Dienstag, 28. August 2012

Das Urteil für Rapid

Verein • 28.08.2012, 10:47 Uhr
Stellungnahme der UEFA für den SK Rapid
Die UEFA informierte den SK Rapid am Dienstagvormittag, dass die Kontroll- und Disziplinarkammer nach den Vorfällen beim Qualifikationsspiel der UEFA Europa-League zwischen PAOK Thessaloniki und dem SK Rapid folgende Disziplinarmaßnahmen befand.

Der SK Rapid wird aufgrund von Zuschauerausschreitungen (Artikel 6 der Rechtspflegeordnung), Sachbeschädigungen (Art. 11 (2) der RPO) und vor allem aufgrund des Zünden und Werfens von Gegenständen und Feuerwerkskörpern zu einer Geldstrafe von 75.000 Euro verurteilt.  Zudem muss Rapid sein nächstes Spiel in einem europäischen Bewerb (davon ausgenommen ist das Rückspiel gegen PAOK am kommenden Donnerstag) unter Ausschluss der Öffentlichkeit bestreiten. Damit wurde - aus Sicht von Rapid bedauerlicherweise – wie meist in solchen Fällen üblich, der Forderung des UEFA – Disziplinar - Inspektors Folge geleistet. Im Wiederholungsfall oben angeführter Verfehlungen droht Rapid sogar der Ausschluss aus einem internationalen Bewerb, für den man sich in den nächsten fünf Jahren sportlich qualifiziert hätte. Dies ist ausgesprochen mit einer Bewährung von drei Jahren.  Der SK Rapid wird gegen diese Entscheidung fristgerecht (innerhalb der nächsten drei Tage) berufen, in weiterer Folge befindet der Berufungssenat der UEFA darüber. Im Gegensatz zur erstinstanzlichen Entscheidung wird beim Berufungsverfahren auch die Möglichkeit bestehen, persönlich Stellung zu nehmen.  Da noch keine Urteilsbegründung vorliegt, kann der SK Rapid vorerst auch nicht detailliert zur Entscheidung Stellung nehmen. Das Strafausmaß mit einem Geisterspiel, das sonst vor eigenem Publikum in Wien stattfinden würde, ist nach Meinung des SK Rapid allerdings aufgrund von Verfehlungen eines Teils der mitgereisten Fans bei einem Auswärtsspiel nicht verhältnismäßig.

Kommentar:
Ein vernichtendes Urteil, immerhin steht das Spiel am Donnerstag ja noch aus, von dem man leider erwarten muss, dass es nicht unbedingt friedlich abläuft. Zu gross ist der Hass und die Wut über das Erlebte in Griechenland. Schlimmstenfalls wird das kommende EC-Spiel das letzte für die nächsten fünf Jahre wenn das Urteil hält. Und das wird es auch, wenn am Donnerstag etwas passiert. Man bestraft damit das dumme Verhalten einiger mitgereister Anhänger, die – unter Duldung der schweigenden Mehrheit – dort ihre ganz private Schlacht mit PAOK lieferten. Zu Lasten der restlichen Fans. Die Sachlage ist also mehr als bedenklich. Hoffen wir im Interesse des österreichischen Fussballs, dass das Spiel friedlich verläuft. Rapid dürfte ja vom seinerzeitigen Urteil gegen die Austria auch „profitiert“ haben, sprich es wird wohl bei der Entscheidungsfindung der UEFA auch eine gewisse Rolle gespielt haben.