Dienstag, 27. November 2012

Böse, Böse Innsbrucker



Der Name Schüttengruber steht für Qualität. Net wirklich aber der geplagte österreichische Fussballfan hat ja schon Erfahrung mit den Trägern dieses Namens. Der Herr Papa war ja schon so eine Type, jetzt hat er auch seine Söhne auf die (Fussball-)Welt losgelassen. Und zwar im Doppelpack. Einer an der Linie und einer mit dem Pfeiferl agierend. Damit die Unparteilichkeit gleich mal in der Familie bleibt. Wie man so eine Besetzung durchführen kann ist schleierhaft. An keinem anderen Arbeitsplatz Österreichs ist sowas erlaubt - aber der ÖFB ist ja anders. Stuchlik sei Dank.


Das Torverhältnis zählt für den FC Wacker nicht mehr

Teil eins der Abbruch-Sanktionen – 0:3-Strafverifizierung und automatische Rückreihung des FC Wacker bei Punktegleichheit.
Der Abbruch am Samstag im Tivoli durch SR Schüttengruber hatte für den FC Wacker ein 0:3 zur Folge.

Von Wolfgang Müller
Innsbruck – Der Tivoli-Abbruch und die daraus resultierenden Folgen für den FC Wacker Innsbruck – gestern fällte der Senat 1 der Bundesliga zunächst ein sportliches Urteil. Weil der Abbruch des Meisterschaftsheimspieles in der 93. Minute beim Stand von 1:0 für Sturm Graz durch das Fehlverhalten von Tiroler Zuschauern erfolgte, setzte es eine 0:3-Strafverifizierung und was sich noch fataler auswirken könnte: Bei Punktegleichheit wird der FC Wacker automatisch zurückgereiht, das Torverhältnis zählt nicht. Gegen dieses Urteil gibt es keinen Rechtsmitteleinspruch, das ist ganz einfach so zur Kenntnis zu nehmen.

Teil zwei der Sanktionen folgt nächste Woche. Denn die aus dem Abbruch resultierende Geldstrafe wird nach Rücksprache mit dem Klub am nächsten Montag vom Senat 1 behandelt. Dann wird man genau abzuwägen haben, inwieweit die Situation für das Schiedsrichtergespann wirklich so bedrohlich war, um den Verein mit drastischen Strafen im fünfstelligen Eurobereich zu belegen. Fakt ist, dass der FC Wacker wieder einmal wegen ein paar Chaoten zum bitteren Handkuss kommt.

Bundesliga und FC Wacker verurteilten gestern in einer Aussendung die Vorfälle. „Wir arbeiten seit Jahren eng mit unseren Anhängern zusammen. Dennoch muss allgemein noch mehr das Bewusstsein geschaffen werden, dass Gewaltakte entschieden zu verurteilen sind“, so Wacker-Geschäftsführer Gerald Schwaninger. „Ziel ist es, die Stadien noch sicherer und familienfreundlicher zu machen. Vorfälle, wie jene beim Meisterschaftsspiel in Innsbruck, werden von uns nicht toleriert und aufs Schärfste zurückgewiesen“, meinte Ligavorstand Georg Pangl.


Sturm Graz bekam Sieg gegen Wacker zugesprochen

Das am Samstag beim Stand von 1:0 für Sturm abgebrochene Bundesliga-Spiel am Innsbrucker Tivoli wird mit 3:0 für die Grazer gewertet. Nach dem Tor durch Richard Sukuta-Pasu in der Nachspielzeit waren Becher geflogen.
Impression vom Innsbrucker Tivoli Foto © APAImpression vom Innsbrucker Tivoli
Die am Samstag abgebrochene Fußball-Bundesliga-Partie FC Wacker Innsbruck gegen Sturm Graz ist am Montag mit 3:0 für die Grazer strafverifiziert worden. Das entschied der Senat 1 der Bundesliga, er handelte gemäß dem Paragraf 107 der ÖFB-Rechtspflegeordnung. Das Spiel der 17. Runde im Tivoli Stadion Tirol war beim Stand von 0:1 aus der Sicht der Tiroler nach zahlreichen Würfen von Gegenständen (vor allem Becher) auf das Spielfeld in der Nachspielzeit nach einer vorhergegangenen Unterbrechung abgebrochen worden. Die Tiroler werden mit Sicherheit auch noch eine Geldstrafe ausfassen, diesbezüglich wird es aber erst am kommenden Montag eine Entscheidung geben.


Erst schoss Sturm das 1:0, dann kam der Abbruch

Richard Sukuta-Pasu schoss Sturm in Innsbruck entgegen des Spielverlaufs in der 91. Minute in Führung - zum Ärger der Wacker-Fans. Becher flogen auf das Spielfeld. Der Schiedsrichter brach die Partie schlussendlich ab.
Schiedsrichter Manuel Schüttengruber pfiff die Partie vorzeitig ab Foto © GEPASchiedsrichter Manuel Schüttengruber pfiff die Partie vorzeitig ab
Die Auftaktpartie der 17. Fußball-Bundesliga-Runde zwischen dem FC Wacker Innsbruck und SK Sturm Graz hat ein unrühmliches Ende genommen. Beim Stand von 1:0 für die Grazer brach Schiedsrichter Manuel Schüttengruber das Match in der Nachspielzeit ab, er hatte zuvor bereits aufgrund von Becherwürfen in Richtung des Linienrichters im Tivoli Stadion Tirol für wenige Minuten unterbrochen gehabt.

Der Senat 1 der Bundesliga wird sich nun mit den Vorkommnissen beschäftigen. Dass die Grazer die drei Punkte bekommen gilt als sicher, die Frage ist nur ob es zu einer 3:0-Strafverifizierung kommt oder das Ergebnis gewertet wird. Die Tiroler müssen in jedem Fall mit einer saftigen Geldstrafe rechnen.

Goldtor durch Sukuta-Pasu

Der Frust der Tiroler entlud sich nach dem späten 1:0-Treffer durch Richard Sukuta-Pasu in der 91. Minute - völlig entgegen des Spielverlaufs. Zuvor waren die Tiroler die aktivere Mannschaft, ließen allerdings gegen über weite Strecken enttäuschende Grazer ihre Möglichkeiten ungenutzt.  Es ist somit die erste Heimniederlage der Tiroler gegen Sturm nach sechs Partien mit drei Siegen und drei Remis sowie insgesamt die dritte Niederlage in Folge nach jenen gegen die Ligatopteams Austria und Salzburg. Der SC Wiener Neustadt hatte damit in der Folge die Möglichkeit, mit einem Heimsieg gegen den WAC die "Rote Laterne" an die Tiroler abzugeben.  Für die seit sechs Runden unbesiegten Grazer war es schon der vierte Sieg in Folge. Sie gewannen auch das zweite Meisterschaftduell mit Wacker nach dem 3:0 in Graz und revanchierten sich für das Cup-Achtelfinal-Aus (1:2) im direkten Duell.

Lebhaftes Match

Nach einer Gedenkminute für den verstorbenen Ex-ÖFB-Teamchef und -Innsbruck-Trainer Branko Elsner bekamen die 6.370 Zuschauer im Tivoli Stadion Tirol eine lebhafte Partie geboten. Die Hausherren zeigten vor dem Tabellenvierten keinen Respekt, hatten mehr vom Spiel und waren auch gefährlicher. Sturm-Goalie Johannes Focher hielt einen Bergmann-Schuss mit Mühe (12.), Alexander Fröschl verzog aus guter Position (26.) und bei der besten Möglichkeit setzte Christopher Wernitznig einen Kopfball aus vier Metern kläglich neben das Tor (33.), spätestens da hätte die Tiroler Führung fallen müssen.  Die Grazer lauerten vor allem auf Konter und waren wie zuletzt auch bei Kopfbällen brandgefährlich. Ein Versuch von Rubin Okotie ging daneben (37.), ein weiterer von Innenverteidiger Nikola Vujadinovic wurde von Wacker-Tormann Szabolcs Safar mit einer Glanzparade entschärft (39.).
Foto © GEPA
Nach dem Seitenwechsel waren die von Roland Kirchler sehr gut eingestellten Tiroler deutlich zweikampfstärker, sie erarbeiteten sich nach und nach ein Übergewicht. In der 55. Minute feierten die Wacker-Anhänger bereits das 1:0, ein Kopfballtreffer von Wernitznig wurde aber zurecht wegen knappem Abseits nicht anerkannt. Der Kirchler-Truppe fehlte auch in der Folge das nötige Glück, landete doch ein Schreter-Volleyschuss an der Stange (68.). Die Grazer präsentierten sich schwach, waren zumeist in die Defensive gedrängt und wurden selbst vorerst nur einmal brandgefährlich. Safar konnte sich bei einem Okotie-Kopfball auszeichnen (70.). In der Schlussphase drängten die Innsbrucker auf den Siegtreffer. Focher musste bei einem Schreter-Freistoß (78.) und einem Dakovic-Kopfball (79.) all sein Können aufbieten. Und die vergebenen Möglichkeiten rächten sich doch noch. Die Tiroler verloren beim Spielaufbau leichtfertig den Ball, Koch bediente Sukuta-Pasu, der mit seiner einzig wirklich guten Aktion souverän zum 1:0 (91.) einschoss.