Samstag, 30. November 2013
Der Wettskandal
Wettskandal um Taboga: So liefen die Schiebereien ab
Von (sn-wid). | 29.11.2013 - 09:56 | Kommentieren
Allein der schwer verschuldete Verdächtige Johannes L. als "Belastungszeuge" listete vor der Kripo zehn Partien auf, bei denen es zu Manipulation bzw. dem Versuch dazu gekommen sei.
Laut Ex-Kicker und Ex-Sportmanager L. wurde mit Taboga und den auch anwesenden Kuljic und Ilir N. vereinbart, dass Rapid mit zwei Toren Unterschied gewinnen und Taboga dafür insgesamt 80.000 Euro bekommen solle. Taboga habe zuvor gesagt, er habe vier weitere Mitspieler, die eingeweiht seien. Ob dies tatsächlich so war, wisse er, Johannes L., nicht. Taboga habe jedenfalls 40.000 Euro im Voraus erhalten. Faktum ist: Rapid siegte 2:0 und laut L. sei die Vereinbarung erfüllt gewesen.
Taboga spielte in der Saison 2009/10 in Norwegen, ehe er wieder zu Kapfenberg zurückkehrte. Der Verteidiger habe dann L. mitgeteilt, er habe drei Mitspieler, die über eine geplante Manipulation Bescheid wüssten. Von Ilir N. seien insgesamt 80.000 Euro für alle vier Spieler und für L. zugesagt worden - wenn das Match mit mehr als zwei Toren Unterschied verloren werde. Kapfenberg verlor 0:4. Laut L. war die Vereinbarung erfüllt. Allerdings, so L., habe Ilir N. dann nicht gezahlt.
Kurz vor dieser Partie sollen sich Johannes L., Ilir N. und dessen Bekannter Arben T., auch Albaner, erneut mit Taboga getroffen haben. Es wurde wieder eine Niederlage Kapfenbergs mit zwei Toren Unterschied vereinbart. Laut Johannes L. habe Ilir N. gesagt, wenn das Spiel "passend" ende, erhielten Taboga, L. und die anderen Beteiligten insgesamt 150.000 Euro. Brisant: L. gibt an, auch einige Male zu Ilir N. nach Tirana geflogen zu sein.
Dabei habe er einmal 100.000 Euro in bar für Manipulationen abgeholt. Meist aber, so L., sei das Geld für die Spieler von Hinterleuten oder von Ilir N. und Arben T. gekommen.
Das Spiel endete allerdings 0:0 - laut L. war die Vereinbarung damit nicht erfüllt. L. betont, er sei während dieser Partie in Tirana bei Ilir N. gewesen. N. und Arben T. sollen ihn dort tags darauf zu einem Notar gebracht haben, damit er, L., einen Schuldschein über 200.000 Euro unterschreibe, die er dann an N. binnen einiger Monate zurückzahlen müsse.
Wieder in Österreich, hätten die Albaner und auch er, Johannes L., Taboga erklärt, er müsse seine Schulden begleichen.
Taboga habe laut L. vor dem Match von Ilir N. ein Droh-SMS erhalten - demnach müsse er jetzt für eine Manipulation dieses Spiels andere Mitspieler suchen. Taboga habe Angst bekommen und gesagt, er sei krank. Er hat letztlich auch nicht gespielt.
Das Spiel endete 0:1, ob Ilir N. und Arben T. auf das Spiel gesetzt haben, wisse L. aber nicht.
Mit dem im Jänner 2012 nach Kapfenberg gewechselten Kuljic sowie mit Taboga, Ilir N. und Arben T. sei vereinbart worden, dass Salzburg die zweite Spielhälfte gewinnen müsse. Ilir N. habe 40.000 Euro mitgehabt, die für einen zu Manipulationen neu angeworbenen damaligen Kapfenberg-Akteur bestimmt gewesen seien.
Das Spiel endete 1:0 für Red Bull Salzburg (Tor in der zweiten Halbzeit). Laut L. war die Vereinbarung damit erfüllt.
Taboga selbst habe von N. eine Woche später 10.000 Euro erhalten, Kuljic laut L. vermutlich ebenso viel; L. selbst 6000 Euro.
Weil diese Variante so gut funktioniert habe, solle Kapfenberg wieder die zweite Halbzeit verlieren. Tatsächlich verlor Kapfenberg 0:2, wobei die Innsbrucker (auch) die zweite Halbzeit mit 1:0 gewannen. Taboga habe darauf 20.000 Euro von N. erhalten, L. 10.000 Euro.
Nachdem Kapfenberg abgestiegen war, ging Taboga zu Grödig. Dort habe Taboga Johannes L. dessen Angaben nach gesagt, dass er mit vier anderen Grödig-Spielern weiter Spiele manipulieren könne. Mit Ilir N., Taboga und ihm, Johannes L., sei vereinbart worden, dass Grödig mit zwei Toren Unterschied verlieren solle. Die Partie endete aber 2:2, laut L. war die Vereinbarung nicht erfüllt.
Weil mit Sanel Kuljic (damals bei Kapfenberg) und Dominique Taboga (Grödig) in jedem Team einer gewesen sei, der manipuliere, sei vereinbart gewesen, dass in der ersten Halbzeit zwei Tore fallen sollten und eines der Teams die zweite Halbzeit verlieren sollte. Auch hier sei laut L. die Vereinbarung nicht erfüllt worden (1:0 für Kapfenberg).
Dem Ex-Fußballer L. zufolge seien zudem auch bei den Spielen■ Grödig - Wolfsberg am 2. November 2013 und
Manipulationen geplant gewesen. Die Vereinbarungen seien aber nicht erfüllt worden, da Wolfsberg und auch Rapid hätten gewinnen sollen, die Spiele aber jeweils Unentschieden (1:1, 2:2) endeten.
Neben diesen zehn Spielen, auf die der Beschuldigte Johannes L. verweist, sollen laut Polizei auch noch zumindest sieben folgende Partien unter Verdacht stehen:
Die Sache mit den Wetten
Österreich wird durch einen Wettskandal erschüttert. Vor allem die
beiden Vereine SV Kapfenberg und NEO-Bundeslegist SV Grödig sollen massiv
manipuliert haben. Mit dieser Manipulation steigen natürlich auch die Zweifel,
WIE es einem Dorfverein wie Grödig gelang, innerhalb kürzester Zeit bis in die
Eliteliga Österreichs aufzusteigen. Genauso wie sich viele fragen, was zum
Teufel der SV Grödig da noch zu suchen hat, nachdem er einer der Hauptakteure
des Skandals ist. Wenn man denn schon Admira Wacker wegen Lizenzverstössen mit
Punkteabzug bestraft, was zum Teufel sollte man dann mit Grödig machen ? Nicht
nur dass ab jetzt jeder daran zweifelt, wenn es "komische" Ergebnisse
im Zusammenhang mit Fussball im Allgemeinen und mit Grödig im Speziellen (oder
natürlich auch mit Kapfenberg) gibt. Ab jetzt wird keiner mehr den Spielern
glauben wenn sie nach einer hohen Niederlage Pech oder Müdigkeit oder sonstwas
vorgeben. Man wird den Spielern, die im Vergleich zu ihrer gezeigten Leistungen
meiner Meinung nach in Österreich ohnehin exorbitant bezahlt werden ab jetzt
keinen Fehler mehr verzeihen und vielleicht auch gar nicht mehr zum Fussball
gehen. Der Wettskandal hat dem ohnehin angeschlagenen österreichischen Fussball
mehr geschadet als auf dem ersten Blick ersichtlich. Vor allem wenn man sich
die Partien ansieht, die geschoben wurden. Dreimal war Rapid darin verwickelt,
zweimal Ried, Innsbruck und Red Bull - das gibt einem schon zu denken. Da
könnte man fast meinen dass da mehr als "nur" die Spielmanipulationen
gelaufen ist, das da die ganze Liga geschoben wurde. Zu wessen Schaden ?
Wenn Grödig heute gewinnen sollte - war das ehrlich, oder doch wieder geschoben ? Und weiter: wenn eine Mannschaft wie Admira wegen Lizenzverstössen einen Punkteabzug bekommt der eigentlich den Abstieg bedeutet, was muss man dann fairerweise mit Grödig machen ? Meiner Meinung nach gibt es da nur eines: sofortiger Ausschluss vom laufenden Bewerb und Aberkennung aller Punkte. Ohne Wenn und Aber !
Mittwoch, 27. November 2013
AJAX Fan schwer verletzt
Bei der Partie AFC Ajax gegen FC Barcelona (2-1) stürzt einer der Vorsänger von Ajax etwa 5 (manche Medien sagen 8) Meter in die Tiefe und bleibt schwer verletzt liegen. Derzeit kann noch nichts weiteres gesagt werden, die Verletzungen sollen aber sehr ernst sein. Wir hoffen das Beste !
Sonntag 1. Dezember
Der Favoritner Athletik Club von 1910 empfängt am Sonntag, den 1. Dezember 2013 - soferne es nicht regnet oder schneit und der Platz wieder unter Wasser ist - den niederösterreichischen Verein SV Gerasdorf, der in der Wiener Stadtliga spielt. Dazu laden wir alle Fans ein, hinzukommen. Immerhin geht es um ein "Länderspiel" Wien gegen Niederösterreich.
Eine Frage hätten wir noch: kommt der BAGGER KARLI wieder vorbei ?
Der Frühjahrsspielplan
Sa, 01.03.2014 15:30 16 Post SV : Ostbahn XI -:- (-:-) Sportplatz Post Vorschau...
So, 02.03.2014 23:00 16 A XIII-Auhof Center : 1.Simmeringer SC -:- (-:-) Kinkplatz - Austria 13 Vorschau...
So, 02.03.2014 23:00 16 Donau : Vienna Amat. -:- (-:-) Sportplatz Donau Vorschau...
So, 02.03.2014 23:00 16 Wienerberg : Donaufeld-Fach -:- (-:-) Sportplatz Wienerberg Vorschau...
So, 02.03.2014 23:00 16 Mannswörth : Gerasdorf Stammersdorf -:- (-:-) Sportplatz Mannswörth Vorschau...
So, 02.03.2014 23:00 16 Cashpoint FavAC : Team Wiener Linien -:- (-:-) Sportplatz Fav AC Vorschau...
So, 02.03.2014 23:00 16 NAC : Stadlau -:- (-:-) Sportplatz NAC Vorschau...
So, 02.03.2014 23:00 16 Admira Technopool : Gersthofer SV -:- (-:-) Sportplatz Union Landhaus Vorschau...
So, 09.03.2014 23:00 17 Ostbahn XI : Admira Technopool -:- (-:-) Sportplatz Ostbahn 11
So, 09.03.2014 23:00 17 Gersthofer SV : NAC -:- (-:-) Sportplatz Post III Gersthof
So, 09.03.2014 23:00 17 Stadlau : Cashpoint FavAC -:- (-:-) Sportplatz Stadlau
So, 09.03.2014 23:00 17 Wienerberg : Mannswörth -:- (-:-) Sportplatz Wienerberg
So, 09.03.2014 23:00 17 Team Wiener Linien : Gerasdorf Stammersdorf -:- (-:-) Sportplatz Rax
So, 09.03.2014 23:00 17 Donaufeld-Fach : Donau -:- (-:-) Sportplatz Donaufeld
So, 09.03.2014 23:00 17 Vienna Amat. : 1.Simmeringer SC -:- (-:-) Nachwuchszentrum Vienna / Gem. Wien 20
So, 09.03.2014 23:00 17 A XIII-Auhof Center : Post SV -:- (-:-) Kinkplatz - Austria 13
Sa, 15.03.2014 15:30 18 Post SV : Vienna Amat. -:- (-:-) Sportplatz Post
So, 16.03.2014 23:00 18 Admira Technopool : A XIII-Auhof Center -:- (-:-) Sportplatz Union Landhaus
So, 16.03.2014 23:00 18 1.Simmeringer SC : Donaufeld-Fach -:- (-:-) Sportplatz Simmering
So, 16.03.2014 23:00 18 Donau : Wienerberg -:- (-:-) Sportplatz Donau
So, 16.03.2014 23:00 18 Mannswörth : Team Wiener Linien -:- (-:-) Sportplatz Mannswörth
So, 16.03.2014 23:00 18 Gerasdorf Stammersdorf : Stadlau -:- (-:-) Sportplatz Gerasdorf
So, 16.03.2014 23:00 18 Cashpoint FavAC : Gersthofer SV -:- (-:-) Sportplatz Fav AC
So, 16.03.2014 23:00 18 NAC : Ostbahn XI -:- (-:-) Sportplatz NAC
So, 23.03.2014 23:00 19 Donaufeld-Fach : Post SV -:- (-:-) Sportplatz Donaufeld
So, 23.03.2014 23:00 19 Vienna Amat. : Admira Technopool -:- (-:-) Nachwuchszentrum Vienna / Gem. Wien 20
So, 23.03.2014 23:00 19 A XIII-Auhof Center : NAC -:- (-:-) Kinkplatz - Austria 13
So, 23.03.2014 23:00 19 Ostbahn XI : Cashpoint FavAC -:- (-:-) Sportplatz Ostbahn 11
So, 23.03.2014 23:00 19 Donau : Mannswörth -:- (-:-) Sportplatz Donau
So, 23.03.2014 23:00 19 Gersthofer SV : Gerasdorf Stammersdorf -:- (-:-) Sportplatz Post III Gersthof
So, 23.03.2014 23:00 19 Stadlau : Team Wiener Linien -:- (-:-) Sportplatz Stadlau
So, 23.03.2014 23:00 19 Wienerberg : 1.Simmeringer SC -:- (-:-) Sportplatz Wienerberg
Sa, 29.03.2014 16:00 20 Post SV : Wienerberg -:- (-:-) Sportplatz Post
So, 30.03.2014 23:00 20 Cashpoint FavAC : A XIII-Auhof Center -:- (-:-) Sportplatz Fav AC
So, 30.03.2014 23:00 20 NAC : Vienna Amat. -:- (-:-) Sportplatz NAC
So, 30.03.2014 23:00 20 Admira Technopool : Donaufeld-Fach -:- (-:-) Sportplatz Union Landhaus
So, 30.03.2014 23:00 20 1.Simmeringer SC : Donau -:- (-:-) Sportplatz Simmering
So, 30.03.2014 23:00 20 Mannswörth : Stadlau -:- (-:-) Sportplatz Mannswörth
So, 30.03.2014 23:00 20 Team Wiener Linien : Gersthofer SV -:- (-:-) Sportplatz Rax
So, 30.03.2014 23:00 20 Gerasdorf Stammersdorf : Ostbahn XI -:- (-:-) Sportplatz Gerasdorf
So, 06.04.2014 23:00 21 Donau : Post SV -:- (-:-) Sportplatz Donau
So, 06.04.2014 23:00 21 Wienerberg : Admira Technopool -:- (-:-) Sportplatz Wienerberg
So, 06.04.2014 23:00 21 Donaufeld-Fach : NAC -:- (-:-) Sportplatz Donaufeld
So, 06.04.2014 23:00 21 Vienna Amat. : Cashpoint FavAC -:- (-:-) Nachwuchszentrum Vienna / Gem. Wien 20
So, 06.04.2014 23:00 21 1.Simmeringer SC : Mannswörth -:- (-:-) Sportplatz Simmering
So, 06.04.2014 23:00 21 A XIII-Auhof Center : Gerasdorf Stammersdorf -:- (-:-) Kinkplatz - Austria 13
So, 06.04.2014 23:00 21 Ostbahn XI : Team Wiener Linien -:- (-:-) Sportplatz Ostbahn 11
So, 06.04.2014 23:00 21 Gersthofer SV : Stadlau -:- (-:-) Sportplatz Post III Gersthof
Sa, 12.04.2014 16:00 22 Post SV : 1.Simmeringer SC -:- (-:-) Sportplatz Post
So, 13.04.2014 23:00 22 Gerasdorf Stammersdorf : Vienna Amat. -:- (-:-) Sportplatz Gerasdorf
So, 13.04.2014 23:00 22 Cashpoint FavAC : Donaufeld-Fach -:- (-:-) Sportplatz Fav AC
So, 13.04.2014 23:00 22 NAC : Wienerberg -:- (-:-) Sportplatz NAC
So, 13.04.2014 23:00 22 Admira Technopool : Donau -:- (-:-) Sportplatz Union Landhaus
So, 13.04.2014 23:00 22 Mannswörth : Gersthofer SV -:- (-:-) Sportplatz Mannswörth
So, 13.04.2014 23:00 22 Stadlau : Ostbahn XI -:- (-:-) Sportplatz Stadlau
So, 13.04.2014 23:00 22 Team Wiener Linien : A XIII-Auhof Center -:- (-:-) Sportplatz Rax
Sa, 26.04.2014 16:00 23 Post SV : Mannswörth -:- (-:-) Sportplatz Post
So, 27.04.2014 23:00 23 1.Simmeringer SC : Admira Technopool -:- (-:-) Sportplatz Simmering
So, 27.04.2014 23:00 23 Donau : NAC -:- (-:-) Sportplatz Donau
So, 27.04.2014 23:00 23 Wienerberg : Cashpoint FavAC -:- (-:-) Sportplatz Wienerberg
So, 27.04.2014 23:00 23 Donaufeld-Fach : Gerasdorf Stammersdorf -:- (-:-) Sportplatz Donaufeld
So, 27.04.2014 23:00 23 Vienna Amat. : Team Wiener Linien -:- (-:-) Nachwuchszentrum Vienna / Gem. Wien 20
So, 27.04.2014 23:00 23 A XIII-Auhof Center : Stadlau -:- (-:-) Kinkplatz - Austria 13
So, 27.04.2014 23:00 23 Ostbahn XI : Gersthofer SV -:- (-:-) Sportplatz Ostbahn 11
So, 04.05.2014 23:00 24 Gerasdorf Stammersdorf : Wienerberg -:- (-:-) Sportplatz Gerasdorf
So, 04.05.2014 23:00 24 Cashpoint FavAC : Donau -:- (-:-) Sportplatz Fav AC
So, 04.05.2014 23:00 24 NAC : 1.Simmeringer SC -:- (-:-) Sportplatz NAC
So, 04.05.2014 23:00 24 Admira Technopool : Post SV -:- (-:-) Sportplatz Union Landhaus
So, 04.05.2014 23:00 24 Mannswörth : Ostbahn XI -:- (-:-) Sportplatz Mannswörth
So, 04.05.2014 23:00 24 Gersthofer SV : A XIII-Auhof Center -:- (-:-) Sportplatz Post III Gersthof
So, 04.05.2014 23:00 24 Stadlau : Vienna Amat. -:- (-:-) Sportplatz Stadlau
So, 04.05.2014 23:00 24 Team Wiener Linien : Donaufeld-Fach -:- (-:-) Sportplatz Rax
Sa, 10.05.2014 16:00 25 Post SV : NAC -:- (-:-) Sportplatz Post
So, 11.05.2014 23:00 25 Vienna Amat. : Gersthofer SV -:- (-:-) Nachwuchszentrum Vienna / Gem. Wien 20
So, 11.05.2014 23:00 25 A XIII-Auhof Center : Ostbahn XI -:- (-:-) Kinkplatz - Austria 13
So, 11.05.2014 23:00 25 1.Simmeringer SC : Cashpoint FavAC -:- (-:-) Sportplatz Simmering
So, 11.05.2014 23:00 25 Admira Technopool : Mannswörth -:- (-:-) Sportplatz Union Landhaus
So, 11.05.2014 23:00 25 Donau : Gerasdorf Stammersdorf -:- (-:-) Sportplatz Donau
So, 11.05.2014 23:00 25 Wienerberg : Team Wiener Linien -:- (-:-) Sportplatz Wienerberg
So, 11.05.2014 23:00 25 Donaufeld-Fach : Stadlau -:- (-:-) Sportplatz Donaufeld
So, 18.05.2014 23:00 26 Team Wiener Linien : Donau -:- (-:-) Sportplatz Rax
So, 18.05.2014 23:00 26 Gerasdorf Stammersdorf : 1.Simmeringer SC -:- (-:-) Sportplatz Gerasdorf
So, 18.05.2014 23:00 26 Cashpoint FavAC : Post SV -:- (-:-) Sportplatz Fav AC
So, 18.05.2014 23:00 26 NAC : Admira Technopool -:- (-:-) Sportplatz NAC
So, 18.05.2014 23:00 26 Mannswörth : A XIII-Auhof Center -:- (-:-) Sportplatz Mannswörth
So, 18.05.2014 23:00 26 Ostbahn XI : Vienna Amat. -:- (-:-) Sportplatz Ostbahn 11
So, 18.05.2014 23:00 26 Gersthofer SV : Donaufeld-Fach -:- (-:-) Sportplatz Post III Gersthof
So, 18.05.2014 23:00 26 Stadlau : Wienerberg -:- (-:-) Sportplatz Stadlau
Sa, 24.05.2014 16:00 27 Post SV : Gerasdorf Stammersdorf -:- (-:-) Sportplatz Post
So, 25.05.2014 23:00 27 Wienerberg : Gersthofer SV -:- (-:-) Sportplatz Wienerberg
So, 25.05.2014 23:00 27 Donaufeld-Fach : Ostbahn XI -:- (-:-) Sportplatz Donaufeld
So, 25.05.2014 23:00 27 Vienna Amat. : A XIII-Auhof Center -:- (-:-) Nachwuchszentrum Vienna / Gem. Wien 20
So, 25.05.2014 23:00 27 Admira Technopool : Cashpoint FavAC -:- (-:-) Sportplatz Union Landhaus
So, 25.05.2014 23:00 27 NAC : Mannswörth -:- (-:-) Sportplatz NAC
So, 25.05.2014 23:00 27 1.Simmeringer SC : Team Wiener Linien -:- (-:-) Sportplatz Simmering
So, 25.05.2014 23:00 27 Donau : Stadlau -:- (-:-) Sportplatz Donau
So, 01.06.2014 23:00 28 Stadlau : 1.Simmeringer SC -:- (-:-) Sportplatz Stadlau
So, 01.06.2014 23:00 28 Team Wiener Linien : Post SV -:- (-:-) Sportplatz Rax
So, 01.06.2014 23:00 28 Gerasdorf Stammersdorf : Admira Technopool -:- (-:-) Sportplatz Gerasdorf
So, 01.06.2014 23:00 28 Cashpoint FavAC : NAC -:- (-:-) Sportplatz Fav AC
So, 01.06.2014 23:00 28 Mannswörth : Vienna Amat. -:- (-:-) Sportplatz Mannswörth
So, 01.06.2014 23:00 28 A XIII-Auhof Center : Donaufeld-Fach -:- (-:-) Kinkplatz - Austria 13
So, 01.06.2014 23:00 28 Ostbahn XI : Wienerberg -:- (-:-) Sportplatz Ostbahn 11
So, 01.06.2014 23:00 28 Gersthofer SV : Donau -:- (-:-) Sportplatz Post III Gersthof
Mo, 09.06.2014 23:00 30 Gersthofer SV : Post SV -:- (-:-) Sportplatz Post III Gersthof
Mo, 09.06.2014 23:00 30 Stadlau : Admira Technopool -:- (-:-) Sportplatz Stadlau
Mo, 09.06.2014 23:00 30 Team Wiener Linien : NAC -:- (-:-) Sportplatz Rax
Mo, 09.06.2014 23:00 30 Gerasdorf Stammersdorf : Cashpoint FavAC -:- (-:-) Sportplatz Gerasdorf
Mo, 09.06.2014 23:00 30 Mannswörth : Donaufeld-Fach -:- (-:-) Sportplatz Mannswörth
Mo, 09.06.2014 23:00 30 Vienna Amat. : Wienerberg -:- (-:-) Nachwuchszentrum Vienna / Gem. Wien 20
Mo, 09.06.2014 23:00 30 A XIII-Auhof Center : Donau -:- (-:-) Kinkplatz - Austria 13
Mo, 09.06.2014 23:00 30 Ostbahn XI : 1.Simmeringer SC -:- (-:-) Sportplatz Ostbahn 11
Sa, 14.06.2014 16:00 29 Post SV : Stadlau -:- (-:-) Sportplatz Post
So, 15.06.2014 23:00 29 1.Simmeringer SC : Gersthofer SV -:- (-:-) Sportplatz Simmering
So, 15.06.2014 23:00 29 Donau : Ostbahn XI -:- (-:-) Sportplatz Donau
So, 15.06.2014 23:00 29 Wienerberg : A XIII-Auhof Center -:- (-:-) Sportplatz Wienerberg
So, 15.06.2014 23:00 29 Donaufeld-Fach : Vienna Amat. -:- (-:-) Sportplatz Donaufeld
So, 15.06.2014 23:00 29 Cashpoint FavAC : Mannswörth -:- (-:-) Sportplatz Fav AC
So, 15.06.2014 23:00 29 NAC : Gerasdorf Stammersdorf -:- (-:-) Sportplatz NAC
So, 15.06.2014 23:00 29 Admira Technopool : Team Wiener Linien -:- (-:-) Sportplatz Union Landhaus
Dienstag, 26. November 2013
Die Paris Geschütze
Unter dem Namen Paris-Geschütz wurde
im Ersten Weltkrieg ein deutsches
Fernkampfgeschütz der Firma Krupp vom Kaliber 21 cm
bekannt. Es hatte eine außergewöhnliche Reichweitevon etwa 130
Kilometern. Zwischen dem 23. März 1918 und dem 8. August 1918 feuerten
drei bzw. zwei Paris-Geschütze etwa 800 Granaten auf Paris ab. Das Geschütz hatte eine Rohrlänge von
37 Metern, d. h. von 176 Kalibern (L/176). Das Rohr war eine
Konstruktion aus einem 17 m langen (Mantel-)Rohr mit 38 Zentimeter
Innendurchmesser (vom Geschütz Langer Max),
in das ein 30 m langes gezogenes 21-cm-Rohr (Seelenrohr)
eingesetzt wurde. Schließlich wurde noch ein 6 m langes glattes Rohr (die
sogenannte „Tüte“) angefügt. Die überlange Konstruktion wurde durch ein
charakteristisches hängebrückenartiges Spannwerk gegen Durchhängen geschützt.
Dieses Geschützrohr wurde als „Kaiser-Wilhelm-Rohr“ bezeichnet. Es verschoss
Spreng-Granaten von 106 Kilogramm Masse (Sprengladung
etwa 7 kg) mit einer ballistischen Haube und einer Mündungsgeschwindigkeit von bis zu 1645 Meter pro
Sekunde. Die Kanone hatte eine Gesamtmasse von rund 140 Tonnen und wurde mit
der Eisenbahn an den Einsatzort transportiert. Deswegen war es aber kein Eisenbahngeschütz, sondern schoss aus drehbaren sogenannten
Schießgerüsten von stationären Bettungen aus Beton oder Stahl. Die drei
verschiedenen Geschützstellungen lagen etwas abseits bestehender
Eisenbahnstrecken jeweils in Deckung eines größeren Waldes. In die Stellung
wurde ein mehrgleisiger Anschluss gebaut. Abseits der eigentlichen Stellung
wurden Scheinstellungen gelegt, sogar mit Gleisanschluss.
Die
Reichweite von circa 130 km beruhte auf einer ballistischen Besonderheit.
Mit einem hohen Abgangswinkel von bis zu 55°, einer sehr starken Treibladung
und dem überlangen Rohr konnte die Gipfelhöhe in den oberen Teil der Stratosphäre in etwa 38 bis 40 km Höhe gelegt
werden. Dadurch flog das Geschoss lange durch sehr dünne Luftschichten, so dass
dieFlugbahn weitgehend
der eines Schusses im luftleeren Raum glich. Alle anderen im Ersten Weltkrieg
verwendeten Ferngeschütze erzielten eine Reichweite von „nur“ etwa 40 km.
Mit der Entwicklung der
Paris-Geschütze wurde bereits 1916 begonnen. Maßgeblich daran beteiligt war der Artillerie-Konstrukteur
Dr. Ing. (Major) Fritz Rausenberger von der Firma Krupp, welcher bereits
die „Dicke Bertha“
entworfen hatte. Die Entwicklung erfolgte auf demSchießplatz der Firma Krupp nahe Meppen, der heutigen Wehrtechnischen Dienststelle 91. Da das
Testgelände im Emsland zu klein war und durch eine
Fehlberechnung bereits eine Granate im Wester-Moor bei Saterland außerhalb des Erprobungsgeländes
einschlug, musste man auf den Schießplatz Altenwalde ausweichen, da man hier bis auf die
offene Nordsee schießen konnte. Am 20. November 1917
wurde das erste fertiggestellte Paris-Geschütz in Altenwalde bei Cuxhaven an der Nordsee mit
westlicher Schussrichtung entlang den ostfriesischen Inseln erfolgreich
getestet. Bis Anfang 1918 wurden zwei weitere Paris-Geschütze gebaut, die
zusammen im Rahmen der deutschen Frühjahrsoffensive am 23. März 1918 erstmals aus der 1.
Stellung, dem Wald von Saint-Gobain bei Crépy-en-Laonnois,
eingesetzt wurden.
Die
Geschosse erreichten eine Flughöhe von etwa 40 km und eine Flugzeit von
drei Minuten. Die mehrteilige Treibladung aus Messing-Kartusche und zwei
Treibladungsbeuteln wog bis zu 196 kg. Um eine gleichmäßige Leistung zu
erreichen, wurden die hochbrisanten Treibladungen aus Röhrenpulver C/12 bei
konstant 15 °C temperiert nahe der Geschützstellung gelagert. Während der
etwa durchschnittlich 20 Minuten zwischen den Schüssen mussten der jeweils
vergrößerte Ladungsraum ausgemessen, die Gasdruck-Messungen ausgewertet und
zahlreiche Berechnungen ausgeführt werden. Neben den üblichen Einflüssen beim
Artillerie-Schießen waren weitere bedeutende, bisher unbekannte Faktoren zu
berücksichtigen. Die Schussweite von etwa 130 km, gemessen auf dem Umfangskreis
der Erdkugel, verkürzte sich
als Sehne betrachtet
um etwa 800 Meter. Aufgrund der überlangen Geschoss-Flugzeit war sogar die
Drehung der Erdkugel während dieser Zeit bei den Schusswerten zu berechnen,
sodass der Beschuss eigentlich ein Schießen mit Vorhalt auf ein sich bewegendes Ziel war.
Eine richtige Feuerleitung war aufgrund der Entfernung nicht
möglich, dazu mussten andere Möglichkeiten gefunden werden. Die Lage der
Einschläge soll unter anderem von deutschen Spionen in Paris beobachtet und
weitergemeldet worden sein. Anfangs fanden sich auch Berichte in den Zeitungen
der Stadt, die ins europäische Ausland geliefert und dort von deutschen Stellen
ausgewertet wurden, so lange, bis die französische Zensur das unterbinden
konnte. Hilfsweise wurde die Lage der Einschläge in Längsrichtung des Schießens
über die Messung des Gasdruckes beim Schuss durch in den Ladungsraum eingelegte
sogenannte "Kruppsche Mess-Eier" (Kupfer-Stauchkörper) geschätzt.
Durch
die enorme Abschussenergie der Treibladung mit einer Temperatur von 2000 °C und
einem Gasdruck bis zu 4800 bar wurde das Geschützrohr beim Schießen
regelrecht ausgezehrt. Bei jedem Schuss vergrößerte sich das Kaliber etwas, was
mittels nummerierter Granaten mit entsprechend steigendem Durchmesser und einer
ständigen Steigerung der Treibladung ausgeglichen werden musste. Beim Abschuss
verbrannte der größte Teil der Messingkartusche. Auch die ersten Kupfer-Führungsbänder
zur Aufnahme des Dralls hielten der Temperatur und dem Druck
nicht stand. Es mussten deshalb zusätzlich Drallnuten in die Stahlhülle der
Granaten eingeschnitten werden, mit dem Ergebnis, dass auch davon die
Geschützrohre vorzeitig verschlissen wurden. Die Granaten waren beim Laden mit
den Nuten regelrecht in die Züge und Felder des Rohres
"einzuschrauben". Die Nutzungsdauer eines Rohres aus der 1. Stellung
lag bei nur etwa 65 Schuss.
Nach
dieser ersten Leistung mussten die Rohre dann jeweils bei Krupp in Essen weiter
aufgebohrt werden auf Kaliber 22,4 und dann 23,8 cm. Durch das Aufbohren
erweiterte sich das Rohrvolumen, und beim Abschuss sank der Gasdruck. Diese
Rohre konnten nur noch aus der näher an Paris gelegenen 2. (Beaumont-en-Beine)
und 3. Stellung (Bruyères-sur-Fère) eingesetzt werden. Insgesamt waren sieben
Rohre vorhanden.
Nicht
nur die Stellung, sondern auch der Abschuss selbst musste getarnt werden. Um
die französische Schallmessortung zu erschweren, schossen abgestimmt
gleichzeitig mit einem der Paris-Geschütze jeweils etwa 30 andere schwere
deutsche Batterien aus benachbarten Stellungen. Geschossen wurde auch meist nur
am Tage, da allein das riesige Mündungsfeuer nachts die Stellung verraten
hätte. Ebenfalls wurde während französischer Fliegergefahr der Beschuss
eingestellt. Die Paris-Batterie wurde durch ein Infanterie-Bataillon und zehn
Fliegerabteilungen gesichert.
Auch wenn in der Fachliteratur mitunter von dem Paris-Geschütz
geschrieben wird, wurden insgesamt drei derartige Kanonen eingesetzt. Die
Paris-Geschütze hatten aufgrund ihrer Verwendung gegen die Zivilbevölkerung
keinerlei militärischen Nutzen. Durch die Treffer in Paris wurde der gewünschte
psychische Effekt mit Verwirrung und Angst zunächst erzielt, der aber wegen der
geringen Sprengladung der Granate und der erkennbar mangelnden Präzision der
Feuerleitung nach kurzer Zeit verpuffte. Insgesamt wurden 256 Zivilisten
getötet und 620 verwundet, davon gab es allein 88 Tote und 68 Verwundete bei
einem Volltreffer auf die Pfarrkirche
Saint-Gervais-Saint-Protais während des Karfreitags-Gottesdienstes am
29. März 1918 nachmittags. Die deutsche Propaganda nutzte diese
angeblichen Erfolge jedoch, um die Moral der Heimatfront zu stärken.
Obwohl es eine Artillerie-Verwendung
an Land war, lag die Bedienung in den Händen der Marine, da diese mit größeren Geschützen
mehr Erfahrung besaß. Eine Geschützmannschaft bestand aus 60 bis
80 Marinesoldaten, zuzüglich einer Gruppe ziviler Ingenieure für Technik
und Vermessung. Die Gesamtleitung des Schießens lag bei Vizeadmiral Maximilian Rogge.
Auf deutscher Seite waren die Erwartungen so groß, dass am ersten Einsatztag
sogar Kaiser Wilhelm II. die Stellung besuchte und das Schießen
beobachtete.
Bereits
in der 1. Stellung explodierte am 25. März beim Abschuss eines der
drei Geschütze, wobei siebzehn Soldaten der Bedienungsmannschaft starben. Die
verbliebenen Paris-Geschütze feuerten aus den drei verschiedenen Stellungen bis
zum 8. August 1918, zuletzt wieder bei Beaumont-en-Beine, insgesamt etwa
400 Geschosse ab. Die durchschnittliche Feuergeschwindigkeit lag bei
8 Schuss pro Tag. Etwa 180 Granaten trafen Paris verstreut innerhalb der
Altstadt, die restlichen die Außenbezirke. Aufgrund der sich ständig
verschlechternden militärischen Lage und des deutschen Rückzuges war das Ziel
bald nicht mehr zu erreichen. Die zwei verbliebenen Geschütze wurden mit ihren
Ersatzrohren von der Front zurückgezogen und verschrottet. Auch die
Konstruktionspläne wurden von den Deutschen versteckt oder vernichtet. So ließ
sich nach der Kapitulation trotz Suche bei Krupp für die Alliierten nicht mehr
nachvollziehen, wie eine derartige Kanone hatte gebaut werden können. Ein
Relikt blieb die Betonbettung des ersten Geschützes in der Stellung bei Crépy-en-Laonnois. Ein
weiteres Relikt findet sich am Ort der letzten Stellung im Wald von Chatel,
nördlich von Château-Thierry.
Hier wurde eine Metallbettung verwendet. Sie hinterließ ein im Wald bis heute
erhaltenes kreisrundes Loch. Auch finden sich Reste von Erdarbeiten in Form von
Wällen für die Schienenzuführung östlich des Loches im Wald in Richtung der
vorhandenen Bahnlinie.
Die große Reichweite wurde später
von keinem konventionellen Geschütz mehr wesentlich übertroffen. Nach dem
Ersten Weltkrieg baute Frankreich eine etwa gleiche Kanone, das
Eisenbahn-Ferngeschütz Modell 23, mit Kaliber 21 cm, Reichweite
120 km, Geschossgewicht 108 kg und v0 1450 m/s. Im Zuge der
Wiederaufrüstung gab die deutsche Wehrmacht dann dieK 12 in Auftrag. Spätestens zu dieser Zeit
waren derartig weittragende Geschütze überholt, da ihr Einsatzzweck nun
wesentlich einfacher durch Luftangriffe erreichbar war. Die Gipfelhöhe des
Parisgeschützes wurde erst von der V2 übertroffen. Eine späte Fortsetzung
dieses überdimensionalen Geschützbaus fand sich in den sechziger Jahren im
Projekt HARP des
KanadiersGerald Bull.
Irgendwie ein blöder Scherz......
Satellitenfotos enttarnen chinesische "Supergeschütze"
In der Inneren Mongolei wurden zwei gewaltige, mehr als 24 Meter lange Kanonen auf einem Testgelände entdeckt. Gehören sie zu einem Programm zur Abwehr von Raketen, ja zur Zerstörung von Satelliten?
VON WOLFGANG GREBER (DiePresse.com)
Satellitenfotos, die die französische Weltraumbehörde CNES und der europäische Luft- und Raumfahrtkonzern Astrium vor kurzem freigegeben haben, gewähren einen so ungewöhnlichen wie mysteriösen Einblick in das schwer zugängliche Hinterland Chinas: Darauf sind nämlich, wie das Militärfachmagazin IHS Jane's Defence berichtet, zwei enorm große und vor allem extrem lange „Supergeschütze" zu sehen - mindestens eines davon könnte von Experimenten mit Riesenkanonen herrühren, mit denen die Chinesen anfliegende Atomraketen oder sogar Satelliten im Orbit zerstören wollten.
Die Kanonen befinden sich demnach auf einem streng abgeschirmten Artillerietestgelände bei Baotou in der autonomen Region der Inneren Mongolei, rund 560 Kilometer westlich von Peking; eine davon misst etwa 24 Meter, die längere 33 Meter. Das ist ein Vielfaches der Rohrlänge üblicher Artilleriewaffen. Vergleich: Die aktuellste Version der Panzerhaubitze M-109, wie sie auch Österreich besitzt, hat eine Rohrlänge von etwa sechs Metern, frühere Versionen waren noch kürzer.
Die Bilder (s. eine Aufnahme oben) zeigen die zwei Kanonen demnach in horizontaler Lage auf einer betonierten Plattform, daneben sind Zielobjekte für Beschusstests. Die Plattformen sind laut Astrium zwischen Herbst 2010 und Ende 2011 gebaut worden, am Ende dieser Zeit seien die Geschütze aufgetaucht. Die jüngsten Bilder von ihnen datieren auf Sommer 2013.
Eine Kaliberschätzung ist schwer möglich. Frühere Erfahrungen mit vergleichbaren Riesengeschützen (die Betonung liegt auf „früher", denn solche Waffen wurden seit dem Zweiten Weltkrieg eigentlich nicht mehr gebaut, schon gar nicht in Serie) legen einen großen Spielraum zwischen 20 und 60 Zentimetern nahe - die typische moderne Standardartillerie wie die erwähnten M-109-Haubitzen arbeitet mit inneren Rohrduchmessern (Kalibern) von 155 Millimetern.
Reichweiten von mehr als 100 Kilometern?
Man kann auch die theoretische Reichweite dieser Superkanonen nur anhand vergleichbarer Systeme schätzen und käme demzufolge auf durchaus mehr als 100 Kilometer. Vergleich: Die M-109er feuern etwa 18 bis 30 Kilometer weit, modernere Geräte wie die deutsche Panzerhaubitze 2000 schießen mit Spezialmunition 40 bis sogar 56 Kilometer.
Bekannt ist, dass China zwischen den 1960ern und 1980ern an Riesengeschützen gebastelt hat. Das lief innerhalb des „Projekts 640" ab, bei dem es um den Bau eines Abwehrsystems gegen nuklear bestückte Interkontinentalraketen ging.
Das 1964 initiierte Projekt fußte auf einem Frühwarnradar, Abfangraketen und gewaltigen Raketenabwehrkanonen namens „Xianfeng" (Pionier). Die Kanonen vom Kaliber 42 Zentimeter wären laut Informationen, die später ins Ausland durchsickerten, 26 Meter lang und mindestens 155 Tonnen schwer gewesen und hätten, den ersten Plänen zufolge, 160 Kilogramm schwere Granaten mit zusätzlichen Raketenantrieben wohl mehr als 100 Kilometer hoch schießen sollen.
Die Entwicklung der Xianfengs wurde aber, so wie das ganze Projekt 640, etwa 1980 eingestellt, weil es schlicht zu kompliziert, zu teuer und absehbar zu ineffektiv war. Die kürzere der beiden Kanonen in der Inneren Mongolei könnte noch eine vom Typ Xianfeng sein.
Iraks Riesengeschütze des "Babylon-Projekts"
In den 1990ern wurde bekannt, dass China auch an einer noch größeren Kanone getüftelt hatte: Es war eine Waffe, die dem so legendären wie obskuren irakischen Projekt „Babylon" von Ende der 1980er ähnelte.
Babylon hatte zwei Säulen: Erstens "kleinere" Geschütze (de facto waren das natürlich ungewöhnlich große Brocken) vom Kaliber 350 Millimeter bei Rohrlängen von 30 bis 52 Metern und hypothetischen Reichweiten von enormen 270 bis 490 Kilometern. Ihre Rohre waren aus Einzelsegmenten zusammengefügt und sollten auf Eisenbahnwaggons montiert werden.
Das längere dieser Modelle wurde tatsächlich ganz zusammengebaut und von Juni bis September 1990 auf einer höchst einfachen, unbeweglichen Lafette nordöstlich von Bagdad getestet: Das Geschoss flog etwa 230 km weit, der höchste Punkt der Bahn lag bei 62 km. Damit hat just der Irak - und nicht ein technologisch weit fortschrittlicheres Land wie Frankreich, Deutschland oder die USA - tatsächlich das weitreichendste Geschütz aller Zeiten gebaut und erfolgreich getestet.
Den babylonischen Vogel schoss der damalige irakische Diktator Saddam Hussein (1937-2006) aber mit der größeren Waffe des Babylon-Projekts ab: Dabei ging es um ein sozusagen größenwahnsinniges Ding vom bis dato unvorstellbaren Kaliber 1000 Millimeter, also einem ganzen Meter, das mit einer Rohrlänge von 150 Metern (!) mehr als 760 Kilometer (!!), ja angeblich bis zu 1000 Kilometer weit schießen hätte sollen. Die Montage dieses Giganten, deren Rohrsegmente (s. Foto unten im britischen Royal Artillery Museum) unter anderem aus Großbritannien kamen und vorgeblich für Pipelines bestimmt waren, kam allerdings über Anfänge nicht hinaus, weil der britische Geheimdienst dem Plan rasch auf die Schliche kam und weitere Lieferungen abstellte.
Nach der Niederlage des Irak im Zweiten Golfkrieg (1990/91) wurden die Reste des Babylon-Projekts von UN-Waffeninspektoren gefunden, analysiert und beseitigt. Hernach sagten irakische Offiziere aus, dass man damit in erster Linie Satelliten bekämpfen habe wollen (diese kreisen in der Regel in Umlaufbahnen von einigen hundert Kilometern Höhe).
Sinnlos hoher Aufwand für wenig Nutzen
Zwar heißt es bis heute, der Irak habe auch den Fernbeschuss Israels erwogen, doch scheint das wenig sinnvoll: Geschütze dieser Größe sind „sitzende Enten" für feindliche Kampfflugzeuge, schwer zu bewegen und kaum unbemerkt aufzustellen.
Zudem trugen die immerhin fertig entwickelten Geschosse für die 350-Millimeter-Varianten läppische 15 Kilogramm Sprengstoff, im Verhältnis zum Aufwand könnte man ebenso einen Knallfrosch werfen. Ballistische Raketen und Marschflugkörper sind für Zwecke des Fernbeschusses weit sinnvoller und effektiver.
Der Kanonen-Kaiser aus Kanada
Die längere der chinesischen Superkanonen auf den Fotos jedenfalls erinnert an die Ausmaße der kleineren Version der Kanonen von Babylon. Bei letzteren sowie bei anderen, zeitgleichen Geschützentwicklungen in China spielte unterdessen ein legendärer Waffenentwickler aus dem fernen Amerika eine tragende Rolle: der Kanadier Gerald Bull (1928-1990).
Bull hatte sich mit der Überschall-Aerodynamik von Raketen und Geschossen beschäftigt und hatte Gefallen an extremen Kanonenprojekten. Auf seine Initiative hin betrieben die USA und Kanada in den 1960ern das Projekt „HARP" (High Altitude Research Project); dabei ging es zunächst, einfach gesagt, darum, wie man Attrappen von Sprengköpfen für Atomraketen möglichst billig und schnell in mehr als 100 Kilometer Höhe (das ist die Grenze zum Weltall) bringen kann, um ihr Verhalten beim Fall auf die Erde zu studieren. Später schlug Bull vor, man könne doch auch Satelliten auf diese Weise in notwendigerweise weit höhere Orbits von einigen Hundert Kilometer Höhe bringen.
Das Projekt "HARP"
Tatsächlich wurden auf einem Testgelände auf der Karibikinsel Barbados (s. Bild)sowie in Arizona Spezialgeschütze aufgebaut, die Bull aus Kanonen von Schlachtschiffen entwickelt hatte. Die wichtigsten dieser Testsysteme hatten ein Kaliber von 41 Zentimeter bei 20 bis 40 Meter Länge und schossen 80 bis 180 kg schwere Spezialgeschosse tatsächlich bis zu 180 Kilometer hoch, bis heute ein Höhenrekord für Rohr-Artillerie.
Allerdings erwies sich, dass die Geschosse trotz allem viel zu langsam waren, um in eine stabile Umlaufbahn eintreten zu können: Dafür muss ein Flugobjekt nämlich mindestens 7900 Meter pro Sekunde schnell sein - die höchsten Mündungsgeschwindigkeiten (die Geschwindigkeit, mit der ein Geschoss das Rohr einer Waffe verlässt) von HARP betrugen „nur" 3600 m/sec. Abgesehen davon sind 180 Kilometer für eine stabile Satellitenbahn insgesamt immer noch weit zu niedrig (realistischer sind 300 bis 800, ja bis 2000 km).
Skandal um eine Haubitze aus der Steiermark
In den 1970ern entwarf Bulls eigene Firma dann für realistischere Zwecke die Feldhaubitze GC-45. Der Name steht für Gun Canada, Kaliber 45, wobei sich das „45" diesfalls auf die RohrLÄNGE bezieht und ausdrückt, dass sie 45 Mal länger ist als der Rohrdurchmesser (diesfalls 155 Millimeter, also eine Länge von knapp sieben Metern.
Mit einer Feuerreichweite von etwa 41 Kilometern trug diese Waffe deutlich weiter als andere zeitgenössische Feldhaubitzen, zudem war sie per Lkw relativ einfach zu transportieren und günstig zu bauen - wobei sie freilich keine Panzerhaubitze war wie etwa die erwähnte Standardwaffe M-109, also kein weittragendes Geschütz, das samt seiner Mannschaft sicher in einem mobilen Panzerfahrzeug „verpackt" ist.
Bull machte seine Geschäfte hauptsächlich dadurch, dass er seine Baupläne verkaufte und ausländische Firmen die Haubitzen in Lizenz bauen ließ, etwa in Südafrika, China - und Österreich. Dort arbeitete die obersteirische VÖEST-Tochter „Noricum" um 1980 herum die Geschützpläne etwas um und schuf die Feldhaubitze „GHN-45" (Gun, Howitzer, Noricum).
Nach ersten Lieferungen, etwa von 18 Stück nach Thailand (s. Foto), wurde die Liezener Firma in den bekannten Riesenskandal samt Politikeranklagen und rätselhaften Toden von Managern und Diplomaten verwickelt - entgegen des Neutralitätsgesetzes und über Schleichwege waren nämlich etwa 200 Kanonen aus Liezen in den Iran und 140 in den Irak exportiert worden, während beide Länder miteinander Krieg führten.
Bull trat 1988, während Österreich immer noch, und noch für einige Jahre, vom „Noricum-Skandal" sprach, mit seinen Riesengeschütz-Plänen an den Irak heran. Er hat das aber nicht lange überlebt: Im März 1990 haben ihn Unbekannte vor seiner Brüsseler Wohnung erschossen. Die Geheimdienste des Irans und Israels werden gern als Urheber bezichtigt. Israel kam übrigens über Umwege (wohl über Südafrika) auch an GC-45er und baute auf deren Basis eine eigene Variante.
Das "Paris-Geschütz" von 1918
Wie erwähnt kommt die Ehre, das weitreichendste Geschütz aller Zeiten gebaut und abgefeuert zu haben, damit dem Irak bzw. in erster Linie dem Kanadier Gerald Bull zu. Den Rekord hatte zuvor das deutsche "Paris-Geschütz" gehalten: Das war eine außergewöhnliche, unter der Leitung des Ingenieurs Fritz Rausenberger (1868-1926), einem gebürtigen Frankfurter, von Krupp gebaute Kanone, mit der die Deutschen im Ersten Weltkrieg Paris beschossen - und zwar auf eine Entfernung von maximal etwa 130 Kilometern.
Andere damals übliche weitreichende Geschütze der Kriegsparteien (etwa Eisenbahngeschütze) schossen nur etwa 30 bis 45 Kilometer weit.
Die enorm große Waffe hatte eine Rohrlänge von 37 Metern bei einem Kaliber von 21 Zentimeter und wog ohne umgebende Aufbauten etwa 140 Tonnen. Man fuhr sie per Eisenbahn zu den Abschussgebieten, Waldstücke im Nordosten von Paris, wo man die Rohre auf komplizierte "Schießgerüste" aus Stahl und Beton umbetten musste. Diese Gerüste mussten auch verhindern, dass sich die langen Rohre beim Aufstellen nach unten durchbogen.
Drei dieser Kanonen wurden gebaut, sie schossen von März bis August 1918 etwa 800 Granaten auf Paris, wobei eine Kanone explodierte. Die artilleristische Leistung war enorm: So konnte man das ferne Ziel ja nicht beobachten und das Feuer korrigieren; und weil die Granaten etwa drei Minuten lang unterwegs waren und in Höhen von mehr als 40 km aufstiegen mussten die Schützen sogar die Erddrehung miteinkalkulieren und den Schuss "vorhalten", denn im Grunde war die ferne Stadt ja sozusagen ein bewegliches Ziel wie ein Fahrzeug.
Verheerender Treffer bei Karfreitagsmesse
Der Effekt war freilich vernachlässigbar, schon, weil die Granaten nur schwache Sprengsätze mit weniger als zehn Kilo Sprengstoff beförderten. 256 Menschen, meist Zivilisten, wurden getötet, 88 davon, als ein Geschoss eine Kirche während des Karfreitags-Gottesdienstes traf. Bei jedem Schuss nützten sich die Rohre extrem ab, blähten sich innen auf, sodass das Kaliber jeder Granate einzeln angepasst werden musste und jede Granate eine noch stärkere Treibladung brauchte. Effektiv waren vielleicht acht Schuss pro Tag möglich, und nach etwa 60 Schuss war ein Kanonenrohr verbraucht.
Hundertschaften an Kanonieren und Eisenbahnern und Hilfspersonal und Wachsoldaten waren nötig, zusätzlich viele Luftabwehrkanonen. In der Nacht schießen ging nicht, weil der gewaltige Explosionsblitz die Stellung verraten hätte, man ließ wegen des enormen Explosionslärms sogar andere, leichtere Geschütze abfeuern, um den Knall zu "maskieren". Kurz gesagt: Das Kosten-Nutzen-Verhältnis war katastrophal und die zwei übrigen Paris-Geschütze samt den Konstuktionsunterlagen wurden gegen Kriegsende zerstört.
Wie gesagt, vergleichbare Geschütze gab es später praktisch nicht mehr - und die irakische "Super-Gun" von Gerald Bull wurde nie ernsthaft eingesetzt. Die Franzosen bauten in den 1920ern eine ähnliche Eisenbahnkanone, die es auf etwa 120 km Schussweite brachte.
In den 1930ern baute Krupp allerdings im Auftrag des deutschen Heeres (die Paris-Kanone war von der Marine betrieben worden) noch einmal zwei Stück einer verbesserten, "haltbareren" und vom Gewicht her schwereren Variante des Paris-Geschützes: die 21-Zentimeter-Eisenbahnkanone K12.
Die kam sicher auf Reichweiten von 115 Kilometern, wenngleich in manchen Quellen (etwa: "Die Geschichte der Artillerie" von John Batchelor und Ian Hogg, 1972/77) von fast 150 km die Rede ist, wobei aber Spezialmunition im Spiel gewesen sein dürfte.
Die Riesenwaffe, die nichts tat
Beide Kanonen wurden nach der Besetzung Frankreichs 1940 nahe Calais positioniert und dürften von dort aus gelegentlich England beschossen haben - immerhin fand man Reste passender Granatsplitter in der Grafschaft Kent, doch Schaden haben die K12er nicht angerichtet und irgendwann verschwanden sie von der Bildfläche.
Gegen Kriegsende versuchten es die Deutschen aber doch noch einmal mit einem Supergeschütz, und zwar einem von den Ausmaßen der großen irakischen Babylon-Kanone: Die Kanone V3 (zunächst "Tausendfüßler" oder "Hochdruckpumpe" genannt) war der Versuch, mindestens 160 km weit zu schießen, um London vom Raum Calais aus unter Feuer nehmen zu können.
Und dann kam der "Tausendfüßler"
Dazu versuchten sich die Deutschen an einer ungewöhnlichen Technik: jener des "Mehrkammer-Geschützes". Ein solches ist, einfach gesagt, ein Rohr, bei dem über seine Länge seitlich zusätzliche Kammern mit Explosivladungen hineinragen, das sieht aus wie Äste eines Baumes. Der Sinn ist, das Geschoss, nachdem es durch die erste Treibladung unterhalb seiner selbst in Bewegung gesetzt worden ist, durch zusätzliche seitliche Explosionen weiter zu beschleunigen.
Dazu ist natürlich ein extrem präzises Timing nötig - was vor dem Computerzeitalter im Grunde so unmöglich war. Und auch die Druckverhältnisse im Rohr sind so enorm, dass sich selbst ein Ballistiker von heute die Sache noch einmal gut überlegen würde.
Tatsächlich kamen die Deutschen auf die Idee durch Pläne der Franzosen, die sie 1940 erbeutet hatten und die von Ingenieuren rund um August Cönders von den Röchling-Buderus-Stahlwerken im hessischen Wetzlar aufgegriffen wurden. Man versuchte sich an einem Rohr vom (diesfalls bescheidenen) Kaliber 15 Zentimeter, flanschte seitlich zahlreiche Nebenkammern an und baute zunächst 1943 bei Misdroy auf der heutigen polnischen Ostseeinsel Wolin bei Usedom eine Testanlage in einen Wald hinein.
Das Kanonenrohr wurde gewaltige 130 Meter lang und mit einer Neigung von etwa 50 Grad an einen Hang gelehnt (Foto unten). Mit Spezialgeschossen (erneut mit im Verhältnis zum Aufwand geringer Sprengstoffmenge, diesfalls 25 kg TNT) wurden im Mai 1944 Schussweiten von eher enttäuschenden rund 90 km erreicht, zudem gab es dauernd Probleme, die Rohre flogen auseinander, und als die später V3 - also "Vergeltungswaffe 3" - genannte Maschine im Juli 1944 explodierte gab man sie auf.
Bauarbeiten für eine zweite Hochdruckpumpe bei Mimoyecques nahe Calais, die bis zu 150 Meter lange Rohre in Bunkern aufnehmen sollte, begannen Mitte 1943, wurden aber wiederholt durch Luftangriffe gestört und nach einem verheerenden britischen Angriff mit gewaltigen "Tallboy"-Bomben gestoppt.
Dennoch kam ein solcher Tausendfüßler, wenngleich in einer nur 58 Meter langen Kurzvariante, nachweislich zum Einsatz: Bei der Ortschaft Lampaden nahe Trier feuerte ein solches Rohr, das nahe eines abgelegenen kleinen Bahnhofs an einem Hang befestigt worden war, von Ende Dezember 1944 bis Ende Jänner 1945 etwa 183 Mal auf die Stadt Luxemburg, aus einer Entfernung von rund 43 Kilometern. Ziel war, die Ardennen-Offensive zu unterstützen und den Verkehr der Alliierten durch die Stadt, einem wichtigen Knotenpunkt, zu stören. Es gab 44 Treffer im Stadtgebiet, die keine nennenswerten Probleme bei den Alliierten verursachten.
Sackgasse der artilleristischen Vergangenheit
"V3" war zu dieser Zeit auch der zynische Ausdruck in der deutschen Soldatensprache für den Volkssturm. Und so, wie auch der militärisch nicht viel Sinn machte, verschwanden wie erwähnt spätestens nach 1945 auch die Supergeschütze aus den Arsenalen. Ihre Aufgaben konnten viel einfacher, billiger, effektiver und flexibler von Flugzeugen und Raketen übernommen werden.
Daher sind, das schätzt man auch bei Jane's Defence so ein, die beiden jetzt entdeckten chinesischen Riesenkanonen wohl ebenfalls nichts, das in die Zukunft weist, sondern reine Experimentierspielzeuge aus einer Sackgasse der artilleristischen Vergangenheit.
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