13.09.2012
Radikaler Schnitt
Salzburg feuert Kicker im Wert von 5,45 Millionen
Cristiano, Boghossian, Leonardo, Douglas und Lindgren werden nicht mehr gebraucht (© dapd)
Red Bull Salzburg eliminierte am Donnerstag offiziell fünf Spieler aus dem Kader, für die in der Vergangenheit viel Geld auf den Tisch gelegt wurde. Jetzt wird sogar von der Champions League geträumt.Gleich fünf Spieler wurden aus dem Kader gestrichen. Es handelt sich dabei um die mit teilweise sehr gut dotierten und noch länger laufenden Verträgen ausgestatteten Brasilianer Douglas, Cristiano und Leonardo sowie den Schweden Rasmus Lindgren und den Uruguayer Joaquin Boghossian. Diese haben zusammen einen Marktwert von 5,45 Millionen Euro. Insgesamt gaben die Salzburger für die Verpflichtung dieser fünf stolze 6,8 Millionen Euro aus, um diese in die Mozartstadt zu lotsen.
Ab sofort dürfen Leonardo und Co. nur noch beim neuen Red-Bull-Zweitteam FC Liefering in der Regionalliga West mittrainieren. Einsätze sind nicht geplant. "Es gibt Länder, in denen das Transferfenster noch offen ist", erklärte Sportdirektor Ralf Rangnick, der diesen Kickern keine Steine in den Weg legen will. "Wir werden keine horrenden Forderungen stellen." Eine Rückkehr in die Kampfmannschaft schließt der Deutsche aber aus: "Sie werden bei uns keine Rolle mehr spielen."
Acht neue Spieler
Diese fünf Kicker wurden kurz vor Transferschluss verpflichtet: Sadio Mane, Rodnei Francisco de Lima, Isaac Vorsah, Bright Osagie Edomwonyi und Kevin Kampl (© dapd)
Der Kader soll bis Weihnachten auf maximal 22 Spieler reduziert werden. "Das bleibt dann bis Weihnachten so." Im Sommer holten der Meister gleich acht Spieler, fünf davon kurz vor Transferende. Dies sind die Defensivspieler Isaac Vorsah und Rodnei sowie die Offensivspieler Sadio Mane, Kevin Kampl und Bright Edomwonyi, die am Donnerstag offiziell vorgestellt wurden.Rangnick meinte, der Umbruch sei nötig gewesen, weil dem Team die internationale Klasse gefehlt hat. Zur Erinnerung: Ex-Trainer Ricardo Moniz erreichte mit den "Bullen" im Vorjahr das Sechzehntelfinale der Europa League. Doch in Salzburg träumt man wieder einmal von der großen Fußballbühne: "Wir wollen irgendwann die Champions League erreichen."
Verhandlung am Freitag
So kämpft Rapid gegen drohendes Geisterspiel
Andy Marek reist mit einer Rapid-Delegation zur UEFA (© APA)
Österreichs Fußball-Rekordmeister Rapid Wien erhält am Freitag ab 9.00 Uhr bei der Berufungsverhandlung in Nyon die Chance, seine Sicht der Dinge zu den Ausschreitungen im Europa-League-Spiel bei PAOK Saloniki darzulegen. Die Hütteldorfer bekämpfen das Urteil von einem Geisterspiel und 75.000 Euro Strafe bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA). Präsident Rudolf Edlinger, Clubjurist Nikolaus Rosenauer und Clubservice-Leiter Andreas Marek sind dafür in die Schweiz gereist.
Erst nach dem ebenfalls bereits für Freitag angekündigten Urteil in zweiter Instanz will Rapid über einen allfälligen Gang vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) in Lausanne entscheiden. Nur damit könnte ein Aufschub des Spiels ohne Publikum - sollte diese Sanktion von der UEFA-Berufungsinstanz nicht zurückgenommen werden - bis zum endgültigen Abschluss des Verfahrens erwirkt werden.
Derzeit müssten die Wiener das erste Heimspiel der Europa-League-Gruppenphase kommenden Donnerstag (20. September) gegen Rosenborg Trondheim in einem leeren Ernst-Happel-Stadion austragen. Ein Gang vor den CAS würde aber immer noch nicht zwingend einen Aufschub der Sanktion bedeuten. Diese müsste nach fristgerechter Einbringung der Klage beim Sportgericht per einstweiliger Verfügung erneut bei der UEFA beantragt und von dieser abgesegnet werden.Bilder sollen für sich sprechen Vorerst konzentriert sich Rapid auf das Berufungsverfahren. Das entsandte Trio hat sich eine Strategie zurechtgelegt. Im Gegensatz zur ersten Instanz, als nur eine schriftliche Stellungnahme erlaubt war, ist ein Vortrag erlaubt. Dazu setzen die Grün-Weißen auf umfassendes Video- und Bildmaterial von den Vorfällen in und um das Toumba-Stadion, die die eigenen Fans beim Hinspiel gegen PAOK am 23. August mitausgelöst hatten. "Es gibt im Gegensatz zur ersten Instanz die Möglichkeit, persönlich vorzusprechen und Beweismaterial vorzulegen. Das werden wir auf jeden Fall tun", versicherte Rapid-Kommunikationschef Peter Klinglmüller. Eine Entscheidung des Berufungsgerichts wird für den frühen Freitagnachmittag erwartet. Sollte das Geisterspiel gegen Rosenborg aufrecht bleiben, gelten bereits gekaufte Eintrittskarten als Gutschein.
APA/red