Dienstag, 23. Juli 2013

Auch wenns nur aus der "Bild" ist, aber....

....manchmal fragt man sich schon, ob Hitze auf den gesunden Menschenverstand einen negativen Einfluss hat. Ein solches Vorgehen ist nichteinmal im Mittelalter Gang und Gäbe gewesen. Was sich die Verantwortlichen in Dubai bei einem solchen Vorgehen denken bleibt im Dunklen, ob es auf lange Sicht hinaus Sinn macht bleibt abzuwarten. Eine Frau dafür zu bestrafen dass sie vergewaltigt wird ist schon grenzwertig genug, sie höher zu bestrafen als den Täter ein Skandal. Sie zeigt, das Frauen in Dubai nur "Waren" und "Lustobjekte" sind, an denen MANN sich austoben kann, (normalerweise) ohne Folgen fürchten zu müssen. Faiererweise sollte man im umgekehrten Fall - wenn ein Bürger Dubais bei uns ein Verbrechen begeht (und wenns nur Schwarzfahren ist) - auch Sondergesetze bzw. Urteile erlassen damit sie sehen wie lustig sowas ist. Ähnliches ist ja auch dem österreichischen Arzt Adelsmaier passiert, dem man so razfaz einen Kunstfehler unterstellte und mit der Todesstrafe bedrohte.
 

Nach Skandalurteil in DubaiVergewaltigungsopfer
Marte (24) ist frei!

Auch der Shitstorm auf Twitter und Facebook führte zu ihrer Begnadigung

 
Marte ist frei
 
Ingrid Raagaard
Dubai – Die weltweiten Proteste nach dem Skandal-Urteil in Dubai haben geholfen! Die Norwegerin Marte Deborah Dalelv (24) ist frei und kann Dubai verlassen.
Norwegens Außenminister Espen Barth Eide, der sich persönlich um den Fall gekümmert hatte, twitterte begeistert: „Marte ist frei! Danke allen, die geholfen haben“
 
Auf einer Pressekonferenz in Oslo sagte der Minister: „Sie hat ihren Pass erhalten und kann jederzeit nach Norwegen nach Hause fliegen. Der Emir von Dubai hat sie persönlich begnadigt.“
Marte war im März bei einer Geschäftsreise von einem Abteilungsleiter ihrer Firma vergewaltigt worden. Marte – das Opfer – kam vier Tage in Untersuchungshaft. Mitte Juli wurde sie zu 16 Monaten Gefängnis wegen „Sex außerhalb der Ehe“ verurteilt. Ihr Vergewaltiger wurde ebenfalls aus dem gleichen Grund verurteilt. Allerdings bekam er nur 13 Monate.
Außenminister Eide: „Es ist historisch, dass wir einen solchen Fall so schnell zu Ende bringen konnten. Während der Gespräche waren wir uns alle einig.“
Marte geht es gut: „ Alle Last ist jetzt von meinen Schultern gefallen. Ich bin einfach nur glücklich, nun kann ich mich entspannen“. Direkt nach der plötzlichen Begnadigung sprach sie mit dem norwegischen TV-Sender „NRK“: „Ich weiß nicht, wann ich heim fliege, auf jeden Fall so schnell wie möglich. Ich danke dem Emir dafür, dass er mich begnadigt hat. Ich bin so glücklich! Ich habe auch schon mit meinen Eltern gesprochen, die sind auch sehr glücklich!“
Erst am Sonntag war sie plötzlich für Montagmorgen zum Staatsanwalt berufen worden. Marte hatte schreckliche Angst vor diesem Treffen. „Ich weiß nicht, was diese Vorladung bedeutet. Es kann alles bedeuten. Vielleicht stecken sie mich wieder in Haft, vielleicht komme ich frei.“
Marte wird jetzt solange in Dubai bleiben müssen, bis alle Formalitäten erledigt sind. „In meinem Pass habe ich nur ein Visum für einen Monat, aber ich war ja fünf Monate hier. Und dann möchte ich mich noch von allen verabschieden, die mir geholfen haben, der Seemannskirche, einem guten Freund und meinem Anwalt. Dafür werde ich mir noch Zeit nehmen.“
Auch die Seemannskirche bedankt sich bei Facebook, „dass Marte endlich wieder eine freie Frau ist. Danke für eure Hilfe und Gebete.“
Minister Espen Barth Eide hat sich von Anfang an für die junge Frau eingesetzt: „Ich habe zwei Argumente benutzt, um Druck auszuüben. Einerseits habe ich auf die Menschenrechtskonventionen aufmerksam gemacht, denen wir verpflichtet sind. Und dann habe ich unsere nahen Beziehungen erwähnt.“
Außerdem macht er das große Engagement in Norwegen und weltweit, das unter den Stichworten „ReleaseMarte“ und „BoycottDubai“ lief, verantwortlich für die schnelle Freilassung der Norwegerin.
Auch Martes Mutter Evelyn Dalelv (46) zeigte sich erleichtert: „Ich bin überglücklich. Es ist eine solche Erleichterung, dass ich jetzt weiß, dass sie nicht mehr ins Gefängnis muss und dass sie nicht so lange von uns weg sein muss. Ich bin unserem Außenminister so dankbar – und auch dem Emir von Dubai. Wenn sie wieder da ist, werde ich sie ganz festig drücken, eine richtige Mama-Umarmung.“
 
Ihr Fall hatte in der westlichen Welt für Entsetzen gesorgt: Marte Deborah Dalelv wurde in Dubai zu 16 Monaten Haft verurteilt, nachdem sie ihre eigene Vergewaltigung angezeigt hatte. Jetzt wurde die 24-Jährige begnadigt - wohl auch auf Druck der norwegischen Regierung.
Dubai - Für Marte Deborah Dalelv endet ein Alptraum: 16 Monate sollte die Norwegerin in einem arabischen Gefängnis verbringen, nachdem sie ihre eigene Vergewaltigung bei der Polizei angezeigt hatte. Wegen außerehelichem Geschlechtsverkehr war sie von einem Gericht zu der Haftstrafe verurteilt worden. Nachdem der Fall in den vergangenen Tagen teils heftige Reaktionen in der westlichen Welt hervorgerufen hatte, wurde Dalelv nun begnadigt.  Auf Anfrage bestätigte die Norwegerin, sie dürfe das Land verlassen. Das Büro der Staatsanwaltschaft in Dubai habe ihr ihren Reisepass zurückgegen; die Haftstrafe sei fallengelassen worden. "Ich bin sehr, sehr glücklich", sagte sie der Nachrichtenagentur AP. Von den Behörden in Dubai gab es zunächst keine Stellungnahme.
Verurteilt worden war Dalelv laut der Zeitung "Aftenposten" wegen außerehelichen Geschlechtsverkehrs, Meineids und Alkoholkonsums. Weder Polizisten noch Richter hätten der jungen Frau geglaubt, dass sie vergewaltigt worden sei, berichtete die norwegische Nachrichtenagentur NTB.
"Du weißt, dass dir niemand glauben wird"
Die 24-Jährige aus Tønsberg hatte offenbar seit 2011 für eine Inneneinrichtungsfirma in Katar gearbeitet. Sie sei im März nach einer Feier in Dubai gemeinsam mit Kollegen auf dem Rückweg in ein Hotel gewesen, sagte sie der Boulevardzeitung "Verdens Gang". Sie sei angetrunken gewesen, ein männlicher Kollege habe sie in sein Hotelzimmer gezerrt, statt sie in ihr eigenes zu bringen. Dort soll es zu der Vergewaltigung gekommen sein. Als Dalelv den Übergriff bei der Polizei angezeigt habe, habe man ihr gesagt: "Du weißt, dass dir niemand glauben wird." Dann sei sie festgenommen worden. Laut NTB hatte Dalelv Berufung gegen das Urteil eingelegt. Bis zum Beginn des Verfahrens im September hatte sie ihren Pass abgeben müssen, blieb aber auf freiem Fuß.

Die Geschichte der jungen Frau hatte vor allem in Norwegen die Titelseiten beherrscht und Fragen zum Rechtssystem Dubais aufgeworfen. Überraschend deutlich hatte sich Norwegens Außenminister Espen Barth Eide zu Wort gemeldet: "Wir glauben, dass dies ein völlig inakzeptables Urteil ist, das den Menschenrechten und dem grundlegenden Rechtsverständnis widerspricht." In den Vereinigten Arabischen Emiraten und einigen anderen Staaten mit islamischem Rechtssystem ist es für Frauen enorm schwer, eine Vergewaltigung vor Gericht nachzuweisen. Nötig ist entweder ein Geständnis des Täters oder die Aussage von mindestens vier männlichen Zeugen.
rls/dpa/AP
 
 
 
Marte Deborah Dalelv hat in Dubai ihre Vergewaltigung angezeigt. Doch weder Polizisten noch Richter wollten der 24-jährigen Norwegerin glauben. Jetzt wurde sie zu einem Jahr und vier Monaten Haft verurteilt.
Dubai - Eine 24-jährige Norwegerin ist von einem Gericht in Dubai zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden, nachdem sie ihre Vergewaltigung angezeigt hatte. Laut der norwegischen Zeitung "Aftenposten" wurde Marte Deborah Dalelv für außerehelichen Sex, Meineid und Alkoholkonsum zu einer Haft von einem Jahr und vier Monaten verurteilt. Weder Polizisten noch Richter hätten der jungen Frau geglaubt, dass sie vergewaltigt worden sei, berichtete die norwegische Nachrichtenagentur NTB. Die 24-Jährige aus Tønsberg arbeitete offenbar seit 2011 für eine Inneneinrichtungsfirma in Katar. Sie sei im März nach einer Feier in Dubai gemeinsam mit Kollegen auf dem Rückweg in ein Hotel gewesen, sagte sie der Boulevardzeitung "Verdens Gang". Sie sei angetrunken gewesen, ein männlicher Kollege habe sie in sein Hotelzimmer gezerrt, statt sie in ihr eigenes zu bringen. Dort soll es zu der Vergewaltigung gekommen sein. Als Dalelv den Übergriff bei der Polizei angezeigt habe, habe man ihr gesagt: "Du weißt, dass dir niemand glauben wird." Dann sei sie festgenommen worden. Laut NTB wurde Berufung gegen das Gerichtsurteil eingelegt. Bis zum Beginn des Verfahrens im September sitze Dalelv nun aber ohne Pass in den Vereinigten Arabischen Emiraten fest. "Das geht stark gegen unseren Sinn für Gerechtigkeit", sagte der norwegische Außenminister Espen Barth Eide NTB. Es sei seltsam, dass man eine Vergewaltigung anzeige und dann für ein Verbrechen verurteilt werde, das "in unserem Teil der Welt" gar kein Verbrechen sei. Die Regierung wolle sich für Dalelv einsetzen.
gam/aar/dpa

http://www.n24.de/n24/Nachrichten/Panorama/d/3224776/dubai-begnadigt-opfer-und-vergewaltiger.html

Fall Marte Deborah DalelvDubai begnadigt Opfer und Vergewaltiger
Kehrtwende in Dubai: Eine Norwegerin, die nach einer Vergewaltigung zu einer Gefängnisstrafe verurteilt wurde, ist wieder auf freiem Fuß. Offenbar wurde aber auch ihr Peiniger begnadigt. Vier Monate nach ihrer Festnahme wegen einer Vergewaltigungsanzeige gegen ihren Chef ist eine Norwegerin in den Vereinigten Arabischen Emiraten begnadigt worden. Sie habe ihren Reisepass zurückbekommen und werde das Land schnellstmöglich verlassen, sagte die 24-jährige Marte Dalelv in Dubai. Sie hatte ihren Chef im März wegen Vergewaltigung angezeigt, doch aus dem mutmaßlichen Opfer wurde eine Täterin: wegen Sex außerhalb der Ehe drohten ihr plötzlich 16 Monate Haft. "Ich bin sehr, sehr glücklich", sagte Dalelv lächelnd bei einer Pressekonferenz in einem norwegischen Kulturzentrum in Dubai, nachdem ihr während einer Anhörung ihre Begnadigung mitgeteilt worden war. Jetzt wolle sie den streng muslimischen Golfstaat "so schnell wie möglich" verlassen. Nach ihrer Anzeige im März war Dalelv sofort festgenommen worden. Vier Tage später wurde sie auf Drängen norwegischer Diplomaten freigelassen. Seitdem lebte sie in dem norwegischen Kulturzentrum in Dubai und wartete auf das Urteil. Die Organisation Awaas sammelte mehr als 72.000 Unterschriften für ihre Freiheit.  Die Norwegerin hatte ihren Vorgesetzten wegen Vergewaltigung angezeigt. Ein Gericht in den Emiraten verurteilte sie jedoch am Mittwoch wegen sittenwidrigen Verhaltens in Form von außerehelichem Sex und Alkoholkonsum sowie wegen Meineids zu der international kritisierten Gefängnisstrafe. Ihr sudanesischer Chef wurde wegen außerehelichen Geschlechtsverkehrs und Alkoholkonsums zu 13 Monaten Haft verurteilt. Auch er sei nun begnadigt worden, teilte Dalelvs Anwalt Mahmud Asab mit.
"Marte wurde freigelassen!"
Dalelv hatte Einspruch gegen das Urteil eingelegt. Auch Norwegens Außenminister Espen Barth Eide reagierte ungehalten: "Es wirkt sehr befremdlich, wenn jemand eine Anzeige wegen Vergewaltigung einreicht und dann für etwas verurteilt wird, das in unserem Teil der Welt nicht einmal strafbar ist", sagte der Chefdiplomat. Eine Abberufung der norwegischen Botschafterin schloss das Außenministerium aber aus, um Dalelvs Lage nicht weiter zu erschweren. Nach ihrer Begnadigung twitterte Eide: "Marte wurde freigelassen! Danke an all diejenigen, die ihre Hilfe angeboten haben." Eine Sprecherin des Außenministeriums in Oslo sagte, Dubais Machthaber Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktum habe die Ausländerin begnadigt. Sie werde nun "in Kürze heimreisen". Der norwegische Staat hatte zuvor bereits die Anwaltskosten der jungen Frau in Höhe von rund 7000 Euro übernommen. Die norwegische Botschaft in den Emiraten teilte mit, Dalelv sei frei abzureisen, wann sie wolle, und dürfe auch jederzeit in die Vereinigten Arabischen Emirate zurückkehren. Der "sehr fruchtbare Dialog" zwischen Norwegen und den Emiraten habe zu diesem Ergebnis geführt. Dalelvs Arbeitgeber Al Mana Interiors hatte die Norwegerin entlassen. Unternehmensvertreter hätten mit ihr Tage auf der Polizeiwache verbracht, um sie "in diesem Martyrium" zu unterstützen, hieß es in einer Erklärung, die Al Mana einige Stunden vor Dalelvs Begnadigung veröffentlichte. "Erst als Frau Dalelv die positiv verlaufenden und konstruktiven Gespräche über ihren Beschäftigungsstatus ablehnte und die Kommunikation mit ihrem Arbeitgeber einstellte, war das Unternehmen gezwungen, die Beziehung zu ihr zu beenden", hieß es weiter. Ihre Entlassung habe nichts mit den Vergewaltigungsvorwürfen zu tun.