Der
Staatsanwaltschaft Köln steht bei der Aufklärung der Schlägerei von
Fußball-Chaoten im Januar am Rudolfplatz eine Mammutaufgabe bevor. Insgesamt
laufen Ermittlungsverfahren gegen 146 Männer und eine Frau, die an der
Auseinandersetzung mitten in der Innenstadt beteiligt gewesen sein sollen. Der
Vorwurf lautet auf schweren Landfriedensbruch. Außerdem ist noch ungeklärt, wer
einen 40-Jährigen Fan von Schalke 04 lebensgefährlich am Kopf verletzt
hat. Am Dienstag sind 87 Wohnungen
durchsucht worden, hauptsächlich in Köln und in mehreren Ruhrgebietsstädten wie
Dortmund, Gelsenkirchen, Bochum und Recklinghausen. Die Beamten suchten in
erster Linie nach Handys, die am 18. Januar in eine Funkzelle in der Innenstadt
eingewählt waren. Ihren Besitzern wollen die Ermittlern so eine Tatbeteiligung
nachweisen. Darüber hinaus wurden bei den Durchsuchungen auch Betäubungsmittel
und Waffen gefunden, darunter angeblich auch eine Pistole. Beweiskraft haben
laut Oberstaatsanwalt Ulf Willuhn zudem Chat-Protokolle: „Sowohl vor als auch
nach der Tat haben die Verdächtigen über den Angriff kommuniziert.“ Wie der
„Kölner Stadt-Anzeiger“ aus Ermittlerkreisen erfuhr, sollen nach der Schlägerei
Äußerungen wie „Geil weggeklatscht“ gefallen sein. Die Arbeit für Polizei und
Staatsanwaltschaft wird allerdings schwierig. Jedem Einzelnen muss eine
Beteiligung an der Tat nachgewiesen werden. Zudem muss sicher sein, dass auch
tatsächlich der Besitzer das Mobiltelefon in Köln benutzt hat. Darum ist wohl
davon auszugehen, dass zahlreiche Ermittlungen eingestellt werden müssen. Bei
der Auseinandersetzung mitten in der City waren rund 300 Chaoten aufeinander
losgegangen. Kölner Ultras und Alt-Hooligans hatten sich mit Dortmunder Ultras
der „Desperados“ zusammen getan, um am Rande eines FC-Freundschaftsspiels
Anhänger von Schalke 04 anzugreifen. Wie zu erfahren war, wird offenbar auch
gegen Mitglieder der Wilden Horde ermittelt.
http://www.ksta.de/koeln/razzia-bei-hoo ... 73836.html
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