Montag, 6. April 2015

Qui vive ?


Der Herr Gabalier


 

Ich versteh die Aufregung um diesen steirischen Migranten nicht, dessen Vorfahr irgendwann mal im Zuge der Koalitionskriege (für HauptsChüler: die Napoleonischen Kriege von 1792 bis 1815, kurz „Alle gegen die Schneckenfresser“ genannt) eine einheimische Maid so toll gefunden hat, dass er irgendwo im Steirerland hängen geblieben ist. Ich meine er hat sein Weltbild traditionell von seinen Vorfahren geerbt und gibt es nun – die modernen Zeiten machen es ihm möglich – an sein Publikum weiter.

 

Mit seinem Volxrocknroll oder wie er das nennt ist er zumindest so erfolgreich wie die Trappfamilie, soferne man es will, mit Texten hat er so seine Unsicherheiten, wie soll auch „a Tschusch“ die österreichische Hymne richtig singen können, da dürfen textliche Unsicherheiten schon drinnen sein. Weil: Tschusch bleibt Tschusch, da simma in Österreich streng. Wobei der Herr Gabalier ja inzwischen die Möglichkeit gehabt hätte, seinen Hauptschulabschluss nachzumachen. Die segensreiche Einführung der allgemeinen Schulpflicht hätte es ihm ermöglicht.

 

Dazu hätte er sich aber von seiner Alm hinunterbewegen müssen, schick gekleidet in seine kurze Lederhose (der Charlie Sheen für Arme) und sich hinter das Holzpult seiner Dorfschule setzen müssen. Vor allem hätte er lernen müssen. Denn das ist ein Zeichen unserer Gesellschaft: Sie entwickelt sich weiter. Das hat der Herr Gabalier leider nicht mitbekommen in seinem umgebauten Tonstudiostadel. Merke: wer nicht singen kann der jodelt.

 

Da hilft auch seine Elvistolle nicht viel, Können wird nicht mit Pomade mitgeliefert. 

 

Daher: freu dich du kleiner Zipflklatscher dass du endlich ein Weiberl gefunden hast das nicht nur toll blond und hübsch ist sondern auch Deinem kruden Weltbild einer funktionierenden Familie entspricht und lass uns mit Deinen Wortspenden bitte in Ruhe.

 
Bis zu deinem nächsten Auftritt könntest dann mal endlich die – gesetzlich festgelegte – Textur der österreichischen Bundeshymne lernen, gell ?