Mit einem riesigem Banner “Fussballmörder RB” machten am vergangenen Wochenende die Heidenheimer Ultras beim Heimspiel gegen RasenBallsport Leipzig (kurz RB Leipzig) auf sich aufmerksam.”Das sind Produkte, um Produkte wie euch zu verhindern”, so nun der Kommentar auf der Homepage der Fanatico-Boys zu lesen. Harte Worte, welche da über die Bildschirme der ARD Sportschau dem sportbegeistertem Millionenpublikum zur besten Zeit präsentiert wurden.
Während außerhalb der Stadt Leipzig die Stimmung gegen Red Bull im Fußball deutlich aufgeheizt erscheint und sämtliche Gemüter der Fußballfans erhitzt sind, freut sich derweil ein neues Erfolgspublikum über die erkauften Siege ihrer neuen Helden. Schon bald soll nämlich der Bundesligafußball, später auch die Champions-League, in der sächsischen Metropole einziehen. Insgesamt 100 Millionen soll das künstliche Gebilde in der ehemaligen DDR-Messestadt dem österreichischen Red-Bull-Teilhaber Dietrich Mateschitz kosten. Kaum zu glauben, wenn man die peinliche Geldkremierung beim Salzburger Marketingprodukt und dem Leipziger Klon bisher verfolgte.
Auch im Osten nicht beliebt
“Unser größtes Problem mit denen ist, dass sie uns die jungen Spieler abwerben. Sie bieten 14-Jährigen schon 1000 Euro im Monat und lotsen sie nach Leipzig. Wir haben in Cottbus eine Eliteschule des Fußballs und der FC Energie gibt rund 1,3 Millionen im Jahr für Nachwuchsförderung aus. Diese Summe lässt RB für eine einzelne Altersklasse springen, mit Verträgen, die sagenhaft sind. Genau das macht den Verein im Osten so unbeliebt, weil dadurch die kleineren, klammen Klubs nicht mal mehr die Chance haben, mit eigenen Leuten Erfolg zu entwickeln. Die werden ihnen einfach weggeholt”, so Wolfgang Neubert, Vizepräsident des FC Energie Cottbus, in einem Interview mit der Redaktion von 11Freunde (Ostfussball.com).
Herr Rangnick selbst hatte noch Ende Juni 2012 im Fernsehen verkündet: “Da (um Leipzig, Anm. d. V.) gibt es im Umkreis von 250 Kilometern keinen Profiverein. Abgesehen von Dynamo Dresden. Da finde ich es gut, dass man in Leipzig so etwas aufbaut. Zumal ich eine besondere Beziehung zu den Menschen in der ehemaligen DDR habe.” Mit solch überheblicher Arroganz macht man sich aber mehr Feinde als Freunde – auch hier im Osten. Und so haben Vereine wie beispielsweise Union Berlin, Hessen Kassel, Kickers Offenbach, Erzgebirge Aue oder auch Chemnitzer FC ihre geplanten Spiele gegen RasenBallsport aus Respekt vor ihren Fans wieder abgesetzt.
“Das neuerlicher Banner ist nur ein kleiner Vorgeschmack, auf das was RB Leipzig einmal in der Bundesliga erwarten wird”, so ein Kommentar zum aktuellen Spruchband “Fussballmörder RB” in Deutschlands größtem Fanforum. Doch im Gegensatz zu den deutschen Fans scheint jedoch der Deutsche Fußball-Bund, trotz bestehender 50+1 Regel, längst Gefallen am Kunstprodukt gefunden zu haben – für die Entwicklung des bundesdeutschen Fußballs sicherlich eine gefährliche Konstellation …