Dienstag, 23. August 2011

Die Medien sind böse auf Rapid und seine Fans




Auf www.90minuten.at gab es folgenden Artikel:


Lange Zeit habe ich versucht, die Initiative United We Stand zu verstehen, habe sie sogar teilweise verteidigt und um Verständnis geworben. Zwar nie für alle Forderungen und die gesamte Initiative, aber für Teilbereiche. Verständlich, denn es war ganz und gar nicht ok, dass man pauschal über Fans des BlockWest („Geschwür“, etc.) hergezogen ist. Auch wurden einige Maßnahmen getroffen, die wohl nur sehr schwer mit dem Platzsturm (Stichwort Ultras-Kammerl oder das geschlossene Training, etc.) in Verbindung zu bringen sind. Abgesehen davon gab es Entscheidungen, die man natürlich schon mit dem Platzsturm in Verbindung bringen kann, wenn man einen kritischen Blick auf die Ereignisse wirft: So zum Beispiel die Abschaffung der Abo-Weitergabe oder die Verlegung der künftigen Derbys ins Happel-Oval (bis auf Widerruf).

Warum? Ohne Abo-Weitergabe hätten die Athener Chaoten nicht (so leicht) ins Stadion gelangen können. Irgendwer muss es also dieser Person ermöglicht haben, ins Stadion zu gelangen. Zum Thema Verlegung ins Happel-Oval: aus meiner Sicht ein unumgänglicher Schritt – zumindest für das Derby #1 nach dem Platzsturm. Sogar im Bereich der Abo-Weitergabe kam Rapid den Fans in den letzten Tagen wieder einen Schritt entgegen. Aber mir geht es (ab) heute nicht (mehr) darum, mich mit den Argumenten von United We Stand auseinanderzusetzen – nicht mehr. Ich bin es leid, diese Initiative weiterhin zu unterstützen. Denn wer das gestrige Match gesehen hat, hat es ganz klar mitbekommen: Dieser Konflikt zwischen Fans und Verein wird mittlerweile zu 99% auf dem Rücken der Mannschaft ausgetragen.

Keine Frage: Rapid hat gestern schlecht gespielt und hätte die Partie wohl auch nicht gewonnen, wenn der BlockWest sich die Kehle aus dem Leib geschrien hätte. Das wäre auch populistisch und würde natürlich UWS in die Hände spielen. Stichwort „böse Medien“.

Nein: Die Verantwortung für das schlechte Abschneiden der Mannschaft kann und muss man auf mehrere Rucksäcke aufteilen und auf den jeweiligen Schultern tragen. Management, Trainer, Spieler – und natürlich auch Fans.

Ich schreibe es heute hier ganz klar: Der Stimmungs-Boykott hat die Mannschaft verunsichert. Eine Mannschaft, die gestern gerne den letzten Strohhalm aufgegriffen hätte, nämlich jenen einer bedingungslosen Fan-Unterstützung. Doch was hat die Mannschaft vorgefunden? Einen tiefen Graben zwischen Fans und Mannschaft, der von Tag zu Tag größer wird. Man kann die Forderungen von United We Stand mögen oder auch nicht. Es ist legitim und ok, das Management von Rapid für Entscheidungen der letzten Jahr zu kritisieren. Es ist inhaltlich voll ok, den 10-Punkte-Maßnahmenkatalog zu kritisieren und die Rücknahme gewisser Punkte zu fordern. Doch das ist in diesem Stadium des Konflikts jedoch nicht mehr vordergründig relevant. Relevant ist, dass durch die getroffenen Maßnahmen von United We Stand der Mannschaft dezidiert geschadet wird. United We Stand wird von vielen Fans auch als Trittbrett genützt, die es der Rapid-Führung jetzt endlich einmal zeigen wollen. Quasi, um seinem Ärger Luft zu machen. Vielen ist wohl auch nicht bewusst, welchen Preis sie dafür zahlen, das in dieser Form zu tun. Und wenn man diverse einschlägige Foren durchliest, sind einige dieser „Fans“ auch noch stolz darauf, dass man endlich sieht, wie schlecht die Mannschaft spielt, weil der fehlende Support davon nicht ablenken kann. Stolz darauf, dass man als „Fan“ seinen Teil dazu beigetragen hat, dass Rapid schlechter spielt als es mit Fans in der Lage dazu wäre? Gratulation von meiner Seite – das habt ihr geschafft! Das ist Euer Rucksack, den ihr künftig tragen könnt. Vielleicht könnt ihr noch Werbematerialen drucken lassen: "Rapid-Stimmungsboykott - ich war dabei. Mein Beitrag zur Scheiss-Saison 2011/2012".

United auf dem Rücken der Mannschaft … mehr fällt mir an dieser Stelle nicht mehr ein.


http://www.90minuten.at/index.php/90minutenfussball/25-oebundesliga/34460-united-auf-dem-ruecken-der-mannschaft#comment-816


Derby-Analyse: Hütteldorfer Jammertal

Der KURIER nennt fünf Gründe für die grün-weiße Misere.

Der Absturz wirkt nach dem guten Saisonstart umso brutaler: Rapid steht nach dem 0:3 im Derby in der Tabelle gleichauf mit Abstiegskandidat Wr. Neustadt. Und die Tendenz zeigt vor dem Spiel in Salzburg weiter nach unten.  Der KURIER nennt fünf Gründe für die Depression in Grün-Weiß: Die Chancenverwertung Rapid ist nach fünf Runden das einzige Team der Liga ohne Treffer in der ersten Hälfte, obwohl auch gegen die Austria genug Chancen da waren. Hamdi Salihi als klar effizientester Stürmer sitzt wie im Prater aber oft auf der Bank, weil er nicht in das System von Trainer Schöttel passt. Der Umbau Die Austria zeigte vor, wie ein eingespieltes Team kombinieren sollte. Rapid ist nach dem Umbau im Sommer laut Schöttel aber "noch in der Kennenlern-Phase". Da Schöttel taktisch immer auf den Gegner bezogen aufstellen will, wurde auch noch kein Spiel mit identer Aufstellung bestritten. Die Rolle Hofmanns Ausgerechnet im wichtigsten Spiel opferte Schöttel das Herzstück seiner Reform: Hofmann rutschte vom Zentrum wieder nach rechts. Die destruktive Kombination in der Mitte mit Pichler und Kulovits, der erkrankte, scheiterte spätestens mit dem 0:1. Und für Hofmann, der sich laut Schöttel "bemüht, aber nicht in die Gänge kommt", wird weiter die optimale Rolle gesucht. Die Unsicherheit So wie Hofmann wirkt im Moment der gesamte Verein auf der Suche nach sich selbst. "Das Selbstvertrauen kommt nur mit Erfolgen", meint Schöttel. Der Entschlossenheit der Austrianer konnte nur verzweifeltes Bemühen entgegengehalten werden, das am Ende beim Rotfoul von Prokopic in Brutalität umschlug. Die Unsicherheit der Akteure dient den Machtspielen der weiter schweigenden organisierten Fanszene.

Der Fan-Boykott

Nach dem 0:3 lieferte ein Teil der Fans ein weiteres Indiz dafür, mehr Last als Hilfe zu sein. Rund 50 Anhänger, mehrheitlich Platzstürmer, warteten vor dem Hanappi-Stadion auf den Mannschaftsbus. In die Beschimpfungen und Drohungen gegen die deprimierten Spieler mischte sich auch die maßlose verbale Selbstüberschätzung "Wir sind Rapid!" Tatsächlich wurde den 2500 Austria-Fans durch den Stimmungsboykott die historische Chance geboten, fast 30.000 Rapidler aus dem Stadion zu schreien. "Was sich da abspielt, ist skurril. Ich kann es nicht mehr verstehen", stellt Schöttel fest.
Letztes Update am 22.08.2011, 16:40
http://kurier.at/sport/fussball/4144795.php



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Spieler und Fans enttäuschen Schöttel

"Ich hätte mir von einigen bisher mehr erwartet", sagte Rapids Trainer nach der 0:3-Derbypleite gegen die Austria.


Das Feilschen zwischen Wolverhampton und Salzburg um die Ablöse für Stefan Maierhofer hatte am Dienstagnachmittag ein Ende. Um rund eine Million Euro darf der Stürmer wechseln, am Sonntag könnte er sein Debüt im Bullen-Dress just gegen seinen Ex-Klub Rapid geben. In Hütteldorf analysierte Peter Schöttel das 0:3 gegen die Austria und zeigt sich von manchen Spielern enttäuscht: "Ich hätte mir von einigen bisher mehr erwartet." Aufgefallen ist dem Trainer auch, "dass wir uns beim Herausspielen von Chancen schwertun". Beim Gedanken an einen Last-Minute-Einkauf fürs Mittelfeld bremst aber Sportmanager Stefan Ebner: "Es ist kein Transfer geplant. Wenn die Verletzten Burgstaller und Prager zurückkommen, ergeben sich für Schöttel viel mehr Optionen." Lediglich nach Abgängen von Salihi (Ebner: "Derzeit gibt es aber keine Anfragen") oder Saurer würde Rapid aktiv werden.

Aussprache

Schöttel hatte Saurer vor zwei Wochen "ehrlich erklärt, dass es für ihn schwer wird, viel zu spielen". Nach der Sperre von Prokopic ist der Techniker aber gegen Salzburg auch wieder ein Thema. Enttäuscht ist Schöttel vom Verhalten der organisierten Fanszene: "Wir hatten viele Gespräche, aber noch immer kein echtes Heimspiel." Zudem wurden die Spieler nach dem Derby von Fans mit Stadionverbot in Hütteldorf beschimpft. "Du wirst nicht unterstützt und dann auch noch angepöbelt. Bei all der berechtigten Kritik - das hilft ganz sicher nicht." Klubservice-Leiter Andy Marek sagt: "Letzte Woche wurden die Probleme mit der Faninitiative bis auf das Derby im Prater ausgeräumt. Ich gehe davon aus, dass die Mannschaft in Salzburg unterstützt wird. Auch wenn nicht alles gleich so sein wird wie früher."

http://kurier.at/sport/fussball/4145064.php