Der Favoritner Athletik Club von 1910 hat erneut
ein Heimspiel – keiner weiss warum aber es gefällt – und zwar das Favoritner
Derby gegen die „Bimfahrer vom Raxplatz“ vulgo Team Wiener Linien, wie der
fusionierte Strassenbahn-Gaswerkverein seit 2005 offiziell heisst. In unserer
Liga ist er dank Förderung der Wiener Linien bzw. von Wienenergie einer der
finanzstärkeren Vereine mit einer – inzwischen leider sehr guten –
Nachwuchsarbeit die auch zu Lasten des FAVAC-Nachwuchses geht, Geld regiert
halt auch in dieser Liga die Welt, vor allem beim Betreuerstab. Andererseits
darf man nicht meckern, TWL ist ein wichtiger Teil der Favoritner
Arbeiterfussballgeschichte und von daher respektiert. Wie die Wienerberg, der
andere alte Traditionsverein der komischerweise nie eine grosse Anhängerschaft
hat (zumindest nicht solange ich auf die Plätze gehe). Doch zurück zum heutigen
Spiel und Gegner. Meinereiner fuhr wieder mittels K.u.K. Kolonialbahn nach Wien
und traf schon recht zeitig ein. Der „Schaffner“ am Eingang knipste mein
Saisonticket, damit war ich offiziell drinnen. Heute hatten wir wechselhaftes
Wetter, interessiert zwar keinem wird aber hier erwähnt. Zu Beginn versuchte
der FAVAC schnell zu spielen fing sich aber immer wieder Konter der sehr
kompakten Gäste ein – eine sehr unangenehme Situation in der sich auch unsere
Anfeuerungsrufe nicht positiv bemerkbar machen konnten. Nach neun Minuten
trafen dann auch die Gegner zum 0-1 welches den FAVAC zwar aufrüttelte, er
die Chancen jedoch nicht verwerten
konnte. In der Pause plauderte man mit einigen Besuchern aus dem nördlich
gelegenen Land gleicher Sprache. Der Wiederanpfiff zeigte das gleiche Bild,
FAVAC war bemüht lief aber immer wieder in Konter der Gäste, die zunächst
jedoch nicht genutzt wurden. Erst als die Konzentration bzw. Kondition der
Roten Teufel nachliess kam TWL in Minute 84 und 88 zu zwei billigen Toren die
uns verärgerten. Was uns auch noch zumindestens irritierte war das „Nichtabklatschen“
der Mannschaft, aber gut wir sind alle Menschen und man kann den Frust nach
einer so dummen Niederlage natürlich verstehen, daher Schwamm drüber. Gegen
Donau kann man ja wieder kommen. Kein Problem. Jeder hat mal einen schlechten
Tag. Der Nachmittag nach dem Spiel wurde mit netten Plaudereien und einem
China-Buffett-Überfall überbrückt, ehe ich mit Steven aus Leipzig (oder
Luxemburg) noch in den Westen Wiens fuhr um mir die Partie ASV 13 gegen SV
Wienerberg anzugucken. Die Fahrt dorthin war weit aber nett, der ASV 13 Platz
nicht bespielbar und so wanderten wir zum Union Mauer Platz, den wir natürlich
auch fanden. Ein schöner alter Platz der noch teilweise die ursprüngliche
Grösse erahnen lässt und eine dumme 0-1 Niederlage der „Hausherren“. Gegen 20 Uhr
waren wir dann alle wieder in Sankt Favoriten, welches wieder unser friedlicher
Freistaat geworden ist. Gerüchteweise soll es ja am Nachmittag ein Spiel am
Laaerberg gegeben haben, welches 2-2 ausging. Na ja.