In Berlin wird die Deutsche Gesellschaft für Schädlingsbekämpfung (Degesch) unter Beteiligung des Deutschen Reiches als gemeinnütziges Wirtschaftsunternehmen gegründet. Das Stammkapital von 1.010.000 Mark wird von zehn Firmen erbracht, unter anderem der Degussa und der BASF. Ein weiterer Anteilseigner war die IG Farben mit rund 30 Prozent. Die Degesch ist die Inhaberin des Patents von Zyklon B gewesen, welches in den Vernichtungslagern der Nationalsozialisten verwendet wurde. Die Degesch war an jenen zwei Unternehmen beteiligt, die Zyklon B herstellten: Heerdt-Lingler GmbH und Tesch und Stabenow GmbH (Testa). Letztere war für die Belieferung der Vernichtungslager im Osten zuständig, wärhend erstere den Westen des Reiches belieferte. Ab 1930 produzierte die Degesch über 100.000 Kilogramm Zyklon B monatlich, der Bedarf stieg im Laufe des Zweiten Weltkrieges enorm an. Dafür wurden die Eigentümer der Testa GmbH 1946 im Prozess zum Tode verurteilt und im Gefängnis von Hameln hingerichtet. Der Geschäftsführer der Degesch hingegen, der sich im Prozess teilweise selber beschuldigte wurde zunächst zu fünf, später sechs Jahren Gefängnis verurteilt und 1953 schliesslich freigesprochen.
Entwesungslehrgang in Posen vom 25.-27.10.1940; erste Reihe, vierter von links: Dr. Bruno Tesch
Die Degesch führte ihre Geschäfte auch nach der Auflösung der IG Farben weiter fort und existiert noch heute. Eine der Anteilsinhaberin ist die Bayer AG. Die Geschäfte der Degesch umfassen auch Firmen in den USA (wo Begasungsmittel produziert werden) und in Chile.
http://www.zyklon-b.info/firmen/testa.htm