Regionalligist findet kein Ausweichstadion
Ritzing, in der Ostliga derzeit Tabellenzweiter hinter der insolventen Vienna, begründete den Rückzug mit der erfolglosen Suche nach einem Ausweichstadion. Bis zur Frist für die Fertigstellung der Flutlichtanlage am 8. Juni sei es nicht möglich gewesen, ein solches zu evaluieren. „Dies ist umso bedauerlicher, als ein Bundesliga-Spielbetrieb erst ab Mitte Juli 2017 stattfinden würde“, hieß es in der Aussendung, in der auch fehlende Unterstützung im Bundesland angeprangert wird.
„Auch innerhalb des Burgenlandes konnte für den genannten Zeitraum kein Ausweichstadion aus mangelnder Solidarität gefunden werden, und auch weitere Optionen (wie Wr. Neustadt oder die Anlage des FAC) schieden bedingt durch Wettbewerbsinteressen aus“, wurde in dem von Obmann Harald Reiszner gezeichneten Schreiben moniert.
Hartberg einziger möglicher Aufsteiger
Das rechtsgültige Rückzugsschreiben des SC Ritzing traf laut Bundesliga am Freitagnachmittag ein, die Formalitäten für den Auf- und Abstieg in der Erste Liga schreiben nun vor, dass es nach aktuellem Stand nur einen und nicht zwei Absteiger gibt. Der einzige Aufsteiger könnte Hartberg sein. Allerdings müssen sich die Steirer auch sportlich qualifizieren.
Hartberg liegt in der Regionalliga Mitte derzeit einen Punkt hinter dem FC Gleisdorf, der ein Spiel mehr ausgetragen hat, und zwei Zähler vor dem SV Lafnitz. Aufstiegsberechtigt sind laut ÖFB-Statuten nur die erst- und zweitplatzierten der Regionalligen. Sollte der TSV Hartberg also auf Rang drei zurückfallen, dürfte er nicht aufsteigen.
Sollte das eintreten, würde es keinen Absteiger geben. Sollte zudem bei der Lizenzierung ein Verein der beiden obersten Spielklassen durchfallen und die Bundesliga daher nicht 20 Vereine mit Lizenzen haben, würde die beste Amateurmannschaft eines Proficlubs nachrücken. Das wären derzeit die Amateure von Austria Wien, die in der Regionalliga Ost hinter Vienna und Ritzing auf Rang drei liegen.
Aufstieg heuer noch sehr kostspielig
Das Problem ist, dass der Aufstieg in die Erste Liga im Moment kaum attraktiv ist bzw. für die Vereine eine zu hohe finanzielle Belastung darstellt. Nicht weniger als 500.000 Euro kostet es beispielsweise, eine für die TV-Übertragungen geeignete Flutlichtanlage zu installieren. „So wie die zweite Liga derzeit ist, macht es keinen Sinn“, sagte Grödig-Manager Christian Haas bereits Mitte März unmissverständlich.
Kommendes Jahr wird die zweithöchste Liga semiprofessionell und auf 16 Teilnehmer aufgestockt. Die Auflagen werden dann wesentlich geringer und die Anzahl der Bewerber vermutlich größer ausfallen. „Warum sollte man heuer noch mit aller Gewalt mitspielen wollen, wenn es nächstes Jahr billiger geht?“, sagte Haas und brachte damit die fehlende Motivation auf den Punkt.