Gut ausgeschlafen machte ich mich zu früher Stunde bei – für mich bestem – Fussballwetter auf um den Weg in die Kenner Road zu finden, wo der Favoritner Athletik Club von 1910 gegen den SV „Post II“ Gersthof zu spielen. Mit tollen Ergebnissen im Rücken sollte es gegen den Drittletzten der Liga keine Probleme geben – ausser dem, das man zuhause spielt. Dort hat man ja heuer noch nicht die grossen Spiele gezeigt, was aber auch an der Tatsache lag, dass die Mannschaft sich erst einspielen musste. Also wie auch immer, ein Dutzend FEDAYN FAVAC standen bereit um die Mannschaft zum Sieg zu schreien. Zu Spielbeginn wurden einige Fahnen geschwenkt, mehr Intro haben wir heute nicht im Sinne, eher den vokalen Support.Und der hatte es in sich. Motiviert ging es daher von Favoritner Seite zur Sache, obgleich man es den Gersthofern nicht ansah, dass sie tabellarisch weit unten sind. Bis zur Pause entwickelte sich ein munteres Spielchen, bei dem die Gäste mit zwei Stangenschüssen Pech hatten – aber so ist das nunmal wenn man unten im Abstiegskampf liegt. Schiedsrichter Dinter – der Mann mit der schönsten Frisur aller Schiris in Wien – pfiff nahezu fehlerlos aus meiner Sicht, er unterband auch schnell derbe Einlagen und machte bei strittigen Szenen eine durchaus gute Figur. Nach der Pause – unsere üblichen Verdächtigen gewannen wiedereinmal Pralinen – gings schnell Schlag auf Schlag: In Minute 57 netzte Kadir – Wer Sonst – Dhozgar zum 1-0 ein, Gersthof schlug in Minute 63 zurück und konnte die einzige Unsicherheit der Abwehr an diesem Tage zum Ausgleich nutzen ehe Kadir Dhozgar zwei Minuten später das 2-1 erzielte. Danach war es ein Spiel auf ein Tor, der FAVAC konnte Gersthof-Tormann Cosic (ist das die kroatische Version von Cosy ? – Man weiss es nicht !) jedoch nicht überwinden. Das gelang erst Vukic in der 93 Minute durch einen wuchtigen Kopfball. Enthemmter Jubel in der Kennergasse (die von „offiziell“ 140, tatsächlich aber weit über 200 Zuschauern bevölkert war) – soferne man nicht Gersthoffan war. Aber die waren ja sicher daheim im Altersheim beim Sonntagspudding. Wir machten es uns beim Chinesen gemütlich, ein bisserl Buffettfressen (also zumindest einige von uns, ich achte ja auf meine Linie), ehe es zurück zum Platz ging. Zunächst mal in die Kantine wo man noch lustig mit Trainer und Funktionären plauderte und auf das zweite Spiel wartete: SC Maccabi Wien gegen „irgendsoeine afghanische Mannschaft“ wie es einer ausdrückte, der genaue Wortlaut des Teams ist FC Hazara (Gesundheit). Auf künstlichem Geläuf kamen die Hausherren schnell zu einem 3 Tore Vorsprung welcher nach der Pause innerhalbvon einer Minute zu einem 1 Tore Vorsprung schmolz, ehe dann mit Spielschluss wieder drei Tore unterschied aufschienen. Endstand der launigen Partie 6-3. Maccabi damit Vierter, während der FAVAC in der Wiener Stadtliga auf Platz 5 (punktegleich mit dem Post SV) aufrückte. Ein toller Nachmittag mit netten Spielen und vielen Toren. So stelle ich mir ein gutes Wochenende mit Fussball vor. Prost !