Montag, 6. August 2012

Petra Schelm und Manfred Grashof


Petra Schelm
Petra Schelm, Mitglied der "Rote Armee Fraktion" war das erste Todesopfer auf seiten der RAF im Kampf gegen den deutschen Staat. Am 15. Juli 1971 wurde sie in Hamburg im Zuge einer bundesweite Fahndung nach RAF-Mitgliedern, die unter dem Decknamen "Kora" durchgeführt wurde, bei einer Polizeikontrolle in Hamburg erschossen. Sie fuhr gemeinsam mit Werner Hoppe in einem gestohlenen und präparierten BMW (damals nannte man diesen Wagen oftmals auch "Baader-Meinhof-Wagen") Erkundung nach Garagen als sie den Beamten auffiel. In der nachfolgenden Schiesserei wurde ihr ins linke Auge geschossen.
Schelm wurde am 16. August 1950 in Hamburg geboren und gehörte schon bald in Berlin wohin sie gezogen und in einer Komune lebte zum Kreis der RAF. In Berlin lernte sie auch die Gründer der RAF, Baader, Ensslin und Meinhof kennen und engagierte sich in der Ausserparlamentarischen Opposition. Hier lernte sie auch ihren Freund Manfred Grashof kennen, den sie heiraten wollte. Als ihre Eltern dies verboten, brach sie den Kontakt ab. Sie erhielt - gemeinsam mit Grashof und 18 anderen RAF-Terroristen - in Jordanien eine paramilitärische Ausbildung durch die FEDAJIN der PLO, ehe sie wieder zurück nach Deutschland ging. Dort setzten die Behörden sie bald auf die Fahndungsliste und erschossen sie im Zuge der oben beschriebenen Fahndung in Hamburg. Auch ihr Komplize Manfred Hoppe wurde beschossen, konnte zunächst unverletzt entkommen um dann doch noch geschnappt zu werden.


Manfred Grashof

Manfred Grashof wurde am 2. März 1972 in einer Wohnung in Berlin gestellt, schoss um sich und tötete dabei den Leiter der Soko "Baader-Meinhof", Hans Eckhardt. Er selber fiel verwundet in die Hände der Polizei. Er erholte sich schnell von seinen Verletzungen und wurde - für ihn als zu früh empfunden - vom Krankenhaus ins Gefängnis überstellt. Verantwortlich dafür war Richter Wolfgang Buddenberg. Als Racheaktion wurde seine Frau im Mai 1972 durch das "Kommando Manfred Grashof" mit einer Autobombe schwer verletzt.

Er wurde 1977 zu lebenslanger Haft verurteilt und 1989 begnadigt. Er arbeitet heute als Techniker und Schauspieler im Grips Theater in Berlin.