Vorwärts Steyr verliert Präsident und Hauptsponsor
Mehr als zwölf Jahre stand Rigger dem Steyrer Traditionsklub vor und hat die Vorwärts vor allem dank der Sponsorgelder seines Unternehmens aus der letzten Spielklasse zurück in die dritthöchste Spielklasse geführt.
Seine Ambitionen, Steyr zurück in den Profifußball bringen, sieht der Wohnbau-Unternehmer aber mangels Unterstützung von zusätzlichen Geldgebern und auch der Politik in und um Steyr nicht realisierbar. Auch das Scheitern des von ihm vorangetriebenen Stadion-Neubaus habe den Anlass gegeben, sich endgültig aus dem Fußball zurückzuziehen.
„Im Grunde genommen verstehe ich, dass die Politik in Steyr für den Profifußball nichts mehr übrig hat, weil es eben eine unrühmliche Vergangenheit gibt. Ich konnte aber auch aus der Steyrer Wirtschaft niemanden gewinnen, mit mir an der Spitze des Klubs mitzukämpfen. Ich fühle mich alleingelassen, das ist auch der Grund, warum ich diesen für mich emotional schweren Schritt jetzt gegangen bin“, so der scheidende Vorwärts Steyr-Präsident im Gespräch mit ORF-Redakteur Dennis Bankowsky.
Regionalliga-Verbleib für Rigger unwahrscheinlich
Ohne Sponsorgelder seines Unternehmens sieht Rigger einen Regionalliga-Verbleib unwahrscheinlich: „Ich habe mit meinem Unternehmen jährlich eine sechsstellige Summe in die Vorwärts investiert. Die Auswirkungen werden mittelfristig sein, dass die Regionalliga nicht zu halten sein wird. Im Amateurfußball muss man sich aber um die Vorwärts keine Sorgen machen. Aber vielleicht geschieht ja auch ein Wunder, und es taucht ein Sponsor auf, der sagt, juhu, der Rigger ist weg und ich werde das jetzt machen.“
Kein Lizenz-Antrag im Fall des Aufstiegs
Als erste Konsequenz der bald fehlenden Sponsorgelder wird Vorwärts Steyr NICHT um die Lizenz im Falle eines Aufstiegs in die zweithöchste Spielklasse ansuchen. Als Sponsor könnte Rigger dem derzeit Tabellenzweiten der Regionalliga erhalten bleiben. Nachsatz: „Aber nicht mehr in dieser Form, wie bisher.“
Steyr-Trainer: „Ausverkauf im Sommer möglich“
Im sportlichen Bereich will Vorwärts Trainer Marcel Ketelär nicht über das Frühjahr hinausdenken. „Im Endeffekt ist es so: wenn jetzt ein Spieler herkommt und sagt, was mach ich im Sommer, dann werde ich antworten: dann spiel so gut wie du kannst und mach dich interessant für andere Vereine“, stellt der Deutsche zumindest ein Auseinanderbrechen der derzeit erfolgreichen Mannschaft in den Raum.
Noch-Präsident Rigger dazu: „Ich habe meinen Rückzug bewusst bald genug bekannt gegeben, damit meine Nachfolger Zeit haben. Jetzt sind all jene gefragt, die immer gesagt haben sie würden der Vorwärts helfen, wenn ich weg bin.“
Dennis Bankowsky, ooe.orf.at
http://ooe.orf.at/news/stories/2688928/