Parkpickerl in Favoriten: Kein Platz für Pendler
Etwa 10.000 Pendler aus dem Burgenland sind täglich nach Wien in den zehnten Bezirk unterwegs. Bisher parkten sie ihre Autos im Bezirk und stiegen auf öffentliche Verkehrsmittel um und kamen so einfach und schnell an ihr Ziel in der Stadt. Bisher war Parken, außer in gekennzeichneten Kurzparkzonen, kostenlos.
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Bezirksvorsteherin: Keine Alternative zum Parkpickerl
Ab Montag müssen die Favoritner für ihr Auto ein Parkpickerl kaufen. Wer nicht im Bezirk hauptgemeldet ist, braucht ein Parkticket und darf maximal drei Stunden lang parken. Die Einführung sei notwendig geworden, es gebe keinen Alternative dazu, sagte die Bezirksvorsteherin von Favoriten, Hermine Mospointner. Mit der Verlängerung der U1 nach Oberlaa habe man auch in Favoriten etwas tun müssen. Mospointner stammt ursprünglich übrigens selbst aus dem Burgenland, nämlich aus Jois (Bezirk Neusiedl am See).
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„Für Pendler wird es schwieriger“
Die Stadt Wien schuf unter anderem in der Nähe der neuen U1-Station Oberlaa Parkplätze: Insgesamt gibt es im zehnten Bezirk 800 neue Stellplätze - nämlich an der Kuhtrift und bei der Therme Wien. Ein Tagesticket bekommt man ab 3,40 Euro, das Monatsticket um 63,60 Euro. Monats- oder Jahreskartenbesitzer der Wiener Linien zahlen etwas weniger. Doch für Pendler werde es sicher schwieriger, gab Mospointner unumwunden zu.
Kostenlos parken können Pendler aus dem Burgenland im Moment noch im Nachbarbezirk Simmering. Aber auch in diesem Bezirk soll noch im Herbst über das Parkpickerl abgestimmt werden.
Niessl: Maßnahmenpaket erarbeitet
Das Land Burgenland wolle die Situation der burgenländischen Pendler verbessern, kündigte Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) an. Mit den Partner-Bundesländern im Verkehrsverbund Ostregion sei ein Maßnahmenpaket erarbeitet worden, das für eine Entlastung von Pendlern im Zusammenhang mit der Ausweitung des Parkpickerls auf Favoriten sorgen soll.
Der Verkehrsverbund Ostregion werde zusätzlich mehrere Millionen Euro jährlich investieren. Das Land Burgenland investiert laut Niessl pro Jahr 17 Millionen Euro in öffentliche Verkehrsmittel, nun werden zusätzliche 750.000 Euro in die Hand genommen, um die Folgen der Ausweitung des Parkpickerls abzufedern.
Publiziert am 29.08.2017