Dienstag, 27. September 2016

Meinung !

Recht auf Faulheit – ja aber ohne staatliche Unterstützung.

Es wird viel über das Recht auf Faulheit gesprochen, dass Jedermann selber entscheiden soll, ob er etwas für Staat und Gesellschaft machen will oder nicht, dass er dafür auch Geld vom Staat bekommt. Ich frage jetzt: Warum soll jemand, der sich nicht am Weiterkommen der Gesellschaft beteiligt, sie geradezu schädigt, von uns finanziert werden ? Könnte man mit diesem Geld nicht vielmehr Arbeitsplätze schaffen, die Gesundheitsvorsorge finanzieren oder anderweitig für die Gesellschaft investieren ?
Woher nehmen Leute, die zu faul zum Arbeiten sind eigentlich die Chuzpe und verlangen dafür Geld ? – Ich bitte, mich nicht falsch zu verstehen, wenn jemand nicht arbeiten will, also faulenzen möchte, dann soll er es. Das „Recht auf Faulheit“ will ich keinem absprechen. Nur – ohne dass wir diese Faulheit finanzieren.
Mittlerweile gibt es ja bereits Länder, in denen eine Arbeitsverpflichtung für Langzeitfaule angedacht bzw. eingeführt wurde. Warum soll ein Langzeitfauler (Arbeitsloser ist in diesem Kontext der falsche Begriff) den lieben langen Tag über zuhause auf Kosten der Allgemeinheit herumasseln, wenn es genügend zu tun gäbe ? Bei der Strassenreinigung, im Gesundheitsbereich und anderswo könnten sie ihren Teil dazu beitragen. Menschen die nichts zu tun haben, kommen auf die absurdesten Ideen und Gedanken. Weil sie von sich selbst und vom Leben gelangweilt sind.
Auch das Studium ist so ein Punkt. Gratis klingt gut, nur ist in diesem Falle dieses „Gratis“ für die Allgemeinheit viel teurer als ein selbstfinanziertes Studium. Da wären einmal die Absolventen. Wenn nur 46% aller Studenten ihr Studium mit Erfolg abschliessen ist das erbärmlich. Leider aus der Sicht der Studenten nur allzu verständlich, denn wenn mir eine Studienrichtung nicht zusagt, probiere ich es einfach mit einer anderen. Kostet ja eh nix. Die arbeitende Gesellschaft badet es aus. Von der sinkenden Qualität der akademischen Ausbildung will ich hier gar nicht gross anfanden. Da müsste man als ersten Schritt die Anzahl der Studierenden in allen Studienrichtungen den Studienplätzen anpassen. Ebenso die Anzahl der Studienberechtigten den Erfordernissen des Marktes angleichen.
Das Märchen, dass Akademiker weit mehr in den Steuertopf einzahlen als ein Studium kostet ist auch insofern falsch, als dass viele Jungakademiker gar nicht in ihrem studierten Beruf arbeiten können oder wollen, daher auch nicht ihren Anteil an den Steuereinnahmen beitragen. Im Gegenteil: würde das Studium wieder kostenpflichtig werden, hätten wir weniger Dauerstudenten und die Studierenden hätten ein Eigeninteresse, möglichst bald ihr Studium erfolgreich zu absolvieren. Dies wiederum kommt der Gesellschaft zugute, der schneller gutausgebildete Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, die ihren Anteil in den Steuertopf einzahlen.

Leider wird man mit der heutigen Gesetzgebung und Denkart diese Punkte nie umsetzen können, da wäre eine andere Regierungsform notwendig. Arbeiten ist heute so negativ besetzt, dass es oftmals erstrebenswerter ist, nichts zu tun. Argumentativ wird dann noch die immer schlechter werdende Bezahlung der Arbeitnehmer angeführt die aber auch daraus resultiert, dass die Bildung und vor allem die AUSbildung immer schlechter wird bzw. viele diese gar nicht mehr annehmen (können). Auch die Bestimmungen beim AMS, dass man einem der Ausbildung zumutbaren Arbeitsplatz vermitteln muss, steht da sehr im Weg. Wenn es für Jungarchitekten keinen Arbeitsplatz gibt, dann kann ihn das AMS nicht schnitzen. Der Jungarchitekt könnte aber einen anderen vakanten Platz haben um zumindest einmal Versicherungsjahre zu bekommen und in den Steuertopf (aus dem er sich durch Schule und Studium lange genug bedient hat) einzahlen. Diese soziale Intelligenz fehlt aber den heutigen Menschen oftmals.