Es war ein ziemlich eigenartiges RLO Derby aka "Dörbi of Love", wobei dies ja mittlerweile von beiden Fanszene in Abrede gestellt wird. Zu Recht. Denn beiden Fanszenen unterscheiden sich doch eklatant. Da ist einerseits die gutbürgerliche aus Döbling gegen die Hernalser Arbeiterszene. Auch wenn es heute nicht mehr so nachvollziehbar ist, Hernals war einst ein Arbeiterbezirk, Döbling nie.
Wie auch immer, das ehemalige Wiener Westderby ist mittlerweile zu einem "Bobo Schaulaufen" geworden. Sind früher Fussballinteressierte aus ganz Ostösterreich gekommen - die erstens das Spiel anschauen und zweitens den Vereinen helfen wollten - kommen heute irgendwelche "Hipster" zum Derby. Ich meine, so viele Bärte habe ich zuletzt in einer Doku über den IS gesehen. Daneben gibt es auch viele Menschen, die ob der vermeintlichen Andersartigkeit dieses "Derbys" herkommen. Die nur saufen und Party machen wollen, egal wie das Spiel ausgeht. Oder eigentlich Fussballinteressierte, die der Quote wegen mit lustigen Ballermann-Partyhütchen Unsinn machen - weil der Arbeitgeber halt anschafft. Und dann gibt's noch die Filmschaffenden, die die Leute zum Trottel machen (und umgekehrt die Leute die sich zum Trottel machen lassen) um Quote zu erreichen. Schlüsselklappern (weils angeblich Tradition ist) bei einem Trauerfall (beim Erwin wars nicht der Fall aber vielleicht ist das auch keine Tradition gewesen als er starb), eine Choreo auf der FHT (Häää?) und eine schlechte auf der anderen Seite (die Fahnderln hätten doppelt so dicht sein sollen) sowie eine maue Supportlautstärke für 7.812 Zuseher. Aber gut, die Hälfte von ihnen war wohl beim Bieranstellen.
Was mir gefallen hat:
Die Kainz Gassen Bande mit ihrem Transpi, zwei Fahnen und drei Bengalen, die Anreise mit netten Menschen, die üblichen Verdächtigen, die Gastro vor der FHT und ja - das wars auch schon.
Weniger ist manchmal mehr.