Chaoten wüten bei Pokalspiel in Hannover
01.11.2012, 08:15 Uhr
Beim Spiel in Hannover wird in beiden Fankurven Pyrotechnik gezündet. (Quelle: imago)
Die Fans von Dynamo Dresden haben beim Spiel inHannover wieder einmal für Krawalle im DFB-Pokalgesorgt. Sie stürmten das Stadion, brüllten Hassparolen, fackelten Bengalos ab und rannten Polizisten um. "Noch nie habe ich so viel Aggression bei einem Spiel erlebt. Ich habe zum ersten Mal Todesangst gehabt!“, zitiert die "Bild" eine Polizistin, die im Einsatz war.
Ein Großaufgebot von rund 1000 Beamten konnte schließlich eine Eskalation der Situation verhindern. Bereits im Vorfeld der Partie kam es vor dem Stadion zu mehreren Ausschreitungen. Dabei wurden 16 Fans in Gewahrsam und eine Person wegen Körperverletzung vorläufig festgenommen. Mehrere Ordner sowie drei Gäste-Fans erlitten Verletzungen, es kam zu Sachbeschädigungen.
Saftige Strafen drohen
Die Ordnungshüter hatten die Begegnung als Risikospiel eingestuft und waren entsprechend gewarnt. 1400 Dynamo-Fans hatten heftig gegen mehrere Süd-Eingänge gedrückt. Die Eingänge wurden deshalb zeitweise geschlossen, was den Unmut vergrößerte. Etwa 300 Chaoten nutzten die Situation aus und überrannten die Einlassstellen oder kletterten über die Zäune.
Vor dem, Spiel, das Hannover 96 5:4 nach Elfmeterschießen gewann, wurde mehrfach Pyrotechnik abgebrannt. Mit Spielbeginn zündeten Heim- und Gäste-Fans in ihren Blöcken im Stadion zahlreiche Bengalo-Feuer. Da Pyrotechnik verboten ist, müssen beide Vereine mit Strafen durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) rechnen. Nach dem Abpfiff errichteten die Beamten mehrere Sperren, um rivalisierende Fangruppen voneinander zu trennen. Dennoch gelang es einigen Dynamo-Anhängern, nach dem letzten Elfmeter in den Innenraum zu gelangen.
Ähnliche Krawalle in Dortmund
Bereits im vergangenen Jahr hatten Dresdner Fans beim Pokalspiel in Dortmund für ähnliche Randale gesorgt. Dynamo war daraufhin vom DFB-Sportgericht für die Pokal-Saison 2012/2013 gesperrt worden. Später wurde das Urteil aber aufgehoben. Dresden musste stattdessen ein Geisterspiel absolvieren, bei einer Auswärtspartie die eigenen Fans ausschließen und 100.000 Euro Geldstrafe zahlen.