Sonntag, 15. Juli 2012

Ein kurzer Tagesabriss: 15. Juli

15. Juli 1099: Die Kreuzritter erobern Jerusalem und töten fast alle Bewohner, egal ob Christen, Juden oder Moslems.

15. Juli 1410: Der Deutsche Orden unter Hochmeister Ulrich von Jungingen erleidet gegen eine polnisch-litauische Armee, geführt von König Wladyslaw II. eine empfindliche Niederlage bei Tannenberg, welche die Expansionspolitik des Ordens beendete. Die Polen belagerten danach vergeblich die Marienburg des Ordens.

15. Juli 1683: Nach der vergeblichen Aufforderung zur Kapitulation belagern die Türken die von Ernst Rüdiger von Starhemberg verteidigte Stadt Wien. Den rund 16.000 Verteidigern stand ein Heer von etwa 200.000 Türken gegenüber. Allerdings griffen die von Kara Mustafa befehligten Türken an der falschen Stelle an, sie berannten die am besten befestigten Teile der Stadt zwischen Kärnter- und Schottentor an und ermöglichten es den Verteidigern ihre ganze Kraft dorthin zu konzentrieren. Auch war die Artillerie der Türken für die Mauern nicht stark genug. Die Belagerung, die bis 14. September dauern sollte endete mit der totalen Niederlage und dem (befohlenen) Selbstmord Kara Mustafas. In Folge dieser Belagerung eroberten die kuk Truppen danach Ungarn und Teile des Balkans für die Habsburgermonarchie.

15. Juli 1799: In Rosetta wird der so genannte "Stein von Rosetta" entdeckt. Er enthielt einen Text in drei verschiedenen Sprachen und ermöglichte es so, die Hyroglyphenschrift zu entziffern. Der Entdecker des Steins war Pierre Francoise Xavier Bouchard, der Entzifferer der Schrift Jean Francois Champollion. Das Original des Steins befindet sich im Britischen Museum in London.

15. Juli 1897: Nachrichten von einem Goldfund am Klondike River (16. August 1896) erreichte mit fast einjähriger Verspätung San Franzisco und löste damit abermals einen Goldrausch aus. Der Klondike ist ein kleiner Fluss in Alaska der dem Yukon River zufliesst. im Zuge des Goldrausches (1896 . 1898) entstand die Goldgräberstadt Dawson, die es heute noch gibt.

15. Juli 1926: In Paris eröffnet der französische Präsident Gaston Doumergue die Pariser Moschee, die als Dank für den Einsatz der Muslime an der Seite Frankreichs im 1. Weltkrieg erbaut wurde. im 1. Weltkrieg starben 70.000 Muslime in den Schützengräben der Champagne, davon fast 28.000 in Verdun. Die Grundsteinlegung war 1922.

15. Juli 1927: Nach dem Freispruch von drei Mitgliedern des sogenannten "Frontkämpferverbandes", die am 30. Januar  im burgenländischen Schattendorf Menschen, darunter ein 8jähriges Kind erschossen hatten kam es zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Die empörte Menge stürmte dabei den Justizpalast, der dabei Feuer fing. Als dann auch noch die anrückende Feuerwehr am Löschen gehindert wurde, gab der Wiener Polizeipräsident Schober (später Justizminister und Namensgeber des Schoberpasses) der Polizei Feuerbefehl. 85 Arbeiter und 4 Polizisten kamen bei dem Einsatz ums Leben. Andere Quellen sprechen von 89 toten und 500 verletzten Demonstranten auf der einen, 5 toten und 120 schwer verletzten Polizisten auf der anderen Seite. Allgemein wurde dieser Vorfall als Vorbote des Bürgerkriegs in Österreich angesehen, das Vertrauen in die Justiz war in der Arbeiterschaft vollkommen verloren, man sah ihrer Meinung nach Morde an Arbeitern als "Kavaliersdelikte" an.

15. Juli 1937: Das KZ Buchenwald wird in Betrieb genommen, die ersten Insassen waren Regimegegner, Homosexuelle und normale Kriminelle. Bis zum April 1945 wurden in diesem Konzentrationslager in der Nähe Weimars rund 250.000 Insassen inhaftiert, von denen 56.000 das Lager nicht überlebten. Nach dem 2. Weltkrieg wurde dieses Lager noch fünf Jahre lang weiterbenutzt, die Sowjets inhaftierten dort in der DDR (und dem SED Regime) unerwünschte Personen, bis 1950 starben nochmals rund 7.000 Menschen in Buchenwald. Das Lager war vom 15. August 1945 bis 13. Februar 1950 von der Besatzungsmacht benutzt worden. Erst nach dem Mauerfall wurde mit der Aufarbeitung dieser Geschichte begonnen.