Montag, 11. August 2014

......und Ernsthaftes zum Thema RB


halbe südfront, on 11 Aug 2014 - 07:17, said:

im grunde ist der frust der anhänger von den althergebrachten großklubs schon verständlich. man wurde seinerzeit schließlich rapidler oder austrianer weil diese klubs das 3-4 - fache an budget (und damit auch an erfolg) der nächstbesten klubs hatten, über die man sich dann schön amüsieren konnte. das doppelte bis 4-fach an budget zu den restlichen klubs ist zwar immer noch da, der sportliche unterschied aber ist deutlich kleiner geworden. sogar dorfklubs machen einem die ec-startplätze streitig. zudem gibts plötzlich einen klub der selbst das 3 - 4- fache budget aufbringt. plötzlich ist man also fan eines klubs aus der zweiten reihe, ist etwas über das man selbst lange zeit gelacht hat. diese erkenntnis ist sicher bitter.

ich kann mich noch gut erinnern wie das war, als meine admira die lücke zu den wiener großklubs endlich schließen konnte und trotz geringerem budget um den titel mitspielte. das war erhebend. und dann kam da ein blau-weisser fc swarovski tirol daher, vernichtete wacker innsbruck und die titelträume aller anderen klubs mit seinen abermillionen. das war frustrierend.

die feindseeligkeiten gegenüber dem tiroler konstrukt waren kaum anders als die heutigen gegenüber salzburg und red bull. damals gabs halt keine sozialen medien in denen das endlos breit getreten wurde. die gefühle der fans, auch meine, waren aber kaum anders als heute.

swarovski konnte man aussitzen, der big boss war da nicht so geduldig. red bull ist aber lästiger, die ziehen nicht ab, nur weil der erfolg auf sich warten ließ. da hat der big boss mehr sitzfleisch als es den erfolgsverwöhnten fans anderer großklubs lieb ist. 

um so länger der erfolg des red bull klubs anhalten wird und um so klarer der sportliche unterschied zu den anderen sich offenbart, um so größer wird die ablehnung werden. das ist so vorhersehbar wie normal. 

spannend zu beobachten wird sein, ob die fan(zuschauer)zahlen bei den großen klubs  lang/mittelfristig merkbar zurückgehen, wenn erfolge (titel) nachhaltig ausbleiben. ich denke schon. ein glück ist es natürlich, für die wiener klubs, dass red bull nicht in wien sondern in salzburg beheimatet ist. sonst würden wahrlich magere jahre auf die traditionellen titelhamsterer zukommen, auch fanmäßig. das selbstverständnis der fans dieser klubs, jedes jahr um den titel zu spielen, ist jedenfalls arg beschädigt.

 

das ist aber keine erklärung, warum in nahezu allen vereinen mit einer fanbase eine breite ablehnung von rb stattfindet. und ja die gibt es auch wenn es einige leute nicht wahrhaben wollen. zum obigen sei nur zu sagen, dass trotz des enormen budgetären einsatzes von rb die überlegenheit seit 2005 keineswegs eine so grosse ist wie vermutet. immerhin sind dazwischen andere vereine meister geworden, von den cupsiegen zu schweigen. und die zählen letztendlich als ergebnis.

ein weiterer gedankenfehler für mich ist, dass hier eigenständige vereine mit sponsoren mit einem konzern, der in sport invesiert verglichen werden. da kann es budgetär gar niemals eine konkurrenzsituation auf augenhöhe geben, weil kein sponsor jemals soviel investieren kann/will wie ein konzern. insoferne ist das eine blöde aussage von wegen - "hättet ihr euch um ordentliche sponsoren gekümmert ". rb ist schliesslich kein sponsor sondern der eigentümer der in österreich das ziel hat, seine marke an den mann/die frau zu bringen. mit allen (erlaubten) mitteln.  die Installierung von liefering, die kooperation mit pasching und grödig zum beispiel. hier wird versucht, konkurrenz auszuschalten oder hintanzuhalten. interessant wird es dann wenn DM nimmer will. dann wird ein kartenhaus zusammenbrechen das den ganzen österreichischen fussball in die totale bedeutungslosigkeit reissen wird.

weil international - man sieht es an den vielen vergeblichen versuchen von rb in der CL - sind wir schon lange nicht mehr konkurrenzfähig. trotz rb. interessanterweise spielten dort "nur" die sogenannten traditionsvereine wie sturm, rapid oder austria - mit weit weniger budgetären mitteln als rb.

was bei vereinen wie admira, austria, rapid und sturm ein grosses problem darstellt ist die politische verflechtung. egal ob in graz, pröllistan oder häupelshausen, überall reden politiker mit die davon nix verstehen und nur ihr eigenes denkmal vor augen haben. siehe sc niederösterreich, neurothsiedl und andere verrücktheiten in der vergangenheit. das damit sponsoren nicht gerade angelockt werden ist klar - nur was sollen die vereine dagegen wirksam machen ? - ich behaupte mal, dass ein Mensch wie DM auch in der südstadt oder bei den wiener vereinen gescheitert wäre. er hat sich schon gezielt salzburg als standort ausgesucht. auch wegen der nähe zu deutschland. das ist strategisches konzerndenken und kein lokalpatriotismus wie es immer wieder gerne verkauft wird.

aber natürlich spielt das angeknackste überlegenheitsgefühl der titelhamsterer und sogenannten grossvereinen - vor allem von rapid und austria - da eine rolle, keine frage. als wiener bekommst dieses gefühl mit der muttermilch verabreicht und es wird im laufe deines lebens aufgrund eigener beobachtungen und "erfahrungen" nicht kleiner. immerhin wird fast alles über und von wien aus gelenkt. also auch der fussball.

 

  (von Hugo_Maradonna):
 
@halbe südfront
 
Ich wurde also seinerzeit Fan von Rapid, weil die das 3-4 fache des Budgets hatten? Was für ein himmelschreiender Unsinn. :facepalm: In meiner richtigen Rapid-Sozialisierungsphase waren Hans Krankl (der Trainer), Michaelis, Rapid Aktie, drohender Konkurs etc., laufende Derby-Niederlagen und die Austria ist Serienmeister geworden...
 
Die Gründe warum jemand einen Verein sympathisch findet, oder nicht, sind mannigfaltig. Erfolg ist ganz bestimmt ein Faktor, aber ganz sicher nicht der einzige...und wahrscheinlich nicht mal der wichtigste.
 
Bezüglich des Red-Bull Konstrukt und deren "Fans":
 
Selbstverständlich muss ich nach rund 30 Jahren des Auf (eher selten) und Ab (viel öfter) schmunzeln, wenn ein Unternehmen in rund 10 Jahren beinahe eine halbe Milliarde Euros in die österr. Bundesliga steckt und dann Aktionen wie: du kaufst dir eine Wurst und bekommst eine Eintrittskarte zum nächsten Europacup-Spiel gratis dazu machen muss.....nur damit die Bude halbwegs voll ist.
 
Selbstverständlich muss ich schmunzeln, wenn die Anhänger dieses Vereins (oder doch des Produkts?) dann zu Red Bull in der Formel 1, Red Bull im Eishockey und Red Bull in Deutschland und USA helfen.
 
Selbstverständlich amüsiert es mich, wenn diese Leute dann plötzlich auf die Meistertitel der Salzburger Austria stolz sind.
 
Selbstverständlich finde ich es immer wieder lustig, wenn das Unternehmen (trotz der halben Milliarde in den letzten 10 Jahren) es nicht in die CL schaffen, Rapid und die Austria aber sehr wohl!
 
Diese Aufzählung kann man unendlich verlängern....
 
Guardiola 16:

ich kann nur für mich sprechen und für mich ist das eben kein verein. da ist nichts gewachsen, da wurde was aus dem boden gestampt und einigen ist es auch nachweislich wuascht, ob sie fc porsche salzburg, fc tetrapak oder wie auch immer heißen. hauptsache es ist irgendwer da, der geld reinbläst und irgendeinen verein im bundesland hat, der halt bundesligafußball spielen darf. es gibt das bullenstadion mit der bullenfront und den bullenanhängern beim fc red bull. hier steht kein verein im vordergrund, sondern einzig und alleine eine firma, die sich halt ein mittel ausgesucht hab. bei allen anderen klubs gibt es sponsoren bei den vereinen wegen den vereinen. in salzburg gibt es einen verein wegen eines unternehmens. 
Die Anhänger versuchen uns ja auch immer wieder zu erklären, dass der Onkel Didi ja nur sponsort und so gar nix anders ist wie zum Beispiel bei Ried oder sonst wo. Dass man das Geld von ihm ganz gerne nimmt, aber sich dann schon irgendwo von Red Bull lösen möchte und seinen FC saaaalzburg besingt zeigt um so mehr, dass man schon auch ein bissi was vom normalen lifestyle eines klubs erhaschen möchte und eben danach strebt eine firmenfreie Bezeichnung zu erlangen und etablieren (was wie schon gesagt absurd ist, nachdem RB der einzige Grund ist wieso es den Verein überhaupt gibt).
Man wird sogar vom eigenen Vorstand, Verantwortlichen verarscht, der etwas davon faselt, dass Bruno der Rekordtransfer für Salzburg ist, bis sich dann rausstellt, dass der ja eigentlich nur geliehen ist. Worauf der Sportdirektor mit Unverständnis reagiert, dass es doch egal sei, er spielt für RB, das muss quasi reichen. Das ist natürlich nicht per se mein Problem, aber amüsant.
 
ich hab keine starken gefühle für die salzburger austria, ich habe überhaupt keine starken gefühle für einen anderen österreichischen klub. aber ich bevorzuge die echten klubs. dass diese in einigen fällen zu blöd waren normal zu wirtschaften und sich selbst zugrunde gerichtet haben steht auf einem anderen blatt papier.



Das Verhalten der aktiven Szene von 1860 gegenüber dem Marketing-Konstrukt Red Bull Leipzig:


Publiziert am 7. August 2014


Mit dem Einstieg Red Bulls in Leipzig hat die Kommerzialisierung im deutschen Fußball ein Level überschritten, das wir in dieser Form auf’s Schärfste verurteilen. Ein Überblick der Thematik in Kurzform:


Der Fußball in Leipzig dient ausschließlich als Werbeplattform für die Marke Red Bull, das ist der große Unterschied zu den zahlreichen bekannten KGaAs, AGs, GmbHs etc. der Vereine. Ziel ist es, Red Bull im Markt zu etablieren sowie dort noch stärker zu platzieren, um den Profit in die Höhe zu treiben. Dies gelingt bei möglichst großem sportlichen Erfolg, als Werbeträger dient dabei die Fußballsparte Red Bulls in Leipzig. Durch beinahe uneingeschränkte Geldmittel, zahlreiche Spielertransaktionen zwischen den diversen RB-Teams in allerlei Länder und der Nutzung verschiedener, Red Bull zugehöriger, Farmteams entsteht eine Wettbewerbsverzerrung, die im deutschen Fußball bisher einmalig ist und von der DFL / dem DFB bereits frühzeitig im Keim hätte erstickt werden müssen. Doch das Gegenteil war der Fall, Red Bull ist im Profifußball angekommen und will sich nun in der Bundesliga etablieren. Diese Entwicklung gilt es abzulehnen, ein derartiges Konstrukt hat in Deutschland schlichtweg nichts zu suchen!


Etwaige Vergleiche zwischen dem Investment von Hasan Ismaik bei unseren Löwen und dem Einstieg von Red Bull bei Leipzig sind darüber hinaus völlig fehl am Platze, da sowohl Zielsetzungen, Motivationsgründe und Ausprägung exzessiv andersartig sind. An dieser Stelle soll nun freilich nicht das Investment Herrn Ismaiks verteidigt werden, sondern erklärt werden, dass zwischen dem TSV 1860 München als gestandenen Traditionsverein, welcher seit Jahrzehnten über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt ist und dem Emporkömmling RB Leipzig keine Gemeinsamkeiten vorliegen!


Wie verfährt die aktive Szene von 1860 nun im Detail gegenüber diesem Marketing-Konstrukt? Die Partie am Sonntag werden wir geschlossen besuchen und den Protest ins Stadion tragen, um so eine größere Masse an Löwenfans für diese Thematik zu sensibilisieren. Wir beteiligen uns nicht an dem – von uns nicht bekannten Veranstaltern initiierten – sinnfreien Marsch vom Stachus zur Arena, sondern möchten vielmehr alle Löwenfans dazu einladen, die reichlichen Informationsmöglichkeiten zu Red Bull am Löwentreff (diesmal am Parkplatz hinter der Nordkurve) wahrzunehmen. Zudem gilt unser Augenmerk der Löwen-Elf auf dem Platz, die unsere volle Unterstützung verdient.

Wer sich vorab mit dem Konstrukt “Rasenballsport” Leipzig auseinandersetzen will, dem sei die Webseite Nein zu RB! ans Herz gelegt.


Zum Auswärtsspiel in Leipzig, welches in der Rückrunde stattfinden wird, wird es frühzeitig Informationen geben.


NEIN ZU RED BULL!



Giasinga Buam 1860


Cosa Nostra 1860


Sechzig im Allgäu


Azzurro Monaco


Münchner Freiheit 1860


BBF 1860

Panzerknacker

http://www.giasinga-buam.de/?p=3884