30. Juli 101 v. Chr.: Gaius Marius schlägt die Kimbern auf den Raudischen Feldern nahe Vercellae (das heutige Vercelli) vernichtend und bannt damit die Germanengefahr aus dem Norden.
30. Juli 762: Der abbasidische Kalif Al-Mansur gründet Bagdad als neue Hauptstadt.
30. Juli 1502: Christoph Kolumbus betritt auf seiner Vierten Reise die karibische Insel Guanaja nahe der Nordküste des heutigen Honduras.
30. Juli 1656: Im Zweiten Nordischen Krieg siegt ein schwedisch-brandenburgisches Heer in der Schlacht bei Warschau über eine zahlenmäßig überlegene Armee aus Polen und Tataren.
30. Juli 1792: Ein Freiwilligenbataillon aus Marseille zieht in Paris ein und singt zum ersten mal die Marseillaise, die zum Kampflied der Revolution wird.
30. Juli 1864: In der Kraterschlacht während des Amerikanischen Bürgerkriegs besiegen die Südstaaten die Nordstaaten, nachdem diese sich in einem Krater gefangen haben, den sie vorher mitten in die Reihen der Südstaatenarmee gesprengt haben. Diese Schlacht erfolgte während der Belagerung von Petersburg, der zweitgrössten Stadt Virginias. Die Potomac-Armee der Union erlitt fast 4.000 Mann Verluste, die Armee von Nord-Virgina (Konföderierte Staaten) rund 1.600 Mann.
30. Juli 1878: Die deutsche Reichstagswahl wird nach zwei in diesem Jahr vorausgegangenen Attentaten auf den Kaiser Wilhelm I. von den Konservativen gewonnen, die nun eine Mehrheit für das vom Reichskanzler Otto von Bismarck gewünschte Sozialistengesetz finden können. Das erste Attentat wurde durch einen Gesellen namens Max Hödel verübt, der den Kaiser verfehlte, beim zweiten Attentat, welches mit einem Schrotgewehr ausgeführt wurde, erlitt der Kaiser sehr ernste Verletzungen am Kopf und auf der Brust. Der Schütze war Karl Eduard Nobiling, ein Landwirt. Kaiser Wilhelms I. Standarte trug übrigens die – später von den Nationalsozialisten übernommene Losung „Gott Mit Uns“.
30. Juli 1893: Rosa Luxemburg, Leo Jogiches und Julian Balthasar Marchlewski gründen als revolutionäre Alternative in Polen und Litauen die Sozialdemokratische Arbeiterpartei Polens und Litauens.
30. Juli 1903: In Brüssel wird insgeheim der II. Parteitag der Sozialdemokratischen Arbeiterpartei Russlands eröffnet. Er muss bald darauf nach London verlegt werden, weil die Polizei die Delegierten zum Verlassen Belgiens auffordert.
30. Juli 1914: Zar Nikolaus II. befiehlt die Generalmobilmachung der russischen Armee und setzt damit die Aktivierung der Bündnisverpflichtungen in Gang, die in den Ersten Weltkrieg münden. Er tat dies wegen der tags zuvor erfolgten Generalmobilmachung Österreich-Ungarns und noch vor der Generalmobilmachung Deutschlands, welche am 1. August mobilisierten. Trotzdem wurde nach dem Krieg Deutschland die alleinige Kriegsschuld zugeschoben, was zu heller Empörung im Lande führte. Frankreich folgte Russland übrigens am 31. Juli 1914, also ebenfalls vor Deutschland.
30. Juli 1930: Uruguay gewinnt die erste Fußball-Weltmeisterschaft im Endspiel gegen Argentinien mit 4:2.
30. Juli 1937: Nikolai Iwanowitsch Jeschow, Chef des sowjetischen Geheimdiensts NKWD unterzeichnet den NKWD-Befehl Nr. 00447. Auf seiner Grundlage werden im Zeitraum von August 1937 bis November 1938 zirka 800.000 Personen erschossen oder in Lager des Gulag eingewiesen. Der Befehl ist die umfassendste aller so genannten Massenoperationen des Großen Terrors in der Sowjetunion.
30. Juli 1945: Das japanische U-Boot I-58 versenkt die USS Indianapolis, die wenige Tage zuvor Teile für die Atombomben von der US-Westküste nach Tinian gebracht hat. Aufgrund der hohen Geheimhaltungsstufe werden erst nach fünf Tagen durch Zufall die letzten 316 Überlebenden der 1.196 Mann starken Besatzung entdeckt. Viele der rund 900 Überlebenden wurden inzwischen von Haien gefressen.
30. Juli 1966: England wird bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land durch einen 4:2-Sieg nach Verlängerung gegen Deutschland zum ersten Mal Fußballweltmeister. Geoff Hurst erzielt mit dem zwischenzeitlichen 3:2 das berühmte Wembley-Tor.
30. Juli 1975: Jimmy Hoffa, ehemaliger Präsident der amerikanischen Transportarbeitergewerkschaft Teamsters, verschwindet spurlos.
30. Juli 1977: Jürgen Ponto, Vorstandssprecher der Dresdner Bank, wird in seinem Haus in Oberursel (Taunus) in einer RAF-Aktion von Christian Klar und Brigitte Mohnhaupt erschossen. Beide gehören der sogenannten „Zweiten Generation der RAF“ an. Monhaupt wurde zu lebenslanger Haft verurteilt und am 25. März 2007 auf Bewährung entlassen. Klar wurde ebenfalls zu lebenslanger Haft verurteilt und am 19. Dezember 2008 entlassen. Beide leben von Hartz IV.
30. Juli 1980: Die Knesset beschließt das Jerusalem-Gesetz, das ganz Jerusalem, inklusive des besetzten Ostjerusalem, zur „ewigen Hauptstadt“ Israels erklärt.