Richard
Epple (* 2. August 1954 in Ammerbuch-Breitenholz, Landkreis Tübingen; † 1. März 1972 in Herrenberg-Affstätt)
wurde von der Polizei irrtümlicherweise für einen RAF-Terroristen gehalten und im Laufe einer Verfolgungsjagd erschossen.
Der
17-jährige Lehrling,
der keinen Führerschein besaß und unter Alkoholeinfluss stand, fuhr am Abend des 1. März 1972
mit einem Auto auf der TübingerWilhelmstraße.
Er fiel einer Polizeistreife wegen einer Ordnungswidrigkeit auf, hielt jedoch trotz Aufforderung
nicht an, sondern raste davon. Es folgte eine Verfolgungsjagd durch Tübingen
und über die Bundesstraße 28 in Richtung Herrenberg,
bei der Epple mehrfach das Polizeifahrzeug abdrängte und den Gegenverkehr
gefährdete. Unterwegs übernahm eine Herrenberger Polizeistreife die Verfolgung.
Epples Wagen durchbrach zwei Straßensperren. Im Herrenberger Ortsteil Affstättfeuerte
schließlich ein Beamter mit seiner Dienstwaffe und danach mit einer Maschinenpistole auf das Auto. Dabei wurde Epple durch
die Heckscheibe seines Wagens tödlich getroffen.