Es geht rund im Wiener
Fussballverband: zuerst erreichte uns die Nachricht, dass der Weiterbestand des
Vereines Ostbahn XI gefährdet ist, nun ist auch der Verbleib von ASK Elektra
unsicher. Bei ersterem war die Schliessung des beliebten und sehr lukrativen „Sonntags-Flohmarktes“
der Grund. Dieser finanzierte zu einem Großteil den Nachwuchsfussball und
ermöglichte es dem Verein so, einen Kindern Gratistrainingsmöglichkeiten
anzubieten. Der Verein hat zwar den Flohmarkt auf Samstag (weil ein Werktag)
verschoben, ob der Zuspruch genauso groß sein wird, bleibt abzuwarten.
Gewerberechtliche Gründe waren – wie schon 2013 – dafür ausschlaggebend, dass
der Flohmarkt nicht mehr sonntags stattfinden kann. Konnte das 2013 noch im
Konsens mit der Bezirksvorstehung geregelt werden, ist der neue
Bezirksvorsteher der FPÖ dazu offenbar nicht imstande. Gerüchten zufolge soll
es Gespräche zwischen dem FC Karabakh und Ostbahn XI über eine Platznutzung
geben. In Kaiserebersdorf kann man die Anlage ja bekanntlicherweise nicht
ausbauen und wäre damit maximal RLO-tauglich. Eine neue 2. Liga könnte sich
Karabakh daher derzeit abschminken.
Beim ASK Elektra ist die Sache
noch verzwickter: Sie spielen ja seit 1923 auf dem Energie Wien Platz im
zweiten Bezirk, der der Stadt Wien (Wien Energie) gehört. Nun will der SK Rapid
ein eigenes Trainingszentrum in der Nähe der von ihnen ohnehin seit Jahren
genutzten Stadiontrainingsplätze. Der derzeitige Tabellenführer der Wiener
Stadtliga, ASK Koma Elektra muss dafür wohl weichen. Ein Ausweichquartier im
zweiten Wiener Gemeindebezirk wird wohl gesucht – ob man es findet, bleibt
abzuwarten. In der Umgebung gibt es nur noch den der Gewerkschaft YOUNION
gehörende KSV Platz sowie die – derzeit nur von Baseballern genutzte –
Spenadlwiese, einst Heimstätte des Prater SV. Andere stadtligataugliche Plätze
gibt es nicht. Beim KSV Platz ist es ausserdem so, dass dieser über keine
Tribünen verfügt, dafür hat er im August 2017 einen neuen Kunstrasenplatz sowie
ein bundesligataugliches Flutlicht bekommen. Platzmässig ist der Platz
allerdings etwas limitiert.
Bleibt noch die „Ewig-Causa“
Vienna: Letzten Freitag, den 24. November hat der OGH (wenn man den Medien
glauben kann) das Urteil über die einstweilige Verfügung – darf die Vienna
jetzt in der RLO bleiben oder nicht – gefällt, die Urteile sind aber noch nicht
schriftlich an die beiden Parteien ergangen. Dies soll morgen, Mittwoch
erfolgen. Und hier könnte sich das nächste Drama anbahnen: was wäre, nur mal
angenommen, wenn die Vienna nicht recht bekommen würde ? – Es würde aus
heutiger Sicht ein Ausscheiden aus dem laufenden RLO-Bewerb bedeuten, die
Vienna dürfte – wenn es der Verband erlaubt – in der 2. Landesliga
weitermachen. Ist der Verband allerdings so derartig angepisst, dass er auf
stur schaltet, könnte auch diese Option (die Vienna 1b ist ja Teil des
Gesamtvereines) fallen. Sprich, die Vienna wäre tot.
Bliebe in diesem Falle noch die
Klärung, ob die Vienna auf der Hohen Warte bleiben kann. Zunächst einmal ist
sie Hauptpächter und solange die Pacht bezahlt wird, gibt es da wohl kein
Problem. Wenn nicht – auch in diesem Falle rauscht es in den Flüstermedien
schon, könnte der FC Karabakh dort einziehen und neben den Vienna Vikings
(American Football) seine Spiele austragen. Die Vienna müsste dann in ihrem
Trainingszentrum spielen. Oder – die dritte Möglichkeit, die Stadt Wien will
den Platz anders nutzen, was angesichts der klammen Kassen ja nicht von
vornherein ausgeschlossen ist.
Es wird spannend in der
fussballlosen Zeit in Wien.
P.S.: Der Favoritner AC ist
aktuell Tabellendritter in der Wiener Stadtliga. Herzliche Gratulation !