Das nächste „Endspiel“ gegen den Abstieg bescherte
uns heute die falschen Simmeringer aus Hasenleiten an die Kennergasse. Zuvor
musste ich jedoch noch mittels Kolonialbahn die Distanz zwischen der
Kronkolonie Burgenland und der Hauptstadt aller Länder Favoriten gut hinter
mich bringen. Mit nur drei Minuten Verspätung – das letzte Mal waren es noch
zwanzig – traf ich in Favoriten ein und machte mich auf den Weg zu den lichten
Höhen des Monte Laa. Glücklich angekommen sah ich bereits die Massen an
Menschen die das heutige Spiel sehen wollten. An der Kassa herrschte Andrang
wie nie und ich fragte mich langsam ob heute endlich „Ausverkauft“ ausgehängt
wird. Die Spannung steigt und steigt – leider schafften wir es auch heute knapp
nicht, alle Karten an den Mann, die Frau und das Kind zu bringen. Schuld daran
war ein unwichtiges Spiel am anderen Ufer (Donaufeld gegen einen gewissen
Wiener Sportklub) – so kann einem die Planung anderer Vereine reinscheissen.
Immerhin waren die Schiris pünktlich und gut gelaunt, weswegen wir sie diesmal
nicht schimpften – Tradition wird das aber keine werden und pfiffen auch
pünktlich an. Zu unserem Erstaunen spielte bei den Hasenleitnern ein „Trabby“
im Tor, was wir mit den üblichen Witzen – „Wie verdoppelt man den Wert eines Trabis ? Einfach
Volltanken !“ – quittierten. Er hielt übrigens gut und hatte auch
Humor. Auch die Nummer 10 von Ostbahn wäre lieber bei uns gestanden, traute
sich aber nicht. Ein Balkonier hinter
unserem Sektor wurde auch noch begrüsst – er winkte höflich zurück, dann widmeten wir uns dem Spiel.
Zwei belgische Groundhopper von Royal Antwerpen waren auch da – Bonjour
Messieurs (ja ich weiss das sind Flamen) – und das Spiel supportet. Es hatte
zwar keine grossen Höhepunkte, dafür war unsere Verteidigung aber auch besser.
So wollen wir das sehen, das erfreut das schwarzrote Herz. In der Pause hörte
meinereiner sich die üblichen Gschichtln und Gerüchte an nachdem der FAVAC
innerhalb der nächsten 24 Stunden zu existieren aufhört (hör ich schon seit 22
Jahren) und andere Nettigkeiten. Was soll man auch sonst an einem Sonntag schon
plaudern, war ja nix Aufregendes. Ja der Schnitzelwirt hat eine neue Ladung
Spargel bekommen, sonst wüsste ich leider nichts. In den zweiten fünfundvierzig
Minuten bemühte sich der FAVAC redlich, zu einem Tor zu kommen, scheiterte aber
immer wieder am „Trabby“. Unglaublich wie gelenkig der seine Türen ausfahren
kommte. Gute alte DDR-Kombinatsarbeit. Leider wird dieses Juwel der
Automobilbaukunst nicht mehr in Zwickau produziert. Unverständlich. Kurz vor
Ende der ersten Halbzeit erinnerte ich mich einer Fahne, die unserem Kadir
sicher Freude machen würde, der Kühlschank im Container hinterte an der Suche,
ich kann aber trotzdem stolz Erfolg bei der Suche vermelden. Die Fahne wurde
auch aufgehängt und erfüllte seinen Zweck. Fototermin inklusive. Nach der
Partie ging es noch in die Kantine auf ein, zwei, viele Bier ehe endlich der
Schnitzelwirt aufgesucht und geplündert wurde. Mjam. Am Donnerstag kommt „Red
Bull“ Viktoria mit Supertrainer Toni Polster zum Punkteabliefern an die Kenner
Road, ehe Pfingsten mit einem hoffentlich schönen Wetter herannaht. Also gibt
es einiges, was man noch angucken kann. Ahja, das TOTO Cup Finale am Mittwoch
zwischen dem FV Austria XIII (der ältesten noch bestehenden Fussballmannschaft
in Österreich, die „Austria“ heisst) und dem SC Red Star Penzing mit seiner
GUARDIA ROSSA könnte auch noch ganz interessant werden.