Donnerstag, 29. Mai 2014

Ruhrpottnachrichten

Der Staatsanwaltschaft Köln steht bei der Aufklärung der Schlägerei von Fußball-Chaoten im Januar am Rudolfplatz eine Mammutaufgabe bevor. Insgesamt laufen Ermittlungsverfahren gegen 146 Männer und eine Frau, die an der Auseinandersetzung mitten in der Innenstadt beteiligt gewesen sein sollen. Der Vorwurf lautet auf schweren Landfriedensbruch. Außerdem ist noch ungeklärt, wer einen 40-Jährigen Fan von Schalke 04 lebensgefährlich am Kopf verletzt hat.  Am Dienstag sind 87 Wohnungen durchsucht worden, hauptsächlich in Köln und in mehreren Ruhrgebietsstädten wie Dortmund, Gelsenkirchen, Bochum und Recklinghausen. Die Beamten suchten in erster Linie nach Handys, die am 18. Januar in eine Funkzelle in der Innenstadt eingewählt waren. Ihren Besitzern wollen die Ermittlern so eine Tatbeteiligung nachweisen. Darüber hinaus wurden bei den Durchsuchungen auch Betäubungsmittel und Waffen gefunden, darunter angeblich auch eine Pistole. Beweiskraft haben laut Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn zudem Chat-Protokolle: „Sowohl vor als auch nach der Tat haben die Verdächtigen über den Angriff kommuniziert.“ Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ aus Ermittlerkreisen erfuhr, sollen nach der Schlägerei Äußerungen wie „Geil weggeklatscht“ gefallen sein. Die Arbeit für Polizei und Staatsanwaltschaft wird allerdings schwierig. Jedem Einzelnen muss eine Beteiligung an der Tat nachgewiesen werden. Zudem muss sicher sein, dass auch tatsächlich der Besitzer das Mobiltelefon in Köln benutzt hat. Darum ist wohl davon auszugehen, dass zahlreiche Ermittlungen eingestellt werden müssen. Bei der Auseinandersetzung mitten in der City waren rund 300 Chaoten aufeinander losgegangen. Kölner Ultras und Alt-Hooligans hatten sich mit Dortmunder Ultras der „Desperados“ zusammen getan, um am Rande eines FC-Freundschaftsspiels Anhänger von Schalke 04 anzugreifen. Wie zu erfahren war, wird offenbar auch gegen Mitglieder der Wilden Horde ermittelt.

http://www.ksta.de/koeln/razzia-bei-hoo ... 73836.html