Nach
dem Fussballspiel zwischen OGC Nizza und Olympique Marseille am vergangenen
Sonntag, bei der die Fans von OGC eine Choreographie zu Ehren der verbotenen
Gruppe BSN (Brigade Sud Nice) zeigten, (sie firmieren derzeit unter „Ultras
Populaire Sud Nice“) wurde der Anführer der Populaire Sud Nice, wir nennen ihn
„Fred“ von der französischen Polizei an seiner Arbeitsstelle verhaftet.
Gleichzeitig stürmten „Anti-Riot-Polizisten“ das Clubhaus der OGC Fans und
durchsuchten es nach Utensilien der verbotenen Gruppe BSN.
Kurze
Rückschau: im Jahre 2010 – nach den grossen Ausschreitungen zwischen politisch
rechts- und linksgerichteten Gruppen (vor allem in Paris) wurden vom
französischen Innenministerium zahlreiche Fangruppen wegen „Bildung einer
kriminellen Vereinigung“ verboten. Möglich machte dies ein Gesetz, wonach
Fangruppen polizeilicher Genehmigung bedürfen. Was hierzulande völlig irre
klingt ist in Frankreich durchaus Usus.
Die
Verbote betrafen vor allem die Fangruppen von Paris Saint Germain (Boulogne
Boys, Grinta, Supras Auteuil, Lutece Falco, Autentiks, Milice Paris, Commando
Lubar) aber auch von Lyon (Cosa Nostra), Metz (Faction) und eben die BSN von
Nizza.
Aufgrund
des behördlichen Verbotes dieser Gruppen durfte die Polizei jederzeit deren
Mitglieder auf Verdacht festnehmen, ebenso war es verboten, die Zeichen und
Namen der Gruppen in der Öffentlichkeit zu führen.
Das bedeutete für die BSN, dass sie ihre Aktivitäten offiziell
einstellten und als Ultras Populaire Sud Nice weitermachten, interessanterweise
blieb ihr Logo (ein Totenkopf mit einem Messer) davon unberührt und ziert nach
wie vor das Transparent der UPS. Sie führen damit die Tradition der 1985
gegründeten Hauptgruppe des OGC Nice weiter. Beim Spiel gegen Marseille sollte
zu Ehren der vor 6 Jahren verbotenen Gruppe ein Zeichen gesetzt werden. Dieses
Zeichen könnte „Fred“ bis zu sieben Jahre Gefängnis sowie einer Strafe von
100.000 EURO kosten.