[...] Die Anspannung vor der Drittligabegegnung zwischen dem SV Babelsberg und Alemannia Aachen [...] war groß. Beide Mannschaften brauchten Punkte, um aus dem Tabellenkeller zu kommen.
Brisanter war aber die Situation im Gästebereich des Karl-Liebknecht-Stadions. Die Aachener Fans brauchten gleich zwei Blöcke. Mit einer Trennung der "Karlsbande Ultras" (KBU) und "Aachen Ultras" (ACU) sollte eine weitere Eskalation in dem Konflikt der Gruppen verhindert werden.
Denn die Erinnerungen an jenen Dienstagabend vor fast sieben Wochen sitzen tief bei den Aachen Ultras. Die Alemannia gewann damals in Saarbrücken mit 2:1. Freudenstimmung unter den mitgereisten Fans – mit einem abrupten Ende. Wie Augenzeugen berichten, stürzten sich am Stadionausgang mehrere Dutzend Mitglieder der Karlsbande auf die Aachen Ultras. Bei der minutenlangen Prügelei wird ein Mann von am Boden liegend malträtiert. PVC-Stangen, Gürtel und Flaschen dienen als Waffen. Mindestens zehn Personen werden verletzt [...]
[...] So standen am Samstag zwei Mannschaften auf dem Platz, aus drei Ecken des Stadions schallten Gesänge. Für die in gelb spielenden Aachener waren zunächst nur die etwa 50 Aachen Ultras zu hören. Der größere Gästeblock blieb still, die KBU protestierte in der ersten Viertelstunde gegen die Polizei. Sie trage eine Mitschuld an der Situation.
Ruhig blieb es in Babelsberg auch nach dem Spiel. Eine Handvoll junger Männer aus dem Block der Karlsbande beschimpfte die Aachen Ultras zwar und versuchte nach dem 1:0 Sieg von Nulldrei den Stadionzaun zu überwinden. Das Sicherheitspersonal und Polizeibeamte schritten aber ein [...]
| "Bandenkrieg in Aachen" | neues-deutschland.de | Online datiert auf den 24. September 2012 |