Immer wieder ...
Wegen der neuerlichen Vorfälle beim Spiel am Sonntag gegen die Admira, als abermals Gegenstände aus dem Rapid-Fansektor auf das Spielfeld geworfen wurden und Schiedsrichter Robert Schörgenhofer die Partie für sieben Minuten unterbrechen musste, drohen aber noch schärfere Sanktionen.
„Wir haben uns entschieden, diese Strafe trotz des hohen Betrages zu akzeptieren. Fakt ist, dass wir das Werfen von Gegenständen wie bereits mehrfach kommuniziert ablehnen, und nehmen diese Strafe somit zur Kenntnis“, kommentierte Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek die Entscheidung laut einer Clubaussendung.
Rapid will „Weg des Dialogs“ weitergehen
Und Peschek weiter in der Stellungnahme: „Bekanntlich müssen identifizierte Übeltäter mit Konsequenzen rechnen, trotzdem lassen wir keine Pauschalverurteilungen unserer Fans zu. Der überwiegende Teil lehnt das Werfen von Gegenständen oder gar darüber hinaus gehende Verfehlungen definitiv ab. Wir werden den grundsätzlich erfolgreichen Weg des Dialogs mit unseren organisierten Anhängern weiter gehen, denn der SK Rapid ist auch für seine großartige Atmosphäre und über weite Strecken enorm positive Unterstützung seiner Fans bekannt.“
Auch Rapid-Präsident Michael Krammer hatte in einem ORF-Radio-Interview gemeint: „Wir müssen definitiv noch mehr Überzeugungsarbeit leisten, denn jeder Gegenstand, und sei er noch so klein, schadet dem SK Rapid. Daher müssen sich alle im Klaren sein, die so etwas tun, dass dies negative Folgen für den Klub hat und daher schlicht und einfach abzulehnen ist. Ich bin überzeugt, dass dies kein Rapid-Fan will. Daher appelliere ich an alle Grün-Weißen, dies ohne Ausnahme zu unterlassen!“
Akuter Handlungsbedarf
Akuter Handlungsbedarf herrscht aber offenbar, wenn man sich das Verhalten von Teilen der eigenen Fans vor Augen führt, die zum zweiten Mal binnen acht Tagen einen Bundesliga-Schiedsrichter dazu brachten, eine Begegnung zu unterbrechen. Wie schon gegen die Wiener Austria flogen Getränkebecher und andere Gegenstände auf das Spielfeld, darunter Fahnenstangen, wie TV-Bilder belegten.
Rapid-Sportchef Fredy Bickel wollte am Sonntag die Anhänger zwar nicht direkt in Schutz nehmen und forderte harte Konsequenzen. Die Entscheidung von Robert Schörgenhofer konnte er aber auch nicht nachvollziehen. „Das Spiel zu unterbrechen, verstehe ich nicht. Beide Trainer haben mit ihm gesprochen, dass er das nicht machen soll“, sagte der Schweizer. „Für uns war es ein Nachteil“, befand auch Admira-Kapitän Daniel Toth.
Djuricin kracht mit Admira-Betreuer zusammen
Doch nicht nur die grün-weißen Fans waren am Sonntag in Rage, sondern auch der Trainer der Hütteldofer, Goran Djuricin, war in eine Auseinandersetzung verwickelt. „Ich verstehe den Unmut der Fans, aber natürlich hat das nichts verloren, dass man irgendwas auf den Platz wirft. Ich kümmere mich um Sportliches, da ist genug zu tun“, meinte Djuricin, der diesmal nach dem Schlusspfiff selbst höchst aufgebracht war.
Er habe sich von einem Admira-Betreuer provoziert gefühlt, erklärte er, warum Rapids Pressechef Peter Klinglmüller beruhigend auf ihn einwirken musste und Djuricin mit dem gegnerischen Tormanntrainer sowie Admira-Sportdirektor Ernst Baumeister aneinanderkrachte. Der 42-jährige Djuricin wies jedenfalls am Montag in einer Clubaussendung entschieden zurück, dass er einen Admira-Betreuer angespuckt hätte.
„Ich war nach Spielende tatsächlich sehr aufgebracht und habe mich auf einen Disput mit einem Betreuer der Admira eingelassen, der mich schon während des Spiels mehrfach verbal attackiert hatte und teilweise von seinen eigenen Kollegen eingebremst worden war. Meine Reaktion auf eine erneute Provokation von ihm nach dem Schlusspfiff war falsch“, gestand Djuricin. „Aber die Unterstellung, dass ich ihn angespuckt hätte, möchte ich auf das Allerschärfste zurückweisen!“
„Spucken nur angedeutet“
Er habe sich zu dieser Geste, „die in dem Kulturkreis, in dem ich meine Wurzeln habe, hinreißen lassen und das Spucken angedeutet“, erklärte der Rapid-Coach mit serbisch-kroatischen Wurzeln.
„Auch auf dem Videomaterial, das derzeit kursiert, sieht man klar, dass ich nicht tatsächlich spucke. Mit der Geste beantwortet man Respektlosigkeiten, aber dies war natürlich auch von mir respektlos, und dafür möchte ich mich entschuldigen. Wir standen uns zwar sehr nahe gegenüber und haben uns gegenseitig nicht gerade mit Freundlichkeiten konfrontiert, aber damit war die Sache dann auch erledigt“, sagte Djuricin.