In Wien wird wieder Championsleague gespielt und so
begab sich meinereiner in den Prater so die Wiener Austria ihre Klingen mit der
Mannschaft vom FC Porto kreuzen will. Für den Fussballclub Porto ist Wien ja
ein gutes Pflaster, 1987 gewannen sie den Meistercup gegen den FC Bayern, jeder
der dabei war erinnert sich noch an das Ferslertor von Raber Madjer. Ein
Genuss, welcher nur seltern vergönnt ist. Wie auch immer, die Austria hat
insgesamt 37.500 Abonnements für die drei Gruppenspiele verkauft und so war das
Stadion auch gut gefüllt. Rund eine Stunde vor Spielbeginn war ich bereits im
Inneren der historischen Schüssel und guckte mir die Szenerie an. Interessant.
Porto, schon einmal Gegner der Austria, brachte diesmal so an die 250 Leute
mit, mehr als beim letzten Mal, wo die SUPER DRAGOES mit gerade mal acht Mann
aufgetaucht waren. Heute waren sie so an die 50 und man konnte von einem guten
Mob sprechen, weiss man doch dass Portugiesen nicht gerade für ihre
EC-Reisefreude bekannt sind. Benfica vor ein paar Jahren und Sporting vor rund
15 Jahren haben dies hier schon bewiesen. Nur bei den beiden EC-Finali 1987
(Porto) und 1990 (Benfica) gab es eine Invasion der Fans. Auf Seiten der
Austria wurde eine nette Choreo vorbereitet, der Vorsänger war auch im Stadion
– das SV gilt offenbar nur für die Bundesliga – und zu Spielbeginn wurde dann
eine Choreo aus Glitzerzettel und einem Wappen sowie einem Riesenspruchband
entrollt, die toll anzusehen war. Auf Seiten der Gäste kamen nur einige
Doppelhalter zum Einsatz, ich hätte mich aber auch gewundert, wenn sie eine
Choreo parat gehabt hätten. Das Spiel war flott, Porto selbstverständlich
feldüberlegen, 60 % Ballbesitz sprechen eine deutliche Sprache, aber die
Austria konterte gut, spielte schnörkellos nach vorne und kam – nach der
Riesenchance von Porto in Minute 2 – zu einigen guten Möglichkeiten, die aber
kein Tor ergaben. In der Pause wurde noch ein weiterer Favoritner gesichtet,
mit dem man sich noch unterhielt, ehe man gespannt auf die zwote Halbzeit
wartete. Porto kam gut aus den Startlöchern und erzielte in Minute 52 das 0-1
aus Sicht der Austria. Kurze Stille im Oval, dann legten die Heimfans wieder
toll los, ein Vorsänger macht in dieser Betonschüssel schon viel Sinn und die
Austria kam wieder zu Chancen, einmal verhinderte sogar die Stange einen
Torerfolg. Leider. Denn man hätte sich diesen einen Punkt aufgrund der
kämpferischen und läuferischen Leistung mehr als verdient, Porto machte nur das
Allernotwendigste. Nach Spielschluss ging es dann via Prater und
Schlachthausgasse auf die lichten Höhen des Monte Laa, heim ins warme Bettchen.
Netter Abend – eigentlich.