JJ1,
bekannt geworden als „Bruno“ (* 2004 im Naturpark Adamello-Brenta (Trient); †
26. Juni 2006 in Bayern), war ein Braunbär, der im Mai 2006 aus der
italienischen Provinz Trentino nach Norden wanderte, sich längere Zeit im
bayerisch-österreichischen Grenzgebiet aufhielt und mehrfach die Landesgrenze
überschritt. Insbesondere von Politikern wurde auch der Begriff „Problembär“ mit
ihm in Zusammenhang gebracht. Er war seit über 170 Jahren der erste Braunbär,
der in Deutschland in freier Wildbahn auftrat. Der letzte Braunbär war 1835 im
bayerischen Ruhpolding erlegt worden. Während seiner Streifzüge schlug Bruno
auch Haus- und Nutztiere, vor allem Schafe, zum Teil auch innerhalb von Siedlungen
oder in deren Nähe. Daraufhin wurde er von der bayerischen Regierung als
„Problembär“ eingestuft, der eine Bedrohung für den Menschen darstelle und
wurde – trotz deutlicher Proteste – schließlich zum Abschuss freigegeben. Die
Freigabe wurde nach massiver Kritik seitens Experten und in öffentlichen
Diskussionen zeitweise zurückgezogen. Drei Wochen lang wurde mit verschiedenen
Methoden versucht, JJ1 lebend zu fangen. Am 26. Juni 2006 wurde er in der Nähe
der Rotwand im Spitzingseegebiet in Bayern erlegt. Der Kadaver wurde präpariert
und ist seit 27. März 2008 im Schloss Nymphenburg im Museum Mensch und Natur
ausgestellt, wo auch das Präparat des 1835 in Bayern geschossenen Braunbären zu
sehen ist. JJ1 wurde während seiner Wanderung zu einem Politikum und
internationalen Medienereignis, über das unter anderem auch die New York
Times[1] berichtete. Zahlreiche Menschen und Gruppen solidarisierten sich mit
dem Bären.