Die „braunen“ Bulldogs
Im Jahr 2002 wird kurz vor Weihnachten
der 18-jährige Dominic H. in einem Rieder Lokal durch einen Faustschlag so
schwer verletzt, dass er bewusstlos zu Boden stürzt und an seinem Erbrochenen stirbt.
In dem Lokal waren offensichtlich Fans von SV Ried und solche des FC Braunau
aneinandergeraten. Die Braunauer waren Mitglieder der „Braunauer Bulldogs“, die
in Fußballforen als
offen rechtsextrem beschrieben werden. Die „Braunauer Bulldogs“
marschierten bei Auswärtsspielen ihrer Mannschaft mit dem Spruch „Wir sind
die Jungs aus der Hitlerstadt“ und gestreckter Hand in die Arena ein. Der
Totschlag von Dominic H. wurde ohne jeglichen politischen Kontext vor dem
Rieder Landesgericht hinter verschlossenen Türen abgehandelt und der Täter
Markus S. (16) zu einer bedingten Haftstrafe verurteilt. Erst als Mitglieder der „Braunauer
Bulldogs“ im Jahr 2005 nach einem Auswärtsmatch einen Ausflug zum KZ Mauthausen
anhängten ,sich dort in einschlägigen Posen ablichten ließen, diese Fotos auf
ihre Homepage stellten und darauf das oberösterreichische Netzwerk gegen
Rassismus und Rechtsextremismus bzw. der Infoladen Wels aktiv wurde bzw. der
„Kurier“ das Thema aufgriff, wurde gehandelt. Der FC Braunau entzog den
Bulldogs die Anerkennung als Fanklub, die Homepage wurde geschlossen, die
Teilnehmer angezeigt. 2006 standen fünf „Bulldogs“ wegen Wiederbetätigung vor
Gericht, drei von ihnen wurden verurteilt, zwei freigesprochen. Der Fanklub
„Braunauer Bulldogs“, der seit 1994 bestanden hatte, war am Ende.