Von Sardinien bis an die slowenische
Grenze
Dem sardischen Club Cagliari Calcio fehlt es
derzeit an einer geeigneten Heimat für die höchste italienische Spielklasse.
Massimo Cellino, Besitzer von Cagliari Calcio, zieht sogar einen Umzug in der
„Rossoblu“ aus Sardinien in das 1.100 Kilometer entfernte Triest in Betracht.
Das 1970 eröffnete Stadio Sant’Elia,
Heimspielstätte der „Rossoblu“, ist nur noch auf einer Hälfte nutzbar. Hinter
beiden Toren und vor der Gegentribüne wurden im Sommer 2002 Stahlrohrtribünen
installiert, um das Leichtathletikstadion in ein reines Fußballstadion zu
verwandeln. Derzeit beträgt das Fassungsvermögen lediglich 14.250 Besucher und
das obwohl die Lega Calcio für die erste italienische Spielklasse mindestens
20.000 Zuschauerplätze fordert. Bislang konnten die Sarden mit einer
Ausnahmeregelung dennoch im Stadion spielen. Der Verbleib im Stadion ist jedoch
keine Dauerlösung.
Daher gab Club-Boss Massimo Cellino im
September 2007 bekannt ein neues Stadion im 8 Kilometer entfernten Elmas zu
errichten. Die Finanzierung sollte durch private Investoren erfolgen, bislang
ist jedoch nichts passiert. Die letzten Pläne wurden verworfen, da der Standort
zu nah am Flughafen liegt. Es sieht nicht danach aus, als würde man in naher
Zukunft einen geeigneten Standort finden. Der
55-jährige Vereinsboss plant daher nun schier unglaubliches. Cellino fragte bei
der 1.100 Kilometer entfernten norditalienischen Hafenstadt Triest an, ob diese
das Stadio Nereo Rocco für die Heimspiele gegen Inter, Catania, Chievo und
Juventus zur Verfügung stellen. Die Stadt reagierte daraufhin positiv und würde
das 32.454 Zuschauer fassende Nereo Rocco, Heimspielstätte von US Triestina, an
die Sarden vermieten. Mit Fans könnte der Club bei seinen „Heimspielen“
wahrscheinlich nicht mehr rechnen, denn eine Überfahrt mit der Fähre von
Cagliari nach Triest nimmt rund 18 Stunden in Anspruch. (Stadionwelt,
28.03.2012)