Der Herr Gabalier
Ich versteh die Aufregung um
diesen steirischen Migranten nicht, dessen Vorfahr irgendwann mal im Zuge der
Koalitionskriege (für HauptsChüler: die Napoleonischen Kriege von 1792 bis
1815, kurz „Alle gegen die Schneckenfresser“
genannt) eine einheimische Maid so toll gefunden hat, dass er irgendwo im
Steirerland hängen geblieben ist. Ich meine er hat sein Weltbild traditionell
von seinen Vorfahren geerbt und gibt es nun – die modernen Zeiten machen es ihm
möglich – an sein Publikum weiter.
Mit seinem Volxrocknroll oder wie
er das nennt ist er zumindest so erfolgreich wie die Trappfamilie, soferne man
es will, mit Texten hat er so seine Unsicherheiten, wie soll auch „a Tschusch“
die österreichische Hymne richtig singen können, da dürfen textliche
Unsicherheiten schon drinnen sein. Weil: Tschusch bleibt Tschusch, da simma in
Österreich streng. Wobei der Herr Gabalier ja inzwischen die Möglichkeit gehabt
hätte, seinen Hauptschulabschluss nachzumachen. Die segensreiche Einführung der
allgemeinen Schulpflicht hätte es ihm ermöglicht.
Dazu hätte er sich aber von
seiner Alm hinunterbewegen müssen, schick gekleidet in seine kurze Lederhose (der
Charlie Sheen für Arme) und sich hinter das Holzpult seiner Dorfschule setzen
müssen. Vor allem hätte er lernen müssen. Denn das ist ein Zeichen unserer
Gesellschaft: Sie entwickelt sich weiter. Das hat der Herr Gabalier leider
nicht mitbekommen in seinem umgebauten Tonstudiostadel. Merke: wer nicht singen
kann der jodelt.
Da hilft auch seine Elvistolle
nicht viel, Können wird nicht mit Pomade mitgeliefert.
Daher: freu dich du kleiner
Zipflklatscher dass du endlich ein Weiberl gefunden hast das nicht nur toll
blond und hübsch ist sondern auch Deinem kruden Weltbild einer funktionierenden
Familie entspricht und lass uns mit Deinen Wortspenden bitte in Ruhe.