Protest verleiht Flügel
2005 übernahm Red Bull den österreichischen Erstligisten Austria Salzburg. Name und Farben wurden ausgetauscht, Fans vergrault. Die gründeten ihren Klub neu. Nun steht er vor der Rückkehr in den Profifußball.
Endlich, hat Andreas Laner damals gedacht. Endlich keine Schulden mehr, nie wieder um die Lizenz bangen. Endlich hatte sich ein Investor gefunden, um die chronisch klamme Austria zu retten. Und dazu noch ein Salzburger Unternehmen – besser hätte es nicht laufen können, dachte er. So dachten fast alle Fans des österreichischen Bundesligisten Austria Salzburg, manche träumten schon von der Champions League. Nur ein befreundeter Fan fragte Laner, nachdem sich die erste Euphorie gelegt hatte: »Laufen wir jetzt in Silber-Blau auf wie die Dosen?« Was für eine abwegige Idee, dachte Laner, und antwortete nur: »Na, das wird der Mateschitz nicht machen.«
Red Bull wollte Verein ohne Vergangenheit
Damals, im Frühjahr 2005, glaubte er noch, Red Bull sei die Rettung. Doch Dietrich Mateschitz will die Austria nicht retten, wie sich schon bald herausstellt, sondern einen Verein mit neuem Image ohne Vergangenheit erschaffen. Er lässt die Vereinsfarben an die seines Konzerns anpassen; von nun an laufen die Spieler in weißen Trikots, roten Hosen und weißen Stutzen auf. Nur zu einem Kompromiss ist er bereit: Die Stutzen des Torwarts, das Logo des Trikotherstellers auf der Brust und die Kapitänsbinde dürfen violett bleiben.
Andreas Laner, 25, ist Mitglied der Union Ultra '99, einer der größten Fan-Gruppen der Austria. Zum ersten Heimspiel unter Red Bull ist er noch ins Stadion gegangen. Schon auf dem Weg dorthin kommt er an Schminkständen für Kinder und jonglierenden Stelzenläufern vorbei. Im Stadion läuft Techno-Musik, auf allen Werbebanden prangt das Logo von Red Bull, zwei Stadionsprecher kommentieren das Spiel live über die Lautsprecher. »Da war für mich der Fußball in Salzburg gestorben«, sagt er heute.
Anhänger gründen Austria Salzburg neu
Nicht nur für ihn. Wenige Monate danach gründen die Anhänger der alten Austria den Sportverein SV Austria Salzburg neu. Zum Frühjahr 2006 gehen sie zunächst eine Spielgemeinschaft mit dem PSV Salzburg in der vierten Liga ein, die aber nur ein halbes Jahr anhält. Die anderen Sportabteilungen wollen nicht mitmachen. Es kommt zum Bruch und dem endgültigen Neustart in der siebten Liga. Ganz unten. Während der FC Red Bull Salzburg seit der Übernahme die österreichische Konkurrenz abgehängt und sich allmählich auch in Europa Respekt verschafft hat, hat sich Austria Salzburg durch die Amateurligen gekämpft. Vor dem Rückrundenstart am kommenden Wochenende steht die Mannschaft auf dem ersten Tabellenplatz der drittklassigen Regionalliga – ein Aufstieg noch, und der Fanverein wäre zurück im Profifußball, von der siebten in die zweite Liga in acht Jahren. In dieser Zeit haben die Fans alles selbst organisieren müssen: den Platz markieren, Trikots und Bälle besorgen, Tickets verkaufen. »Fußball kann so einfach sein, aber wo soll man anfangen?«, sagt Laner und klingt ein wenig verzweifelt, wenn er davon erzählt.
»Keiner von uns hatte Ahnung vom Funktionärswesen«
Bevor es 2006 endlich losgeht, brauchen sie erst einmal eine Mannschaft. Als die Anmeldefrist für den Spielerkader schon fast abgelaufen ist, füllen sie die fehlenden Plätze einfach mit Namen von Fans auf. Auch David Rettenbacher steht auf der Liste, wie er erst viel später erfährt. Dabei hat er seit zehn Jahren nicht mehr gespielt. »Keiner von uns hatte Ahnung vom Funktionärswesen«, sagt er über diese Pionierzeit. Rettenbacher, Jahrgang 1982, ist auch Ultra-Mitglied. Bei Heimspielen verkauft er noch heute Eintrittskarten und kümmert sich ums Geschäft: »Ich bin dafür zuständig, dass auf den Toiletten die Klopapierrollen nicht ausgehen«, sagt er mit einem gewissen Stolz. »Mir taugt das.«
Für Andreas Laner geht mit dem Neustart in der letzten Liga auch ein Traum in Erfüllung. Bisher hat er nur in seinem Heimatort in der fünften Liga gespielt. Als Fan hat er von den Profis gefordert, immer alles für die Austria zu geben. Jetzt kann er es selbst auf dem Rasen beweisen. Die auf den Rängen feiern ihn mit Sprechchören: »Andi Laner, einer von uns!« Was für eine Ehre! Und was für ein Erwartungsdruck! Am Abend vor dem Spiel ruft ihn meist noch Salva, der Vorsänger, an. Ein kleiner Plausch unter Ultras: »Weißt eh, was wir von dir erwarten«, sagt Salva zum Abschied. 15 Spiele hat Laner als Stürmer für die Austria gemacht und drei Tore erzielt. »Ich war körperlich so fit nie, aber wenn du immer alles geben willst, fehlt dir die Lockerheit. Ich habe nicht viele gute Spiele gemacht.«
Er redet es nicht größer, als es war. »Ich hatte meine 15 minutes of fame«, sagt er und grinst, »ich kann meinen Enkeln erzählen, ich hab mal für einen Bundesligisten gespielt.« Denn die Ultras sehen ihre neue Austria als moralischen Nachfolger der alten. In Europa werden sie in dieser Zeit gefeiert. In Österreich, Deutschland, Griechenland und England solidarisieren sich zahlreiche Fankurven mit ihnen und demonstrieren mit Choreographien und Spruchbändern gegen die feindliche Übernahme durch Red Bull. Daheim, in Salzburg, müssen sie sich rechtfertigen. Wie kannst du nur gegen den Mateschitz sein, werfen Freunde und Verwandte Laner vor. Er kann es nachvollziehen. »Salzburg war ausgehungert nach Erfolg«, sagt er. »Und dann kommt so ein Rieseninvestor.« Freundschaften seien daran zerbrochen. »Für den Erfolg haben die alles hergegeben.« Alles, was ihm wichtig war.
Die Heimat der Austria: schmuckvoll wie ein Schuhkarton
Mit fünf Jahren hat ihn sein Onkel zum ersten Mal ins Lehener Stadion mitgenommen. Lehen, die Heimat der Austria, liegt hinter den Bahngleisen, im Nordwesten der Stadt. Ein Arbeiterviertel. Mit Häusern so schmuckvoll wie Schuhkartons, Sechziger-Jahre-Bauten mit ausgeblichenen Fassaden. Der Staub scheint sich auf dem Asphalt und an den Häuserwänden festzukrallen, als traue er sich nicht hinüber ins Weltkulturerbe der Salzburger Altstadt. Die Austria machte es ihm damals leicht, sich in sie zu verlieben. 1994 und 1995 wurde sie Meister. Auf Salzburgs Wiesen rannten die Kinder in violett-weißen Trikots dem Ball nach und fühlten sich dabei wie ihre Idole, Salzburger wie sie. Einer war der Feiersinger, einer der Pfeiffenberger. Wenn Andreas Laner kickte, war er immer der Amerhauser. Martin Amerhauser, der 19-jährige Nachwuchsspieler, war sein Held, seit er im Dezember 1993 die Austria in Lehen gegen Sporting Lissabon ins Viertelfinale des Uefa-Cups geschossen hatte. Danach warf sie noch Eintracht Frankfurt und den Karlsruher SC raus und scheiterte erst im Finale an Inter Mailand.
Fußball spielen nur noch die Kinder
Das Lehener Stadion ist 2006 abgerissen worden. Eine graue Betonspitze ragt noch knapp über die umliegenden Wohnblöcke hinaus. Es ist der Stumpf des letzten Flutlichtmasts. Ein Stadtteilzentrum ist hier entstanden: die Neue Mitte Lehen, die Silhouette des Stadions ist noch zu erahnen. Anstelle der beiden steilen Tribünen begrenzen zwei Gebäude mit Glasfassaden die Längsseiten. Links die Stadtbücherei und eine Panoramabar, rechts ein Seniorenheim. Auch die flachen Stehränge hinter den Toren sind geblieben. Und mittendrin der alte Rasen. 129 mal 68 Meter verkrautete Erinnerungen. Fußball spielen hier nur noch die Kinder aus der Nachbarschaft – in Trikots von Barça, Real, Red Bull. Jeder ist der Messi, jeder der Ronaldo. Niemand mehr der Amerhauser. Laners Onkel geht nur noch ab und zu zum Fußball. Zu den Spitzenspielen von Red Bull.
»Ein bisschen Freakshow«
»So wie es jetzt ist, ist es für alle das Beste«, sagt Laner. Ein guter Kompromiss. David Rettenbacher sieht das ähnlich. »Wir werden immer ein bisserl eine Freakshow bleiben.« Zu den Heimspielen der Austria kommen rund 1500 Zuschauer, zu Red Bull 13 000. »Der massenkompatible Verein werden wir nie mehr werden«, sagt Rettenbacher.
Der spielt nur wenige Kilometer Luftlinie westlich von Lehen entfernt, im Vorort Wals-Siezenheim, im Gewerbegebiet. Dass dort der derzeit beste Verein Österreichs spielt, ist kaum zu erkennen. Das Stadion des Brauseriesen – ein anonymer grauer Kasten aus Beton und Blech – thront dort zwischen dem rotweißen Baumarktriesen und dem gelbblauen Möbelriesen. Massenware für Millionen.
Wen man auch fragt bei der Austria – aufsteigen wollen sie alle. Doch nicht mehr um jeden Preis. Andreas Laner sagt: »Ich will mit 70 mit meinen Enkeln noch zur Austria gehen können, egal ob in der Bundesliga oder in der letzten Liga.« Aber er hat noch einen anderen Traum, und er glaubt, dass der Spielplan oder ein Pokal-Los dafür sorgen werden, dass er wahr wird: Austria gegen Red Bull. »Irgendwann wird es passieren«, sagt er ohne ein Zweifeln, »und dann müssen sie sich mit uns auseinandersetzen.«
Endlich.
http://www.11freunde.de/artikel/fanverein-trotzt-red-bull
Red Bull wollte Verein ohne Vergangenheit
Damals, im Frühjahr 2005, glaubte er noch, Red Bull sei die Rettung. Doch Dietrich Mateschitz will die Austria nicht retten, wie sich schon bald herausstellt, sondern einen Verein mit neuem Image ohne Vergangenheit erschaffen. Er lässt die Vereinsfarben an die seines Konzerns anpassen; von nun an laufen die Spieler in weißen Trikots, roten Hosen und weißen Stutzen auf. Nur zu einem Kompromiss ist er bereit: Die Stutzen des Torwarts, das Logo des Trikotherstellers auf der Brust und die Kapitänsbinde dürfen violett bleiben.
Andreas Laner, 25, ist Mitglied der Union Ultra '99, einer der größten Fan-Gruppen der Austria. Zum ersten Heimspiel unter Red Bull ist er noch ins Stadion gegangen. Schon auf dem Weg dorthin kommt er an Schminkständen für Kinder und jonglierenden Stelzenläufern vorbei. Im Stadion läuft Techno-Musik, auf allen Werbebanden prangt das Logo von Red Bull, zwei Stadionsprecher kommentieren das Spiel live über die Lautsprecher. »Da war für mich der Fußball in Salzburg gestorben«, sagt er heute.
Anhänger gründen Austria Salzburg neu
Nicht nur für ihn. Wenige Monate danach gründen die Anhänger der alten Austria den Sportverein SV Austria Salzburg neu. Zum Frühjahr 2006 gehen sie zunächst eine Spielgemeinschaft mit dem PSV Salzburg in der vierten Liga ein, die aber nur ein halbes Jahr anhält. Die anderen Sportabteilungen wollen nicht mitmachen. Es kommt zum Bruch und dem endgültigen Neustart in der siebten Liga. Ganz unten. Während der FC Red Bull Salzburg seit der Übernahme die österreichische Konkurrenz abgehängt und sich allmählich auch in Europa Respekt verschafft hat, hat sich Austria Salzburg durch die Amateurligen gekämpft. Vor dem Rückrundenstart am kommenden Wochenende steht die Mannschaft auf dem ersten Tabellenplatz der drittklassigen Regionalliga – ein Aufstieg noch, und der Fanverein wäre zurück im Profifußball, von der siebten in die zweite Liga in acht Jahren. In dieser Zeit haben die Fans alles selbst organisieren müssen: den Platz markieren, Trikots und Bälle besorgen, Tickets verkaufen. »Fußball kann so einfach sein, aber wo soll man anfangen?«, sagt Laner und klingt ein wenig verzweifelt, wenn er davon erzählt.
»Keiner von uns hatte Ahnung vom Funktionärswesen«
Bevor es 2006 endlich losgeht, brauchen sie erst einmal eine Mannschaft. Als die Anmeldefrist für den Spielerkader schon fast abgelaufen ist, füllen sie die fehlenden Plätze einfach mit Namen von Fans auf. Auch David Rettenbacher steht auf der Liste, wie er erst viel später erfährt. Dabei hat er seit zehn Jahren nicht mehr gespielt. »Keiner von uns hatte Ahnung vom Funktionärswesen«, sagt er über diese Pionierzeit. Rettenbacher, Jahrgang 1982, ist auch Ultra-Mitglied. Bei Heimspielen verkauft er noch heute Eintrittskarten und kümmert sich ums Geschäft: »Ich bin dafür zuständig, dass auf den Toiletten die Klopapierrollen nicht ausgehen«, sagt er mit einem gewissen Stolz. »Mir taugt das.«
Für Andreas Laner geht mit dem Neustart in der letzten Liga auch ein Traum in Erfüllung. Bisher hat er nur in seinem Heimatort in der fünften Liga gespielt. Als Fan hat er von den Profis gefordert, immer alles für die Austria zu geben. Jetzt kann er es selbst auf dem Rasen beweisen. Die auf den Rängen feiern ihn mit Sprechchören: »Andi Laner, einer von uns!« Was für eine Ehre! Und was für ein Erwartungsdruck! Am Abend vor dem Spiel ruft ihn meist noch Salva, der Vorsänger, an. Ein kleiner Plausch unter Ultras: »Weißt eh, was wir von dir erwarten«, sagt Salva zum Abschied. 15 Spiele hat Laner als Stürmer für die Austria gemacht und drei Tore erzielt. »Ich war körperlich so fit nie, aber wenn du immer alles geben willst, fehlt dir die Lockerheit. Ich habe nicht viele gute Spiele gemacht.«
Er redet es nicht größer, als es war. »Ich hatte meine 15 minutes of fame«, sagt er und grinst, »ich kann meinen Enkeln erzählen, ich hab mal für einen Bundesligisten gespielt.« Denn die Ultras sehen ihre neue Austria als moralischen Nachfolger der alten. In Europa werden sie in dieser Zeit gefeiert. In Österreich, Deutschland, Griechenland und England solidarisieren sich zahlreiche Fankurven mit ihnen und demonstrieren mit Choreographien und Spruchbändern gegen die feindliche Übernahme durch Red Bull. Daheim, in Salzburg, müssen sie sich rechtfertigen. Wie kannst du nur gegen den Mateschitz sein, werfen Freunde und Verwandte Laner vor. Er kann es nachvollziehen. »Salzburg war ausgehungert nach Erfolg«, sagt er. »Und dann kommt so ein Rieseninvestor.« Freundschaften seien daran zerbrochen. »Für den Erfolg haben die alles hergegeben.« Alles, was ihm wichtig war.
Die Heimat der Austria: schmuckvoll wie ein Schuhkarton
Mit fünf Jahren hat ihn sein Onkel zum ersten Mal ins Lehener Stadion mitgenommen. Lehen, die Heimat der Austria, liegt hinter den Bahngleisen, im Nordwesten der Stadt. Ein Arbeiterviertel. Mit Häusern so schmuckvoll wie Schuhkartons, Sechziger-Jahre-Bauten mit ausgeblichenen Fassaden. Der Staub scheint sich auf dem Asphalt und an den Häuserwänden festzukrallen, als traue er sich nicht hinüber ins Weltkulturerbe der Salzburger Altstadt. Die Austria machte es ihm damals leicht, sich in sie zu verlieben. 1994 und 1995 wurde sie Meister. Auf Salzburgs Wiesen rannten die Kinder in violett-weißen Trikots dem Ball nach und fühlten sich dabei wie ihre Idole, Salzburger wie sie. Einer war der Feiersinger, einer der Pfeiffenberger. Wenn Andreas Laner kickte, war er immer der Amerhauser. Martin Amerhauser, der 19-jährige Nachwuchsspieler, war sein Held, seit er im Dezember 1993 die Austria in Lehen gegen Sporting Lissabon ins Viertelfinale des Uefa-Cups geschossen hatte. Danach warf sie noch Eintracht Frankfurt und den Karlsruher SC raus und scheiterte erst im Finale an Inter Mailand.
Fußball spielen nur noch die Kinder
Das Lehener Stadion ist 2006 abgerissen worden. Eine graue Betonspitze ragt noch knapp über die umliegenden Wohnblöcke hinaus. Es ist der Stumpf des letzten Flutlichtmasts. Ein Stadtteilzentrum ist hier entstanden: die Neue Mitte Lehen, die Silhouette des Stadions ist noch zu erahnen. Anstelle der beiden steilen Tribünen begrenzen zwei Gebäude mit Glasfassaden die Längsseiten. Links die Stadtbücherei und eine Panoramabar, rechts ein Seniorenheim. Auch die flachen Stehränge hinter den Toren sind geblieben. Und mittendrin der alte Rasen. 129 mal 68 Meter verkrautete Erinnerungen. Fußball spielen hier nur noch die Kinder aus der Nachbarschaft – in Trikots von Barça, Real, Red Bull. Jeder ist der Messi, jeder der Ronaldo. Niemand mehr der Amerhauser. Laners Onkel geht nur noch ab und zu zum Fußball. Zu den Spitzenspielen von Red Bull.
»Ein bisschen Freakshow«
»So wie es jetzt ist, ist es für alle das Beste«, sagt Laner. Ein guter Kompromiss. David Rettenbacher sieht das ähnlich. »Wir werden immer ein bisserl eine Freakshow bleiben.« Zu den Heimspielen der Austria kommen rund 1500 Zuschauer, zu Red Bull 13 000. »Der massenkompatible Verein werden wir nie mehr werden«, sagt Rettenbacher.
Der spielt nur wenige Kilometer Luftlinie westlich von Lehen entfernt, im Vorort Wals-Siezenheim, im Gewerbegebiet. Dass dort der derzeit beste Verein Österreichs spielt, ist kaum zu erkennen. Das Stadion des Brauseriesen – ein anonymer grauer Kasten aus Beton und Blech – thront dort zwischen dem rotweißen Baumarktriesen und dem gelbblauen Möbelriesen. Massenware für Millionen.
Wen man auch fragt bei der Austria – aufsteigen wollen sie alle. Doch nicht mehr um jeden Preis. Andreas Laner sagt: »Ich will mit 70 mit meinen Enkeln noch zur Austria gehen können, egal ob in der Bundesliga oder in der letzten Liga.« Aber er hat noch einen anderen Traum, und er glaubt, dass der Spielplan oder ein Pokal-Los dafür sorgen werden, dass er wahr wird: Austria gegen Red Bull. »Irgendwann wird es passieren«, sagt er ohne ein Zweifeln, »und dann müssen sie sich mit uns auseinandersetzen.«
Endlich.
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