Sonntag, 30. April 2017
Babelsberg - Cottbus
Hitlergruß und Platzsturm in Brandenburg
Laut einem Bericht der "Lausitzer Rundschau" stand die Begegnung sogar kurz vor dem Abbruch. Die Partie wurde zweimal für mehrere Minuten unterbrochen, weil Pyrotechnik auf den Rasen geworfen wurde. Energie-Geschäftsführer Normen Kothe: "Diese Personen wollen kein Fußballspiel sehen und kennen anscheinend keine rechtsstaatlichen Grenzen mehr." Doch es sollte noch schlimmer kommen. Vermummte Randalierer aus dem Energie-Block waren während des Spiels, welches im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion stattfand und Babelsberg schlussendlich mit 2:1 gewann, auf den Platz vorgedrungen und hatten Raketen sowie Kanonenschläge gezündet. Außerdem wurde im Block der Gäste mit etwa 400 Cottbuser Anhängern mehrfach der Hitlergruß gezeigt. Hierbei soll es sich um rechtsextreme Fußballfans handeln, die in Cottbus bereits Stadionverbot haben. Die Polizei verhinderte einen Sturm des Platzes und setzte später auch Pfefferspray gegen die Randalierer ein. "Zumindest beim ersten Mal haben die Ausschreitungen ihren Ausgang im Cottbuser Fanblock genommen", sagte der Einsatzleiter von der Potsdamer Polizei "rbb.24". Auch Babelsberger Fans versuchten daraufhin den Rasen zu stürmen, wurden aber durch Einschreiten der Sicherheitskräfte daran gehindert. Später wurden aus dem Gästeblock Rufe wie "Arbeit macht frei, Babelsberg 03" oder "Zecken, Zigeuner und Juden", skandiert. Die Polizei nahm sieben Anhänger des FC Energie Cottbus vorläufig fest. Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz erklärte nach der Partie gegenüber den "Potsdamer Nachrichten", dass zum Fußball Fankultur und Rivalität gehöre und ergänzte, dass möglicherweise aus Emotionen "Dinge, die man so nicht tun will" entstünden. Es war eine relativierende Aussage des 51-Jährigen, der es offenbar versäumte, sich von den schrecklichen Entgleisungen der Anhänger seines Klubs zu distanzieren.
Freitag, 28. April 2017
Na servas
Davon hängt das Überleben der Vienna ab
Mit der ersten Prüfungstagsatzung beim Handelsgericht Wien wurde am Freitag der nächste Schritt im Sanierungsverfahren des ältesten Fußball-Klubs Österreichs gemacht.
VIENNA,AUSTRIA,26.MAR.17 - SOCCER - Regionalliga Ost, tipico Bundesliga, First Vienna FC vs SK Rapid Wien, test match. Image shows fans and players of Vienna.Keywords: Wien Energie.Photo: GEPA pictures/ Patrick Leuk Bild:
Bisher sind von 112 Gläubigern Forderungen an den First Vienna FC 1894 anerkannt worden, die eine Summe von rund 543.000 Euro ergeben. Dies bestätigte der Kreditschutzverband KSV1870.
Insgesamt sollen sich die Forderungen an die Döblinger sogar auf 6,201 Millionen Euro belaufen, von denen jedoch Ex-Hauptsponsor Care Energy, der mittlerweile ebenfalls in Insolvenz gegangen ist, über vier Millionen beanspruchen. Dies wird aber wie einige andere Forderungen bestritten.
Der Verein kann ja seit Eröffnung des Sanierungsverfahrens mit Eigenverwaltung positiv fortgeführt werden. Die für den Traditionsclub entscheidende Tagsatzung findet am 31. Mai statt. Da werden die Gläubiger über den angebotenen Sanierungsplan, welcher auf die Zahlung einer Quote von 30 Prozent zahlbar innerhalb von zwei Jahren lautet, abstimmen. Helfen soll dem Verein dabei ein neuer Hauptsponsor, mit dem sich der Verein aktuell in intensiven Verhandlungen befindet.
Mittwoch, 26. April 2017
Da gehts ordentlich rund
Müller kontert: "Das ist stillos von Rapid!"
Ex-Sportchef
26.04.2017, 05:04
Ex-Rapid-Sportchef Andreas Müller will Vorwurf der Lüge nicht auf sich sitzen lassen. Mike Büskens soll sogar fristlos entlassen worden sein. Reagiert der Klub nochmals? (Im Video oben sehen Sie, was Steffen Hofmann, zu den vielen Streitereien beim SK Rapid zu sagen hat.)
H
at er das wirklich gesagt?" Rapids ehemaliger Sportchef konnte und wollte es nicht glauben, rief daher gestern in der "Krone" an. Wo er folgendes Zitat vom grün-weißen Präsidenten Michael Krammer gelesen hatte: "Andreas Müller lügt."
Kurz, prägnant, alles gesagt. Nicht für den Deutschen. "Diesen Vorwurf kann ich nicht auf mir sitzen lassen", ärgert sich Müller, seit November in Hütteldorf beurlaubt, mittlerweile auch ausbezahlt. "Ich kann alles, was mir der Klub in seiner Stellungnahme vorwirft, wiederlegen. Aber es bringt nichts, darauf zu beharren, man sollte es ruhen lassen. Ich will nicht im Dreck wühlen. Ich habe alles gesagt, was ich sagen wollte."
Nur warum hat er überhaupt am Sonntag bei "Talk & Tore" die Schlammschlacht gestartet? "Mike Büskens und ich haben uns sauber verabschiedet, die Entscheidung der Beurlaubung akzeptiert. Aber was Rapid dann mit uns gemacht hat, war einfach nur stillos."
Schadenersatzklage
Denn im Winter herrschte plötzlich eine künstliche Aufregung, dass sich Büskens' Vertrag bei einer Europacup-Quali (über die Liga) bis 2018 verlängern sollte. "Plötzlich bekommt mein Anwalt von Rapid ein Schreiben, mir wird mit einer Schadenersatzklage gedroht", ist Müller fassungslos. "Weil ich es intern und extern nicht kommuniziert haben soll. Wie bitte? Bei Büskens' Präsentation stand es sogar auf der Homepage, dass er einen Vertrag bis 2017 mit Option hat. Dass war immer der Wunsch des Vereins, jetzt will keiner mehr etwas davon wissen."
Fristlose für Büskens
Und sein Fass zum Überlaufen brachte dann die Causa mit Mike Büskens. Rapids beurlaubter, aber noch nicht ausbezahlter Ex-Trainer wurde im Februar rund um Schalkes Spiel gegen Saloniki ins Sky-Studio eingeladen. "Er hat zehn Tage lange mehrmals bei Rapid angefragt, ob er den Termin wahrnehmen kann", erzählt Müller. "Aber von Rapid kam nie eine Antwort, keine Reaktion." Bis - zumindest laut Müller - an dem Tag nach seinem TV-Auftritt: "Da wurde Büskens von Rapid plötzlich fristlos gekündigt. Das ist stillos und müssen jetzt die Anwälte regeln."
Abwarten, ob Rapids Klubführung diese schweren Anschuldigungen auf sich sitzen lässt. Bislang ließen sich Präsident Michael Krammer und Geschäftsführer Christoph Peschek öffentlich (oft zu unrecht) "abwatschen". Für Müller ist die Angelegenheit erledigt: "Jeder, der mich bei Rapid erlebt hat, weiß, dass ich mein Herz auf der Zunge trage, immer hart, aber in der Sache gerecht."
Das sieht man in Hütteldorf anders, wie unter "Gentlemen" (O-Ton Krammer) ist die Causa Büskens/Müller nicht mehr zu klären.
http://www.krone.at/fussball/mueller-kontert-das-ist-stillos-von-rapid-ex-sportchef-story-566349
Ein wenig Geschichte
Etzels Brennerbahn setzt bis heute Maßstäbe
Die Brennerbahn war eine große Herausforderung, denn ohne Scheiteltunnel sollte der Alpenhauptkamm auf 1.370 Metern Seehöhe überwunden werden. Dafür musste die Trasse so gebaut werden, dass die im Vergleich zu den heutigen E-Loks viel schwächeren Dampflokomotiven die hunderte Tonnen schweren Züge von Innsbruck die 800 Höhenmeter emporziehen konnten.
Verzicht auf imposante Bauwerke
Auf imposante Brücken und Viadukte, wie sie etwa Carl Ritter von Ghega bei der Semmeringbahn errichten ließ, verzichtete Etzel. Entgegen anderer Vorprojekte wählte er den kürzesten Weg von Innsbruck durch die Sillschlucht und passte die Trasse dem Gelände an.
ORF
Um die Steigung in einem für die Leistungsfähigkeit der Dampfloks vertretbaren Rahmen zu halten, baute er bei St. Jodok eine Schleife. Damit konnte er die Steigung auf der Nordrampe auf 25 Promille begrenzen. Auf der Südrampe konnte er mit einer noch ausgedehnteren Schleife bei Gossensass die Steigung sogar auf maximal 22,5 Promille reduzieren.
ORF
Tyrolia
Sprachgewandtes Universalgenie
Die beiden Eisenbahnhistoriker Angela Jursitzka und Helmut Pawelka setzten dem Erbauer der Bahn nun mit einem Buch ein Denkmal. Der 1812 in Stuttgart geborene Etzel baute in seinem 53 Jahre währenden Leben 1.500 Kilometer Eisenbahnstrecken.
Dabei war für das Universalgenie Etzel die Eisenbahn nicht einziger Lebensinhalt, als Architekt schuf er auch Hochbauten. Daneben betrieb der sprachgewandte und vielfach gebildete Carl von Etzel auch zahlreiche Hobbys, wie eine Schmetterlingssammlung.
Tyrolia
Corporate Design aber auch regionaler Bezug
Auch bei der Brennerbahn beschränkte sich Etzel nicht auf die technischen Aspekte des Bahnbaus, für seine Bahnbauten verwendete er ein Corporate Design, was den Strecken einen bleibenden Wiedererkennungswert gab. Andererseits legte er auch Wert darauf, Material aus der Umgebung zu verwenden, wie etwa roten Quarzporphyr für die Fenster am Bahnhof Klausen.
ORF
Buch zum Thema
Angela Jursitzka und Helmut Pawelka:
„Carl von Etzel. Ein Leben für die Eisenbahn"
Erschienen im Tyrolia-Verlag
Für die Autorin Angela Jursitzka war Etzel „ein genialer Grenzgänger zwischen Architektur und Technik“. Helmut Pawelka betont, dass es Etzel gelungen sei, die Bahn ohne verlorene Steigungen zu bauen. Wenn man das Streckenprofil betrachtet, sehe man, dass es entweder bergauf oder in den Bahnhöfen annähernd waagrecht gehe, auf Südtiroler Seite ebenfalls entweder bergab oder waagrecht. Die Bahn könne davon heute noch profitieren, weil man weniger Strom braucht, sagt Jursitzka.
ORF
Im Jahr 1865 starb Etzel mit 53 Jahren noch zwei Jahre vor Vollendung der Brennerbahn. Unter seiner Ägide bildete sich die Etzel-Schule, die die fähigsten Techniker seiner Zeit umfasste.
http://tirol.orf.at/news/stories/2838872/
Montag, 24. April 2017
Hä ? Teil 2
Pyro: Fan will Verein, Ordner & Fans verklagen
Wegen der Pyroaktion auf der Hamburger Nordtribüne am Samstag zu Beginn des Heimspiels gegen den SV Darmstadt 98 will ein Fan des Bundesliga-Dinos laut NDR-Informationen den Verein, den Ordnungsdienst und die verantwortlichen Fans verklagen.
„Das war das schlimmste Ereignis, was ich in einem Fußballstadion je erlebt habe“, erklärte der 20 Jahre alte HSV-Fan dem Sender. Zudem hätten seine Augen getränt, er hätte keine Luft mehr bekommen und ihm sei schlecht geworden. Der Fan soll auf Ordner zugegangen sein, die ihm natürlich keine Antwort auf die Frage geben konnten, wann die Pyroaktion aufhöre, weil der Ordnungsdienst dies auch nicht gewusst haben dürfte. Welche Person der HSV-Fans letztlich tatsächlich verklagen wird und gegen wen überhaupt Anklage erhoben wird, bleibt abzuwarten. Auch ist unklar, ob überhaupt verantwortliche Fans ermittelt werden. Laut dem NDR hat der DFB bereits Ermittlungen gegen den HSV aufgenommen. Ob sich der HSV auch vor einem ordentlichen Gericht für die Aktion verantworten muss, bleibt abzuwarten. Fraglich ist auch, wie der HSV ein Einschmuggeln von Pyrotechnik bei über 56.000 Zuschauern überhaupt verhindern könnte. (Faszination Fankurve, 24.04.2017)
Hä ?
Angriff auf HFC Falke Fans auf St. Pauli
Vor dem gestrigen Auswärtsspiel des HFC Falke bei der vierten Mannschaft des FC St. Pauli wurde eine Gruppen von 30 HFC Falke Fans kurz vor dem Gästeeingang offenbar von Fans des FC St. Pauli angegriffen. Mehrere Fans der Falken sollen dabei verletzt worden sein.
Der Angriff ereignete sich gegen 13:45 Uhr auf dem Heiligengeistfeld, wo der Hamburger Dom stattfindet. Am extra für die Gästefans eingerichteten Eingang sollen etwa 70 Fans des FC St. Pauli auf das Eintreffen der Gästefans gewartet haben.
Aus dem Umfeld des HFC Falke erfuhr Faszination Fankurve, dass die Gruppe der 30 Falken-Anhänger unmittelbar angegriffen worden sein soll, nachdem die FC St. Pauli Fans die Gruppe erblickten. Welche Gruppierung hinter dem Angriff steckt ist bislang unklar. HFC Falke Fans rechnen die Angreifer wohl der Ultràszene des FC St. Pauli zu.
Die Auseinandersetzung selbst soll nur ein bis zwei Minuten gedauert haben, bevor die Angreifer in Richtung der U-Bahnhaltestelle Feldstraße geflüchtet sein sollen. In mehreren Medien war im Zusammenhang mit der Auseinandersetzung über den Einsatz von Eisenstangen und anderen Waffen bei den Angreifern geschrieben worden. Ein Augenzeuge hat gegenüber unserer Redaktion hingegen erklärt, dass er keine Eisenstangen gesehen habe. Demnach sollen die Angreifer bei ihrer Attacke aber Quarzsandhandschuhe und Regenschirme eingesetzt und die Falke-Fans sich mit mitgebrachten Fahnenstöcken, die aus hohlem PVC-Kabelrohr bestanden, zur Wehr gesetzt haben. Die Angreifer gingen demnach als Sieger der Auseinandersetzung hervor. Während des Vorfalls sollen weder „Szenekundige Beamte“ in zivil, noch uniformierte Beamte anwesend gewesen sein. Das Kreisliga-Duell schien nicht auf dem Radar der Beamten stehen. Erst nach dem Angriff sollen Beamten vor Ort gewesen sein. Nach Abpfiff des Duells, dass der HFC Falke mit 1:5 gewinnen konnte, wurden die Gästefans unter Polizeibegleitung zur Haltestelle Feldstraße gebracht.
Unklar ist, ob die Angreifer die Fans des HFC Falke weiterhin als Feinde aus dem Fanlager des Hamburger SV einordnen oder der Angriff gezielt dem Kreisligisten galt. Der HFC Falke wurde überwiegend von ehemaligen HSV-Fans gegründet, die mit der Ausgliederung der ersten Mannschaft beim HSV nicht einverstanden waren und daraufhin einen von Fans basisdemokratisch geführten Verein gründeten, dessen Name sich an einen Vorgängerverein des Hamburger SV anlehnt. In Hamburg spitzten sich zuletzt Konflikte zwischen Fans des Hamburger SV und des FC St. Pauli zu, was sich zum Beispiel auch in einem mutmaßlich von HSV-Fans verübten Angriff auf einen Kleinbus mit FC St. Pauli Fans bemerkbar machte (Faszination Fankurve berichtete).
Die Fans des HFC Falke hatten eigentlich für den gestrigen Morgen das Shamrock Irish Pub an der Feldstraße in direkter Nachbarschaft zum Spielort, dem Kunstrasenplatz hinter der Nordtribüne des Millerntor Stadions, als Treffpunkt ausgerufen. Dort soll ich vorab jedoch eine Gruppe von FC St. Pauli Fans breit gemacht und somit ein Zusammenkommen der HFC Falke Fans verhindert haben. (Faszination Fankurve, 24.04.2017)
UPDATE 15:30 Uhr: HFC Falke Fans, die bereits auf dem Sportplatz waren, berichteten unser Redaktion, anders als der zuvor erwähnte Zeuge, Eisenstangen bei der Angreifergruppe gesehen zu haben.
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