Der VfL Halle 1896 e. V. ist der
älteste Sportverein der Stadt Halle an der Saale in Sachsen-Anhalt. Neben
Fußball gibt es im Verein die Abteilungen Handball, Volleyball, Tischtennis und
Gymnastik. Die Fußballabteilung spielt im 1910 errichteten Stadion am Zoo
(damals Sportplatz am Zoo), die eine der traditionsreichsten und ältesten
Spielstätten im deutschen Fußball ist.
Der Verein wurde am 16. Juli 1896
unter dem Namen Hallescher Fußballclub von 1896 gegründet. Am 16. Dezember 1900
war der Verein eines von zwölf Gründungsmitgliedern des Verbandes
Mitteldeutscher Ballspielvereine (VMBV). Außerdem war der Verein
Gründungsmitglied des Deutschen Fußballbundes (DFB). Im Jahre 1909 war Halle
der erste deutsche Fußballverein, der sich ein eigenes Vereinsgelände kaufte.
Im Bereich des Zoologischen Gartens entstand in der Folgezeit die damals
modernste Sportanlage in Mitteldeutschland, welche am 4. September 1910 mit
einem Spiel gegen den VfB Leipzig eingeweiht wurde und 10.000 Zuschauern Platz
bot. Am 23. September 1919 schloss sich der Verein mit dem Kaufmännischen
Turnverein Halle zusammen und spielte fortan unter dem Namen VfL Halle von
1896. Zwar wurde die Fusion bereits im April 1920 wieder gelöst, der neue Name
blieb jedoch bestehen.
Nach der Auflösung aller
Sportvereine im Jahr 1945 wurde am 10. November 1946 auf dem Gelände des VfL
die SG Giebichenstein gegründet, aus der schließlich am 14. Mai 1949 die SG
Genossenschaften Halle hervorging. 1951 entstand aus dem Verein die BSG Empor
Halle, die bis zur politischen Wende in der DDR bestand hatte. Am 1. August
1990 benannte sich die BSG in SV Empor Halle um, bevor der Verein am 4. Juli
1991 seinen alten Namen VfL Halle 1896 zurückerhielt. Erste Erfolge feierten
die Fußballspieler des Vereins bereits Anfang des 20. Jahrhunderts, als der
Verein 1905 den Titel der VMBV-Gauliga I (Region Halle/Leipzig) und in den
Jahren 1908, 1909, 1913, 1917, 1918 und 1919 sechs mal die Meisterschaft der
1907 gegründeten Saalegauliga (Region Halle/Merseburg) gewann. 1917 und 1919
gewann die Mannschaft zudem die Mitteldeutsche Meisterschaft, die zwischen
allen Gaumeistern des VMBV ausgespielt wurde. 1937 stieg die Mannschaft in die
Gauliga Mitte auf, welche damals die höchste deutsche Spielklasse war. Dort
spielten die Hallenser bis zur Einstellung des Spielbetriebes im Jahr 1944.
Nach dem Krieg war die erste
Mannschaft des Vereins nur noch unterklassig in der Bezirksliga bzw. -klasse
vertreten. Lediglich der Nachwuchs spielte erfolgreich und gewann 1953 die
DDR-Jugendmeisterschaft (B-Jugend) sowie 1955 DDR-Juniorenmeisterschaft
(A-Jugend). 1980 gelang der Herrenmannschaft der Aufstieg in die zweitklassige
DDR-Liga, jedoch stiegen die Hallenser postwendend wieder ab.
1991 stieg der Verein in die viertklassige
Landesliga Sachsen-Anhalt auf und gewann 1995 mit 14 Punkten Vorsprung die
Meisterschaft, was den Aufstieg in die Oberliga Nordost bedeutete. Dort konnte
sich der Verein in den folgenden Jahren auf den vorderen Plätzen etablieren und
stieg 1999 als Meister der Staffel Süd sogar in die Regionalliga Nordost auf.
1997 und 1999 gewann der Verein zudem den FSA-Pokal und qualifizierte sich
damit für die Hauptrunde um den DFB-Pokal. Dort unterlag der Verein 1997 gegen
Eintracht Frankfurt (0:4) und 1999 gegen den 1. FSV Mainz 05 (1:2) jeweils in
der ersten Runde. In der Regionalligasaison 1999/2000 erreichte der VfL Halle
96 den 14. Tabellenplatz. Aufgrund der Reduzierung von vier auf zwei Staffeln
reichte dieser Platz nicht für den Klassenerhalt und die Mannschaft stieg
wieder in die Oberliga ab.
Der Verein geriet in der
Folgezeit in finanzielle Schwierigkeiten, sodass auch über eine Fusion mit dem
Lokalrivalen Hallescher FC nachgedacht wurde. Die großen Unterschiede der
beiden Vereine verhinderten dieses Vorhaben jedoch, sodass sich der VfL Halle
96 freiwillig aus der Oberliga zurückzog und seitdem in der sechstklassigen
Verbandsliga Sachsen-Anhalt spielte. In der Saison 2008/09 wurde der VfL Halle
96 Verbandsliga-Meister und kehrte somit in die Oberliga Nordost zurück. Nach
dem 11. Tabellenplatz in der Spielzeit 2009/10 erreichten die Hallenser am Ende
der Saison 2010/11 lediglich Rang 14 und entgingen dem neuerlichen Abstieg in
die Verbandsliga nur aufgrund der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gegen den
Ligakonkurrenten FC Sachsen Leipzig.