – Mannswörth
24.5.2023: Wiener Landescup Finale im Praterstadion
Freitag, 26.5.2023, 18 Uhr: Helfort – FAVAC *
Samstag, 3.6.2023, 14 Uhr: FAVAC – ASV 13
Sonntag, 11.5.2023, 11.15 Uhr: WAF – FAVAC
Samstag, 17.6.2023, 14 Uhr: FAVAC – SV Gerasdorf
* Vorgezogene 30. Runde
"Cöp"Sieg gegen Ankerbrot
Die Mission geht weiter. Mit einem glatten 4-0 Sieg gegen die Ankerbrot, dem alten blauweissen Rivalen zieht der FAVAC eine Runde weiter. Bei schönem, windigen Wetter (irgendwer hat die Windmaschine aufgedreht) sahen wir ein zähes Spiel. Ankerbrot mit einer sehr kompakten Abwehr, zeitweise standen alle elf Spieler in der eigenen Hälfte, machten sie es der FAVAC schwer, zu Torerfolgen zu kommen. Zur Pause stand es immerhin 1-0 für die Rotschwarzen, nach der Pause ging es dann noch besser und wir konnten letztendlich - mittlerweile hat irgend ein Depp die Schneekanonen aufgedreht (Danke Tirol !!!) - einen sicheren 4-0 Sieg bejubeln. Damit beginnt auch das 30. Jahr der FEDAYN FAVAC mit einem guten Start in die Frühjahrssaison, an deren Ende vielleicht nicht nur der Meistertitel, sondern auch der "Cöp"Sieg im Wiener Landescup stehen könnte. Sicher, es liegen noch einige Spiele dazwischen aber man darf doch auch mal träumen.
Freitag, 24. Februar 2023
Der Cup gegen Ankerbrot
Sonntag, 19. Februar 2023
Unnützes Gimmick
Das Testspiel gegen den ASK "Yps" aka Ybbs hatte nicht den erhofften Gimmick dabei. Der FAVAC verlor gegen die Niederösterreicher mit 1-3 wobei wir selber nicht wissen, wie das zustande gekommen ist. Egal - es war trotzdem lustig. Der Wind ließ die Transparente flattern, milde Temperaturen machten Durst auf mehr und der Besuch aus dem Ländle hatte auch seinen Spaß. Prost !
Ein kurzer Seitenhieb nach Dornbirn: "Don´t plug and play !"
Donnerstag, 16. Februar 2023
Roma - Delje - Napoli
Italienische Medien berichten Näheres über den Angriff der Delje-Ultras auf
die FEDAYN Roma: so sollen Informationen, wo genau sich die Fahnenträger der
Romanisti befunden haben aus einer internen Quelle kommen. Ebenso spekuliert
wird auch, dass die Ultras von Napoli ihre Finger hier mit im Spiel gehabt
haben sollen. Beide Fangruppen, nämlich jene von Delje und Napoli haben seit
2018 ein enges Bündnis miteinander. Vor allem gegen Roma, die ja für den Tod
von Toni Exposito beim Cupfinale verantwortlich sind.
Im Wust dieser Medienberichte werden auch die gestohlenen Fahnen der FEDAYN
aufgezählt: Neben den beiden bereits online gestellten Fahnen „Via Livilla“ und
„Anti Fan Zone“ sollen auch die Jubiläumsfahne FEDAYN sowie die historische
Fahne „Brigata Roberto Rulli“, wohl eine der ältesten Fahnen Italiens erbeutet
worden sein. Ob das alles so stimmt, kann nicht mit Sicherheit festgestellt
werden. Die Zeit wird es aber weisen, ob diese Gerüchte auch tatsächlich
stimmen. Spätestens beim nächsten Heimspiel könnte diesbezüglich Aufklärung
gegeben werden.
Assalto ai Fedayn Roma, l'ipotesi della spia. Caccia al basista della Stella Rossa (romatoday.it)
Freitag, 10. Februar 2023
Mittwoch, 8. Februar 2023
Quo Vadis Ostbahn XI?
Der in Wien-Simmering getötete 43-Jährige ist vermutlich der Ex-Nationalteam-Fußballer Volkan Kahraman.
Der 43-Jährige, der am Mittwoch kurz vor 12.00 in Wien-Simmering von einem 46-Jährigen erschossen worden ist, ist laut vorerst unbestätigten APA-Informationen um den Ex-ÖFB-Fußballer Volkan Kahraman. Eine offizielle Bestätigung zur Person der Opfers vonseiten der Polizei lag vorerst nicht vor.
46-Jähriger erschoss 43-Jährigen nach Streit in Wien-Simmering
Der 46-Jährige zog nach derzeitigem Ermittlungsstand nach einem Streit eine Faustfeuerwaffe, schoss auf seinen Kontrahenten und verübte danach Suizid. Zahlreiche Zeugen der Tat und mögliche Angehörige der beiden Toten waren auch zwei Stunden später noch am Tatort. Mehrere Personen gaben dort gegenüber der APA an, dass es sich bei dem Opfer um den Ex-Fußballer handeln würde. Nachdem sich ein Disput zwischen ihm und dem 46-Jährigen von einer Café-Bar auf die Straße hinaus verlagert habe, soll der Ältere dort dann die Waffe gezogen haben.
Toter 43-Jähriger in Wien-Simmering vermutlich Ex-Nationalteam-Fußballer - Vienna Online
Mord und Suizid: Wohl Ex-ÖFB-Kicker getötet
Heute Vormittag sind in Simmering auf der Straße zwei Personen tot aufgefunden worden. Ein 46-Jähriger soll im Zuge eines Streits auf einen 43-Jährigen geschossen haben. Dann habe sich der Mann mit der Waffe selbst erschossen. Bei dem 43-Jährigen soll es sich um Ex-ÖFB-Nationalspieler Volkan Kahraman handeln.
Sonntag, 5. Februar 2023
Napoli - Rom - Delje
Napoli und Roma sind schon seit langem verfeindet. Diese Feindschaft hat sich durch den Tod von Ciro Exposito beim Cupfinale 2014 - er wurde von einem Romafan erschossen - weiter gesteigert. Anfang Jänner kam es dann auf der durch den Tod von Gabriele Sandri - er wurde 2007 durch einen Polizisten ereschossen - berühmt gewordenen Raststätte bei Arezzo zu einer neuerlichen Auseinandersetzung: Hunderte Fans beider Lager lieferten sich eine regelrechte Straßenschlacht, die Autobahn musste stundenlang gesperrt werden.
Samstag, 4. Februar 2023
Buchbesprechung
Kleine Geschichte
des österreichischen Fußballs in 90 Minuten
von Klaus Dermutz
Anmerkungen
zum Buch
Klaus Dermutz versucht in diesem Buch die Höhepunkte des österreichischen
Fussballs zu erzählen. Die Anfangszeit, die großen Erfolge und die Neuzeit mit
all ihren Höhen und Tiefen. Sprich, ein Buch über den österreichischen
Fussball.
Als Steirer hat er die Anfänge des Grazer Fussballs perfekt beschrieben, Namen,
Daten und Geschichten stimmen soweit man es auch aus den diversen Publikationen
der damaligen Zeit entnehmen kann. Das Onlinearchiv der Österreichischen Nationalbibliothek
ANNO gibt hier einiges als Stoff her.
Eine Anmerkung zum Entstehen des österreichischen Fussballs – und Österreich-Ungarn
war damals das zweitgrösste Land in Europa – hätte ich noch: Der
(österreichische) Fussball hat seine Wurzeln weder in Graz noch in Wien sondern
in Prag. Der Prager Verein „Regatta“ war der erste (deutschsprachige) Verein
der Doppelmonarchie. Von Prag aus begann der Siegeszug des Fussballs in die
gesamte damalige Doppelmonarchie, die heute ein Dutzend Länder umfasst.
Bei der Erzählung des Wiener Fussballs ist Klaus Dermutz dann schon ein
wenig ungenau: Sicher, die beiden ältesten Wiener Vereine, die Vienna und die
Cricketer hat er perfekt beschrieben, obgleich er es unterließ zu erwähnen,
dass die Cricketer seit mindestens 1892 Fussball betrieben, aber den ersten Verein,
der nicht von Engländern in Wien gegründet wurde hat er nicht erwähnt.
Seinen Ursprung hatte dieser Verein im 1887 gegründeten „Deutsch-österreichischen
Turnverein“, der sich wiederum aus dem 1861 entstandenen „Ersten Wiener
Turnverein“ abgespaltet hatte, da in letzteren aufgrund eines „Arierparagrafen“
keine jüdischen Sportler tätig sein durften. Im Mai 1896, einige Zeitungen
geben den 18. Mai an, gründete sich eine Fussballmannschaft, die sich dann im Jahre
1898 in „Wiener FC von 1898“ umbenannte. Er ist somit der drittälteste Verein
Wiens. Leider erfolgte die Auflösung schon 1903.
Ebenfalls nicht berücksichtigt wurde, dass es in Wien im Jahre 1896 bereits
sieben Fussballvereine gab: Vienna, Cricketer,
Dt-öst.Turnverein vulgo Wiener FC, FC Vindobona, Rasenspielclub Austria (nicht mit der Wiener Austria zu verwechseln),
Sportclub Training und FC Olympia.
Dazu gab es bereits einen Spielplan, der vom „Comitee
zur Abhalten von Fussballspielen“ erstellt wurde. Zum Rasenspielclub
Austria sei noch zu sagen, dass dessen Gründungsdatum mit 24. Mai 1896
angegeben wurde (die erste Versammlung war laut Neuem Wiener Tagblatt am 17.
Mai), er somit der viertälteste Verein in Wien war. Leider stellte er bereits
vor der Jahrhundertwende nach 13 nachgewiesenen Fussballwettspielen das
Fussballspielen ein und widmete sich dem Alpinsport. 1904 erfolgte dann die
Umbenennung in „Alpinverein D‘ Hergottschnitzer“, den es noch heute gibt.
Gespielt hat diese Ur-Austria am alten Exerzierfeld
in Klosterneuburg.
Ich denke, dass diese interessante Geschichte sicherlich auch ihren Platz
im Buch finden hätte müssen.
Den ersten Challenge-Cup behandelt das Buch auch ausführlich und inhaltlich
vollkommen korrekt, dass es der erste Wettbewerb in Österreich-Ungarn war ist
aber nicht richtig. Im damaligen Böhmen, heute Tschechien wurde am 4. April
1896 eine „Böhmische Meisterschaft“ ausgeschrieben, an der auch die deutsch-böhmischen
Mannschaften teilnahmen. Der erste böhmische Meister wurde der „Deutsche
Fussballclub Prag“. Interessant in diesem Zusammenhang ist, dass der beste
Verein Prags, die „Regatta“ an
dieser Meisterschaft nicht teilnahm, einen Grund dafür konnte ich jedoch nicht
finden.
Die Meisterschaft von Böhmen 1896 im Detail:
15.
November:
DFC Prag – Slavia Praha 4-2
Sparta Praha – FC Praha 6-0
22.
November:
DFC Prag – FC Praha 11-0
Sparta Praha – Slavia Praha, nicht
stattgefunden, da zwei Spieler der Slavia als Schüler nicht konnten.
29.
November:
DFC Prag – Sparta Praha 3-1
Slavia Praha – FC Praha, nicht
stattgefunden, da zwei Spieler der Slavia als Schüler nicht konnten.
In Wien gab es wie schon geschrieben das „Comitee zur Abhalten von
Fussballspielen“ welches Wettspiele abhielt. Es war also, wenn man so will,
der Vorläufer des Challenge-Cups. Der Unterschied zum Challenge-Cup war der,
dass es zwar einen Spielplan gab, aber keine Meisterschaftstabelle. Es ist
anzufügen, dass die Cricketer diesen Wettspielplan regelmässig vor der Vienna
und dem FC Training gewannen, würde man die Partien in Punkte umrechnen.
Ebenfalls nicht erwähnt wurden die Anfänge des Fussballsports in Baden,
dort wurde am dortigen Gymnasium bereits 1896 die erste Mannschaft aufgestellt
(die zeitweise eine Zweigstelle der Vienna war), zwei Jahre später gab es am
Schwechater Gymnasium eine Mannschaft. Der Badner AC
1899 ist daraus ebenso entstanden wie
der heutige SV Schwechat, der 1903 als
Germania Schwechat gegründet wurde. Herzogenburg, der heute als ältester niederösterreichischer
Verein gilt, ist ebensowenig erwähnt. Ebenfalls unerwähnt ist der Spielbetrieb
in Mödling seit 1899.
Immerhin waren damals sowohl die heutigen Wiener als auch
niederösterreichischen Vereine in einem Bundesland (Wien wurde erst 1922
vollständig unabhängiges Bundesland, obgleich die Trennung bereits 1920
beschlossen wurde) vereint. Damit wäre es aus meiner Sicht auch ein
Streitpunkt, ob das Burgenland (1921 vollständig bei Österreich) oder Wien das
jüngste Bundesland der Republik ist.
Aber sei es drum, der Rest ist stimmig. Ich hätte mir nur gewunschen, dass
diese durchaus faszinierenden Geschichte – auch die Streitigkeiten um Spielerlaubnisse
und Platzbenützungen – in dem Buch zumindest Erwähnung gefunden hätten.
Der Rest des Buches ist dann die gewohnte Geschichte des Wiener- bzw.
Österreichischen Fussballs, wie wir ihn allgemein kennen. Es ist ein amüsant
geschriebenes Buch mit vielen Details, die nicht allgemein bekannt sind, leider
fehlen über die Anfangszeit wie oben beschrieben einige wichtige Fakten zur
Bewertung der rasanten Entwicklung des Fussballsports.
Eine Anmerkung zum im Buch genannten Gründungsjahr 1897 für den Sportklub
Rapid (1. Wiener Arbeiterfussballverein): Es gibt in der mir zur Verfügung
stehenden Literatur keinen einzigen Beweis, dass dieses Datum stimmt, im „Neuen
Wiener Tagblatt“ wird der Verein erstmals am 5. Mai 1898 genannt. Mit dieser Nennung
des Vereines kann man davon ausgehen, dass die Meldung bei der Vereinsbehörde
an diesem Tag erfolgt ist. Alles andere ist – wie auch bei der Vienna und den
Cricketern – nur eine nette Geschichte. Bekanntlich steht in der Vereinschronik
der Cricketer, dass der Verein bereits 1892 mit dem Fussballspielen begonnen
hat, die Vienna bzw. ihre Gründer haben spätestens ein halbes Jahr später wenn
nicht sogar zeitgleich mit dem Kicken begonnen. Die offiziellen Gründungsdaten
beider Vereine sind jedoch der 22. Bzw. 23. August 1894. Ähnliches gilt in
Graz, wo bereits Ende 1893 bzw. mit dem ersten Spiel auf heutigem
österreichischen Boden vom 18. März 1894 begonnen wurde. Der damalige
Akademisch-Technische-Radfahr-Verein gilt ja auch als Vorläufer des GAK. Für
Baden gilt das natürlich auch, da es den Badener AC noch heute gibt. Damit ist
auch zu hinterfragen, welches Ziel der SK Rapid bzw. der ÖFB allgemein mit
diesem ominösen Datum erreichen will.
Aber gut, das ist halt die österreichische Fussballgeschichte. Der
Tagblattpokal findet ja auch nur marginale Erwähnung, obgleich es sich um die
erste österreichische Meisterschaft handelt, die in zwei Ligen ausgespielt
wurde. Meister wurde dreimal hintereinander der WAC, der damit eigentlich der
erste Wiener (österreichische ?) Meister ist. Leider erkennt der ÖFB diese
Meisterschaften nicht an. Die Länderspiele, die unter der Patronanz der „Österreichischen
Fussball Union“ abgehalten wurden, sind jedoch in den Annalen des ÖFBs vorhanden.
Alles ein wenig indifferent. Österreich halt.