Donnerstag, 6. Dezember 2012

Braunauer Bulldogs

Vielleicht erinnert sich heute noch kaum jemand an diese Gruppe, welche zwischen 1994 und 2005 den SV Braunau auf allen Spielen unterstützte. Ebesowenig werden viele wissen, wie die Gruppe geendet hat. Hier nochmals einige Fakten von damals:


Die „braunen“ Bulldogs


Im Jahr 2002 wird kurz vor Weihnachten der 18-jährige Dominic H. in einem Rieder Lokal durch einen Faustschlag so schwer verletzt, dass er bewusstlos zu Boden stürzt und an seinem Erbrochenen stirbt. In dem Lokal waren offensichtlich Fans von SV Ried und solche des FC Braunau aneinandergeraten. Die Braunauer waren Mitglieder der „Braunauer Bulldogs“, die in Fußballforen als offen rechtsextrem beschrieben werden. Die „Braunauer Bulldogs“ marschierten bei Auswärtsspielen ihrer Mannschaft mit dem Spruch „Wir sind die Jungs aus der Hitlerstadt“ und gestreckter Hand in die Arena ein. Der Totschlag von Dominic H. wurde ohne jeglichen politischen Kontext vor dem Rieder Landesgericht hinter verschlossenen Türen abgehandelt und der Täter Markus S. (16) zu einer bedingten Haftstrafe verurteilt.  Erst als Mitglieder der „Braunauer Bulldogs“ im Jahr 2005 nach einem Auswärtsmatch einen Ausflug zum KZ Mauthausen anhängten ,sich dort in einschlägigen Posen ablichten ließen, diese Fotos auf ihre Homepage stellten und darauf das oberösterreichische Netzwerk gegen Rassismus und Rechtsextremismus bzw. der Infoladen Wels aktiv wurde bzw. der „Kurier“ das Thema aufgriff, wurde gehandelt. Der FC Braunau entzog den Bulldogs die Anerkennung als Fanklub, die Homepage wurde geschlossen, die Teilnehmer angezeigt. 2006 standen fünf „Bulldogs“ wegen Wiederbetätigung vor Gericht, drei von ihnen wurden verurteilt, zwei freigesprochen. Der Fanklub „Braunauer Bulldogs“, der seit 1994 bestanden hatte, war am Ende.