Recht auf Faulheit –
ja aber ohne staatliche Unterstützung.
Es wird viel über das Recht auf Faulheit gesprochen, dass
Jedermann selber entscheiden soll, ob er etwas für Staat und Gesellschaft
machen will oder nicht, dass er dafür auch Geld vom Staat bekommt. Ich frage
jetzt: Warum soll jemand, der sich nicht am Weiterkommen der Gesellschaft
beteiligt, sie geradezu schädigt, von uns finanziert werden ? Könnte man mit
diesem Geld nicht vielmehr Arbeitsplätze schaffen, die Gesundheitsvorsorge
finanzieren oder anderweitig für die Gesellschaft investieren ?
Woher nehmen Leute, die zu faul zum Arbeiten sind eigentlich
die Chuzpe und verlangen dafür Geld ? – Ich bitte, mich nicht falsch zu
verstehen, wenn jemand nicht arbeiten will, also faulenzen möchte, dann soll er
es. Das „Recht auf Faulheit“ will ich keinem absprechen. Nur – ohne dass wir
diese Faulheit finanzieren.
Mittlerweile gibt es ja bereits Länder, in denen eine
Arbeitsverpflichtung für Langzeitfaule angedacht bzw. eingeführt wurde. Warum soll
ein Langzeitfauler (Arbeitsloser ist in diesem Kontext der falsche Begriff) den
lieben langen Tag über zuhause auf Kosten der Allgemeinheit herumasseln, wenn
es genügend zu tun gäbe ? Bei der Strassenreinigung, im Gesundheitsbereich und
anderswo könnten sie ihren Teil dazu beitragen. Menschen die nichts zu tun
haben, kommen auf die absurdesten Ideen und Gedanken. Weil sie von sich selbst
und vom Leben gelangweilt sind.
Auch das Studium ist so ein Punkt. Gratis klingt gut, nur
ist in diesem Falle dieses „Gratis“ für die Allgemeinheit viel teurer als ein
selbstfinanziertes Studium. Da wären einmal die Absolventen. Wenn nur 46% aller
Studenten ihr Studium mit Erfolg abschliessen ist das erbärmlich. Leider aus
der Sicht der Studenten nur allzu verständlich, denn wenn mir eine
Studienrichtung nicht zusagt, probiere ich es einfach mit einer anderen. Kostet
ja eh nix. Die arbeitende Gesellschaft badet es aus. Von der sinkenden Qualität
der akademischen Ausbildung will ich hier gar nicht gross anfanden. Da müsste
man als ersten Schritt die Anzahl der Studierenden in allen Studienrichtungen den
Studienplätzen anpassen. Ebenso die Anzahl der Studienberechtigten den
Erfordernissen des Marktes angleichen.
Das Märchen, dass Akademiker weit mehr in den Steuertopf
einzahlen als ein Studium kostet ist auch insofern falsch, als dass viele
Jungakademiker gar nicht in ihrem studierten Beruf arbeiten können oder wollen,
daher auch nicht ihren Anteil an den Steuereinnahmen beitragen. Im Gegenteil:
würde das Studium wieder kostenpflichtig werden, hätten wir weniger
Dauerstudenten und die Studierenden hätten ein Eigeninteresse, möglichst bald
ihr Studium erfolgreich zu absolvieren. Dies wiederum kommt der Gesellschaft
zugute, der schneller gutausgebildete Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, die
ihren Anteil in den Steuertopf einzahlen.
Leider wird man mit der heutigen Gesetzgebung und Denkart
diese Punkte nie umsetzen können, da wäre eine andere Regierungsform notwendig.
Arbeiten ist heute so negativ besetzt, dass es oftmals erstrebenswerter ist,
nichts zu tun. Argumentativ wird dann noch die immer schlechter werdende
Bezahlung der Arbeitnehmer angeführt die aber auch daraus resultiert, dass die
Bildung und vor allem die AUSbildung immer schlechter wird bzw. viele diese gar
nicht mehr annehmen (können). Auch die Bestimmungen beim AMS, dass man einem
der Ausbildung zumutbaren Arbeitsplatz vermitteln muss, steht da sehr im Weg.
Wenn es für Jungarchitekten keinen Arbeitsplatz gibt, dann kann ihn das AMS
nicht schnitzen. Der Jungarchitekt könnte aber einen anderen vakanten Platz
haben um zumindest einmal Versicherungsjahre zu bekommen und in den Steuertopf
(aus dem er sich durch Schule und Studium lange genug bedient hat) einzahlen.
Diese soziale Intelligenz fehlt aber den heutigen Menschen oftmals.