Cobra stürmte bei Hausdurchsuchung in Kärnten falsche Wohnung
Das Einsatzkommando Cobra brach vorige Woche um 6 Uhr früh die Eingangstür eines Kärntner Angestellten auf und riss ihn mit vorgehaltenen Waffen aus dem Schlaf - man hatte die Wohnung verwechselt.
Einigermaßen unsanft ist vergangene Woche ein Angestellter in Klagenfurt aus dem Schlaf gerissen worden. Um 6 Uhr brachen Beamte des Einsatzkommandos Cobra seine Wohnungstür mit einer Ramme auf, stürmten die Räumlichkeiten und weckten ihn mit englischen Zurufen unter vorgehaltenen Waffen. Die Beamten hatten die Wohnung verwechselt.
Eigentlich wollten sie die Nachbarwohnung stürmen. Es stellte sich schnell heraus, dass der Angestellte nichts mit den Drogengeschäften der nebenan wohnenden drei Männer zu tun hatte. Als anschließend deren Unterkunft durchsucht wurde, fanden die Polizisten auch, was sie gesucht hatten: Kokain, Cannabis, viel Bargeld und einige Mobiltelefone. Das Trio - drei Asylwerber aus Liberia, Kamerun und Nigeria - wurde angezeigt, zwei der Männer festgenommen. Ein entsprechender Bericht der "Kronen Zeitung" wurde mittlerweile bestätigt.
"'Irrtum' ist ein bisschen hart gegriffen", sagte Josef Knoflach, Leiter des EKO Cobra Süd, auf APA-Anfrage über den Zwischenfall. Man hätte ja nicht ausschließen können, dass auch in der Nebenwohnung Drogengeschäfte stattfänden. Konkrete Hinweise darauf habe es aber nicht gegeben und die richterliche Freigabe für die Hausdurchsuchung bezog sich nur auf die Wohnung der drei Asylwerber.
Die Einsatzkräfte hätten im Hausgang kein Licht eingeschaltet, um die Verdächtigen nicht zu warnen, die Türnummerierung sei undeutlich gewesen und die Ramme habe man nur benutzt, weil innen der Schlüssel steckte und der von der Polizei mitgebrachte Schlüssel somit nicht sperrte, so Knoflach. "Die Entschädigungsformulare wurden ausgehändigt." Der Angestellte bekommt den Schaden an seiner Wohnungstür ersetzt.