Mittwoch, 19. Dezember 2012

Sturmschäden

Diesen Text schrieb eine Versicherungsnehmerin an ihre Versicherung.
Sie wurde aufgefordert, zu erklären, wie es dazu kommen konnte, dass ein Sturmschaden an ihrem Gartenzaun entstanden ist.

Er sorgte bei der Versicherung, in welcher meine Bekannte arbeitet für
große Heiterkeit.

>>Sehr geehrte Damen und Herren!

Sie fordern eine Begründung, wie es dazu kam, dass mein Zaun von einem Sturm zerstört worden ist.
Nach anfänglicher Ratlosigkeit, was man da wohl schreiben soll, ich dennoch gezwungen bin zu antworten, um meine Pflichten als Versicherungsnehmerin nachzukommen, trage ich nun ordnungsgemäß vor:

"Die Sonne wärmt die Luft weltweit unterschiedlich. Wo sie senkrecht auf
die Erde trifft (am Äquator), wärmt sie stärker als da, wo sie schräg
auftrifft (Nord- und Südpol).
Und über Land wärmt sie stärker als über dem Meer. Aufgewärmte Luft dehnt sich aus, der Luftdruck wird an diesen Stellen höher (man nennt
das "Hochs"). An kühleren Stellen bleibt der Luftdruck niedrig ("Tiefs").
Die Luft versucht, diese Druckunterschiede wieder auszugleichen: Sie
strömt von Gebieten mit hohem Luftdruck in Gebiete mit niedrigem
Luftdruck- je größer die Druckunterschiede sind, um so schneller bewegt
sich die Luft. Mit 6 Km/h, nennt man das Wind.
Ab 75 Km/h nennt man diese Bewegung Sturm, ab 118 Km/h Orkan.
So schnell ist die Luft aber nur bei extremen Druckunterschieden.
Ein solcher Druckunterschied lag am Schadenstag über Deutschland vor. Zur Unglückszeit passierte schnelle Luft den Großraum Hessen, wobei sie auch durch Asterode und an meinem Haus vorbeikam.

Da mein Haus der schnellen Luft im Wege stand, sollte es weggepustet
werden.
Das jedoch ließ mein treuer Zaun nicht zu. Um das Haus zu schützen, hat
sich mein armer Zaun mit aller Kraft gegen die schnelle Luft gestemmt. Es
gelang ihm zunächst, sich und das Haus erfolgreich zu verteidigen, so
dass die schnelle Luft gezwungen war, den Weg durch das Nachbarhaus zu nehmen.
Als das große Dach des Nachbarhauses in einem Stück vorbeigeflogen kam, was nur in sehr seltenen Fällen vorkommt, muss mein Zaun erschrocken oder zumindest kurz abgelenkt gewesen sein.
Die schnelle Luft hat ihre Chance sofort genutzt und meinen treuen Zaun
heimtückisch niedergedrückt. Der Held brach zusammen und starb noch am Boden liegend vor dem Haus, welches er jedoch immerhin erfolgreich
beschützt hatte."
Das ist meiner Ansicht nach der Vorgang, so wie er sich real zugetragen
hat.

Es könnte jedoch auch weniger dramatisch gewesen sein und der Fall
ist als ganz gewöhnlicher Sturmschaden zu behandeln, dem nichts
hinzuzufügen ist, außer dass an dem Tag in Asterode - wie in ganz
Deutschland - Sturm war.

Sollte weiterer Vortrag notwendig sein, Zeugenaussagen begehrt oder Ihrer Ansicht nach eine Obduktion des Zaunes erforderlich sein, stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen...<<

Diesen Text schrieb eine Versicherungsnehmerin an ihre Versicherung. Sie wurde aufgefordert, zu erklären, wie es dazu kommen konnte, dass ein Sturmschaden an ih...rem Gartenzaun entstanden ist.
 Er sorgte bei der Versicherung, in welcher meine Bekannte arbeitet für große Heiterkeit.

>>Sehr geehrte Damen und Herren!

Sie fordern eine Begründung, wie es dazu kam, dass mein Zaun von einem Sturm zerstört worden ist.
Nach anfänglicher Ratlosigkeit, was man da wohl schreiben soll, ich dennoch gezwungen bin zu antworten, um meine Pflichten als Versicherungsnehmerin nachzukommen, trage ich nun ordnungsgemäß vor:

"Die Sonne wärmt die Luft weltweit unterschiedlich. Wo sie senkrecht auf
die Erde trifft (am Äquator), wärmt sie stärker als da, wo sie schräg
auftrifft (Nord- und Südpol).
Und über Land wärmt sie stärker als über dem Meer. Aufgewärmte Luft dehnt sich aus, der Luftdruck wird an diesen Stellen höher (man nennt
das "Hochs"). An kühleren Stellen bleibt der Luftdruck niedrig ("Tiefs").
Die Luft versucht, diese Druckunterschiede wieder auszugleichen: Sie
strömt von Gebieten mit hohem Luftdruck in Gebiete mit niedrigem
Luftdruck- je größer die Druckunterschiede sind, um so schneller bewegt
sich die Luft. Mit 6 Km/h, nennt man das Wind.
Ab 75 Km/h nennt man diese Bewegung Sturm, ab 118 Km/h Orkan.
So schnell ist die Luft aber nur bei extremen Druckunterschieden.
Ein solcher Druckunterschied lag am Schadenstag über Deutschland vor. Zur Unglückszeit passierte schnelle Luft den Großraum Hessen, wobei sie auch durch Asterode und an meinem Haus vorbeikam.

Da mein Haus der schnellen Luft im Wege stand, sollte es weggepustet
werden.
Das jedoch ließ mein treuer Zaun nicht zu. Um das Haus zu schützen, hat
sich mein armer Zaun mit aller Kraft gegen die schnelle Luft gestemmt. Es
gelang ihm zunächst, sich und das Haus erfolgreich zu verteidigen, so
dass die schnelle Luft gezwungen war, den Weg durch das Nachbarhaus zu nehmen.
Als das große Dach des Nachbarhauses in einem Stück vorbeigeflogen kam, was nur in sehr seltenen Fällen vorkommt, muss mein Zaun erschrocken oder zumindest kurz abgelenkt gewesen sein.
Die schnelle Luft hat ihre Chance sofort genutzt und meinen treuen Zaun
heimtückisch niedergedrückt. Der Held brach zusammen und starb noch am Boden liegend vor dem Haus, welches er jedoch immerhin erfolgreich
beschützt hatte."
Das ist meiner Ansicht nach der Vorgang, so wie er sich real zugetragen
hat.

Es könnte jedoch auch weniger dramatisch gewesen sein und der Fall
ist als ganz gewöhnlicher Sturmschaden zu behandeln, dem nichts
hinzuzufügen ist, außer dass an dem Tag in Asterode - wie in ganz
Deutschland - Sturm war.

Sollte weiterer Vortrag notwendig sein, Zeugenaussagen begehrt oder Ihrer Ansicht nach eine Obduktion des Zaunes erforderlich sein, stehe ich gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen...<<