Knapp vor der Eskalation
200 vermummte Russen stürmen Krim-Marine
Prorussische Milizen haben das Hauptquartier der ukrainischen Marine auf der Halbinsel Krim in Sewastopol umstellt. Erst gestern war einMilitärposten der ukrainischen Streitkräfte in der Krim-Hauptstadt Simferopol gestürmt worden.
Die Lage steht knapp vor der Eskalation. Nach dem gestrigen Vorfall, der zwei Militärs das Leben gekostet hat, erlaubt die ukrainische Regierung in Kiew ihren Soldaten, sich mit ihren Waffen zu verteidigen.
Rund 200 unbewaffnete Aktivisten, von denen viele vermummt sind, waren auf das Gelände vorgedrungen. Von ukrainischer Seite ist noch kein Schuss gefallen. Die Offiziere halten sich im Gebäude verschanzt.
Der Oberkommandant der russischen Schwarzmeerflotte, Alexander Witko, verhandelt über eine friedliche Übergabe. Angeblich sind über dem Stützpunkt bereits russische Flaggen gehisst worden. Unter den Angreifern sollen sich auch Frauen befinden.
Tausende ukrainische und russische Soldaten befinden sich auf der Krim. Die Halbinsel hatte sich am Sonntag in einem Referendum für die Abspaltung von der Ukraine und einen Beitritt in die Russische Förderation ausgesprochen. DieZustimmung lag bei fast 97%. Russlands Staatschef Wladimir Putin und die neue Krim-Führung unterzeichneten bereits am Dienstag einen Vertrag zur Eingliederung.