Der Favoritner Athletik
Club von 1910 spielt heute knapp ausserhalb der natürlichen Wasserbarriere
genannt Donau in deren Feld gegen den SR Donaufeld. Wer dieses Feld bestellt
und warum die Donau ein Feld haben muss konnte bisher nicht beantwortet werden
aber nuja, wir waren gespannt auf das Spiel. Per Eisenbahn und lokaler
Umfahrungsbahn ging es zum Platz, der malerisch in der Fultonstrasse liegt.
Eingerahmt von Gemeindebauten sowie einem Tennisplatz mit einer schönen Tribüne
ausgerüstet harrte er des Spieles, das da kommen sollte. Sonntagmorgen im
Donaufeld ist immer eine komische Zeit, mal sind wir mit vielen Leuten vor Ort,
manchmal – wie heute mit wenigen. Aber nunja, nicht jeder bekommt auf die
Schnelle ein Ausreisevisum für die tschechischen Kronlande. Immerhin konnten
wir uns mit zwei Dutzend Supportern unter dem Dach der Tribüne versammeln und
das Spiel bewundern. In der ersten Halbzeit war es unglaublich, wir konnten
zwei Tore erzielen, Donaufeld nur eines – bekam aber auch keinen Elfer, Danke
Herr Dinter, ganz nett – und durften den sehr engagierten jungen Platzssprecher
zur Hand gehen, schliesslich hilft man sich ja auch ganz gerne. Fussball
verbindet – das sah man an diesem Sonntagmorgen ganz genau. Das Bier mundete,
es war Wahltag (nicht zufriedenstellend) und ja, auch die Donaufeld besann sich
danach aufs Toreschießen was uns nur bedingt störte da das Spiel an und für
sich gut war. Man unterhielt sich eigentlich ganz gut, sah einige Tore und saß
im Trockenen. Was will man mehr ? – Jo einen Sieg, das wär schon fesch nur geht
das leider nicht immer. Nach dem Spiel ging es mit der örtlichen Strassenbahn
zum Bahnhof Floridsdorf, wo man sich ein Ticket nach Wien löste um in Richtung
Meidling zu gurken. Nette Fahrt mit lustigen Leuten in angenehmer Unterhaltung.
Beim goldenen Doppelbogen wurde noch ein technischer Halt eingelegt ehe der Zug
nach Szeleskut abfuhr. Man musste natürlich noch seiner staatsbürgerlichen
Pflicht nachkommen und zur Wahlurne eilen. Schnell das bedeutungslose Kreuz auf
ein Blatt Papier gemacht, Pflicht erfüllt und ab nach Hause, Wahlergebnis
gucken. War interessant. Oder auch nicht, keine Ahnung. Irgendwie passt es zu
diesem Schrägen Tag, dass der Herr „Todesstrafe für Berufskiller“ ins Parlament
zieht, der „Karottenmann“ aus demselben rausflog, die sogenannten Grossparteien
immer kleiner werden und die Grünen nur unwesentlich zulegten. Lustigerweise
oft in den Bezirken in denen man Stimmung gegen sie machte. Ja und dann gibt’s noch
NEOs. Fesch, Jung, Pink und Frisch. Hoffen wir auf das Beste dieser
Bürgerbewegung. Nein echt. Ansonsten gibt’s ja keine Alternativen in der
Politlandschaft.