Astrid Proll (* 29. Mai
1947 in Kassel) war
Mitgründerin der Rote Armee Fraktion (RAF). Sie war an der Befreiung von
Andreas Baader beteiligt und von 1971 bis 1974 sowie 1978 bis 1980
inhaftiert. Seitdem arbeitet sie als Fotografin und Autorin.
Astrid Proll schloss sich Andreas Baader,
Gudrun Ensslin,
Horst Söhnlein und ihrem älteren Bruder Thorwald Proll
an, nachdem diese 1968 wegen Brandstiftung verurteilt worden waren, und folgte
ihnen, nachdem diese sich bis auf Söhnlein der Inhaftierung durch Flucht
entzogen hatten, in den Untergrund.
Am 6. Mai 1971 wurde Proll verhaftet. Die erste
Hauptverhandlung gegen sie wurde aufgrund ihrer Verhandlungsunfähigkeit
abgebrochen, am 1. Februar 1974 wurde sie aus der Haft entlassen. Darauf setzte
sie sich nach England
ab. Dort arbeitete sie unter verschiedenen Namen unter anderem als
Parkaufseherin und Automechanikerin.
Am 15. September 1978 wurde Proll, die sich
zu diesem Zeitpunkt Anna Puttick nannte, in London verhaftet und
nach einem etwa einjährigen Rechtsstreit an Deutschland
ausgeliefert. Am 22. Februar 1980 wurde sie wegen Raubüberfalls und Urkundenfälschung zu einer Haftstrafe von
fünfeinhalb Jahren verurteilt; die Reststrafe nach Anrechnung der
Untersuchungshaft in Deutschland und England wurde zur Bewährung ausgesetzt.
Seit Anfang der 1980er arbeitet Astrid Proll
als Fotografin, Autorin und Redakteurin. Unter anderem war sie lange Jahre als
Bildredakteurin für die Magazine Tempo, Der Spiegel
und Time
sowie die Zeitung The Independent tätig.