Dynamo-Fans werden gewalttätig
Die Dynamo-Fans wurden schon vor dem Spiel scharf bewacht
400 gewaltbereite Fans des Zweitligisten Dynamo Dresden haben vor und während der Partie bei Arminia Bielefeld (1:1) für schwere Ausschreitungen gesorgt.
Nach Angaben der Polizei sorgten sie für "eine Spur der Gewalt vom Bahnhof bis zum Stadion".
15 Polizisten wurden verletzt, zwei davon schwer.
Zudem wurden mehrere Einsatzwagen demoliert, ein Kino und ein Supermarkt wurden überfallen.
Dynamo-Fans waren in der Vergangenheit bereits mehrfach negativ aufgefallen.
"Wir sind beschämt über unsere Fans und wir sind überrascht. Gute Besserung an die schwerverletzten Polizisten.", sagte ein Klub-Sprecher zu SPORT1.
Weitergehend will man sich erst am Wochenende äußern, nachdem man alle Fakten gesammelt hat.
Aus dem aktuellen Wettbewerb im DFB-Pokal wurden die Sachsen wegen Aussschreitungen der Fans bereits ausgeschlossen.
Der in der Nachspielzeit von Dynamo Dresden erkämpfte Punktgewinn bei Arminia Bielefeld ist von schweren Ausschreitungen überschattet worden. 400 gewaltbereite Fans von Dynamo haben vor und während der Zweitliga-Partie bei der Arminia (1:1) für Randale gesorgt. Nach Angaben der Polizei sorgten sie für "eine Spur der Gewalt vom Bahnhof bis zum Stadion".
17 Polizisten wurden verletzt, zwei davon schwer. Zudem wurden mehrere Einsatzwagen demoliert, ein Kino und ein Supermarkt wurden überfallen. Gegen 16.30 Uhr war ein Sonderzug aus Dresden am Freitagnachmittag eingetroffen. Mit den ersten der 3500 Anhängern, die letztlich in Bielefeld waren. Rund 400 Fans unter ihnen sollen sogenannte Problemfans gewesen sein – 50 davon offenbar aus der als gewaltbereit bezeichneten Kategorie C.
Nach einem Bericht der Zeitung "Neue Westfälische" sollen rund 150 Fans noch im Bahnhof versucht haben, durch den Vordereingang zu kommen, wurden aber durch Schlagstock- und Reizgaseinsatz der Polizei und Bundespolizei zurückgedrängt. Hier wurden drei Beamte verletzt. Weitere Fans rissen im Cinemaxx am Boulevard einen Feuerlöscher aus der Wand. Ein Polizist konnte aber verhindern, dass sie ihn mitnahmen. Er wurde dabei ebenfalls verletzt.
An der an der Jöllenbecker Straße sollen rund 40 Dynamo-Anhänger einen Lidl-Markt gestürmt und Pfefferspray versprüht haben. Auch bei diesem Einsatz wurden Polizeibeamte verletzt. Einer soll schwere Augenverletzungen davon getragen haben. Möglicherweise steht die Tat in Zusammenhang mit einem Vorfall, bei dem zuvor zwei Polizisten die Reizgassprüher und Schlagstöcke gestohlen worden waren. Außerdem, so hieß es, wurden bei einem Streifenwagen die Scheiben eingeschlagen. Die Dynamo-Anhänger wurden nach ihrer Ankunft von einem massiven Polizeiaufgebot zum Stadion begleitet. Dazu waren Straßen gesperrt worden.
Das Meisterschaftsspiel des DSC Arminia Bielefeld gegen SG Dynamo Dresden fand am 06.12.13 ab 18:30 Uhr in der Bielefelder Schüco Arena statt. Bereits mit der Zugankunft von ca. 800 Dresdener Fans kam es im Bielefelder Hauptbahnhof zu massivem Abbrand von Pyrotechnik und einem Durchbruchversuch von rund 200 - 250 Dresdnern durch eine Polizeiabsperrung der Bundespolizei. Als diese Beamten angegriffen wurden, wurden sie dabei von Beamte/innen der Landespolizei (Einsatzhundertschaft) unterstützt. Bei dem Einsatz musste auch Pfefferspray und der Schlagstock eingesetzt werden. Dabei wurden eine Beamtin der Hundertschaft und drei Beamte der Bundespolizei leicht verletzt.
Auf dem Marschweg zum Stadion wurden die begleitenden Beamten immer wieder von Dresdner Fans massiv angegriffen. Neben der Beschädigung von 3 Funkstreifenwagen wurden den Einsatzkräften in Handgemengen 4 Reizstoffsprühgeräte entwendet. Vor einem Einkaufsmarkt sprühten die Dresdner mit Reizgas. Im weiteren Verlauf kam es auch zu Sachbeschädigungen an geparkten Autos und an einer Haustür.
Insgesamt wurden auf dem Anmarschweg 13 weitere Polizeibeamte verletzt. Ein Beamter wurde u.a. nach einer Rangelei um einen zuvor im Kino im Bahnhofsviertel entwendeten Feuerlöscher verletzt. Ein Beamter wurde durch einen Steinwurf gegen den Helm verletzt. Neun Beamte erlitten Augenverletzungen durch Reizgas aus den zuvor gestohlenen Reizstoffsprühgeräten. Zwei Beamte erlitten erheblicheAugenverletzungen durch Reizgas. Diese beiden Beamten wurden in eine Bielefelder Augenklinik gebracht. Sie wurden nach Behandlung als nicht mehr dienstfähig entlassen. Außerdem musste ein Dienstpferd aus dem laufenden Einsatz entlassen werden, da es durch eine Schnittwunde am Bein nicht mehr dienstfähig war. Zur geordneten Rückführung der Dresdener Fans wurden von dem Einsatzleiter weitere Polizeikräfte angefordert. Der Rückmarsch der Fans erfolgte dann mit starker einschließender Polizeibegleitung zum Hauptbahnhof ohne Störungen. Insgesamt war die Landespolizei mit ca. 780 Einsatzkräften einschließlich 12 Polizeipferden vor Ort. Hinzu kamen ca. 100 Beamte der Bundespolizei. Ein angeforderter Wasserwerfer kam nicht zum Einsatz. Es wurden insgesamt 22 Strafanzeigen gefertigt u.a wegen Körperverletzungsdelikten gegen Polizeibeamte, Sachbeschädigung und Beleidigung und Abbrand von Pyrotechnik. 3 Dresdner Fans wurden vorläufig festgenommen. Sie wurden nach Anschluß der polizeilichen Maßnahmen wieder entalssen.
Fazit des Einsatzleiters Polizeidirektor Dirk Butenuth: "Die üblicherweise durch die Bielefelder Polizei angewandte freundliche Begrüßung am Bahnhof scheiterte auf Grund des von vornherein extrem aggressiven und gewaltbereiten Verhaltens Dresdener Fans. Selbst durch deeskalierende Kommunikation mit zwei Lautsprecherwagen und diversen Gesprächen mit Fanbetreuern konnten die Übergriffe auf die Polizeibeamten nicht unterbunden werden. Die massive Präsenz der Einsatzkräfte konnte aber weitere Ausschreitungen auf dem Rückweg verhindern."
Die SG Dynamo Dresden hat noch am Freitagabend mit der Aufarbeitung der gravierenden Vorkommnisse rund um das Spiel bei Arminia Bielefeld begonnen. Gemeinsam mit Vertretern der Fanszene, den Sicherheits- und Fanbeauftragten sowie den Polizeibehörden in Bielefeld werden die Verantwortlichen der SGD die Vorgänge analysieren, um zeitnah Konsequenzen benennen zu können. Im ersten Schritt wird der Verein mit den Verantwortlichen und Betroffenen vor Ort Kontakt aufnehmen und ins Gespräch kommen. Zuvorderst gelten die Genesungswünsche aller Mitarbeiter und Gremienmitglieder von Dynamo Dresden den verletzten und schwerverletzten Polizeibeamten, aber selbstverständlich auch jenen Dynamo-Fans und anderen Personen, die ohne eigenes Verschulden verletzt worden sind.
Dynamos Geschäftsführer Christian Müller zu den Vorkommnissen in Bielefeld: „Wie unser Cheftrainer Olaf Janßen sind der gesamte Verein, unsere Spieler und Mitarbeiter über die Vorkommnisse in Bielefeld zutiefst beschämt. Das Ausmaß an Gewalt macht uns fassungslos. Wieder haben in schwarz-gelb auftretende Gewalttäter dafür gesorgt, dass wir als Dynamo mit Krawallen, Ausschreitungen, Diebstahl und sogar schwerer Körperverletzung in Verbindung gebracht werden. Um es ganz klar zu sagen: Das sind keine Fans von Dynamo! Das sind Kriminelle, die Angst und Schrecken verbreiten. Wir als Verein distanzieren uns eindeutig von derartig kriminellem Verhalten und werden eng mit den Behörden bei der Ermittlung der Täter zusammenarbeiten, damit diese zur Verantwortung gezogen werden. Unsere Genesungswünsche gelten den Verletzten. Sie und alle anderen Gewaltopfer möchte ich im Namen des Vereins um Entschuldigung bitten.“