Montag, 6. August 2012

Das Derby in den Zeitungen

Austria gewinnt Derby gegen Rapid 3:0
Die Derby-Rückkehr von Rapid ins Hanappi-Stadion brachte den höchsten Austria-Sieg in Hütteldorf seit 1993.
Letztes Update am 05.08.2012, 20:00
Vor fast 19 Jahren, am 11. August 1993, siegte die Austria mit Peter Stöger im Hanappi-Stadion gegen Rapid mit Peter Schöttel 3:0. Bis Sonntag gab es nicht mehr so einen klaren Erfolg der Violetten in Hütteldorf mit regulärem Ende. Nur der Platzsturm im Mai 2011 beim Stand von 2:0 für die Gäste hatte auch ein 3:0 zur Folge. Mit einem Erfolg bei der Derby-Rückkehr ins Heimstadion wollten die Rapidler dieses Kapitel endgültig beenden. "Wir haben uns so gefreut. Da tut diese Klatsche noch mehr weh", gestand Trainer Schöttel nach dem Debakel.
Die Zeichen standen vor dem 302. Wiener Derby auf Angriff. Sowohl Schöttel als auch Stöger stellten ihre Teams offensiv ein und dementsprechend auf. Schöttel vertraute wieder auf die Startelf von den beiden Liga-Siegen und rotierte die vier in Novi Sad in die Mannschaft gekommenen Europacup-Fighter zurück auf die Bank. Stöger ersetzte im Mittelfeld Mader durch den offensiveren Simkovic, im Sturm erhielt Kienast den Vorzug. In der Innenverteidigung vertraute er der Routine und Kopfballstärke von Rogulj. Gemeinsam mit Kollege Ortlechner hatte er gegen Rapid-Spitze Boyd alles andere als einen geruhsamen Nachmittag. Der US-Teamstürmer war physisch stark, aber wie bei einem Stangenschuss im Finish im Abschluss glücklos.
Duell
Während bei den beiden Nullnummern in Frühjahr Vorsicht dominierte, kam es beim ersten Derby-Duell Schöttel – Stöger zum direkten Treffen zweier gelernter Stürmer: Trimmel als rechter Verteidiger hinter Hofmann gegen Austrias linken Flügel Jun, der vom starken Simkovic unterstützt werden sollte.
Die Stimmung bei der Derby-Rückkehr nach Hütteldorf unter den 17.500 Zuschauern blieb ausgelassen, als Drazan den ersten Schuss für die Hütteldorfer abgab (9.). Bei hochsommerlichen Temperaturen entwickelte sich eine intensive und flotte Partie, in die sich aber auch einige Fehlpässe einschlichen. Rapid kombinierte anfangs besser, verbuchte im ersten Durchgang zunächst ein Chancenplus, Drazan prüfte abermals mit einem Schuss Goalie Lindner.
Im Gegenzug scheiterte Kienast nach einer Vorlage von Simkovic an Königshofer und Jun per Nachschuss (33.). Es war ein Weckruf für die Austria, die noch mehr den Weg nach vorne suchte.
Führung
Mit der zweiten Chance gingen die Violetten in Führung: Es war ein Gastgeschenk von Kulovits, der vor dem eigenen Tor den Ball gegen Ortlechner vertändelte. Der Ex-Rapidler Roman Kienast musste vor der Westtribüne in der 38. Minute nur noch einschieben. Die Austria blieb bis zum Pausenpfiff aktiv, Simkovic schlenzte den Ball knapp an der Vorentscheidung vorbei.
Für die sorgte in der 52. Minute wieder Kienast. Suttner war durchgegangen, seinen Stanglpass verpasste Gorgon, doch Vrsic behielt den Überblick und flankte gefühlvoll auf den von den Rapidlern nicht gedeckten Mittelstürmer. Kienast nickte ein und ließ sich von den 1500 Austria-Fans feiern.
Nach einer Stunde musste Königshofer gegen Gorgon und im Nachschuss Simkovic das 0:3 verhindern. Zu Beginn der Rapid-Viertelstunde lenkte der Goalie einen Kienast-Kopfball an die Latte. Die Rapidler waren sowohl physisch als auch psychisch zu angeschlagen, um zurückzukommen. Im Konter, als die Rapidler (zu Recht) Handspiel reklamierten, spielte Kienast perfekt für Simkovic auf, der das Debakel für Rapid vollendete – 0:3 in Minute 83.

Derby-Triumph der Austria, Siege für Admira und Ried

Die Wiener Austria hat am Sonntagnachmittag in der dritten Runde der tipp3- Bundesliga einen klaren 3:0- Derbysieg bei Rapid gefeiert. Die "Veilchen" verhinderten mit diesem Triumph eine Rückkehr der grün- weißen Erzrivalen an die Tabellenspitze, die Meister Salzburg am Samstag übernommen hatte.
Rapid - Austria 0:3
Die Austria ist mittlerweile sechs Partien gegen die Rapidler ungeschlagen. Der langjährige Rapid- Kicker Roman Kienast entschied die Hitzeschlacht beim 302. Wiener Derby im ausverkauften Hanappi- Stadion mit seinen beiden Toren in den Minuten 38 und 52, Kienast traf zudem die Latte (75.). Im Finish legte Tomas Simkovic das 3:0 nach (82.).
Das erste Derby im Hanappi- Stadion seit dem Platzsturm am 22. Mai 2011 wurde trotz Temperaturen von weit über 30 Grad Celsius intensiv geführt. Die packenden Torszenen und spielerischen Höhepunkte waren zunächst aber Mangelware. Christopher Drazan prüfte mit Distanzschüssen Austria- Tormann Heinz Lindner (9., 32.), ein Versuch von Terrence Boyd wurde im letzten Moment von Innenverteidiger Kaja Rogulj abgeblockt (12.). Damit war Rapids höchst bescheidenes Pulver aber fast schon verschossen.
Die Austria setzte mit kompakter, disziplinierter Defensive auf eine Kontertaktik, die in der 33. Minute beinahe von Erfolg gekrönt worden wäre. Nach Stanglpass von Tomas Simkovic scheiterte Kienast aus kurzer Distanz an Rapid- Goalie Lukas Königshofer. Beim Nachschuss von Tomas Jun rettete Gerson (33.). Plötzlich war die Austria im Spiel. Beim Führungstreffer erhielten die Austrianer allerdings erhebliche Mithilfe von Stefan Kulovits. Der defensive Mittelfeldmann ließ sich im eigenen Strafraum kurz vor der Toroutlinie von Manuel Ortlechner den Ball abluchsen, den Querpass von Ortlechner drückte Kienast zum 1:0 über die Linie (38.).
Rapids totale Harmlosigkeit setzte sich auch nach der Pause fort. Die Austria zeigte sich hingegen abgeklärt, als Meister der Effizienz und schaffte die Vorentscheidung. Nach Hereingabe von Markus Suttner schlug zunächst Alexander Gorgon ein Luftloch, Dare Vrsic flankte den Ball aber neuerlich in die Gefahrenzone und Kienast war per Kopf zum 2:0 (52.) zur Stelle. Im Finish spielte die Austria dann die Rapidler an die Wand. Königshofer parierte einen Weitschuss von Gorgon und den Nachschuss von Simkovic (61.). Ein Kopfball von Kienast klatschte an die Latte (75.), ein Freistoß von Suttner aus großer Distanz wurde von Königshofer pariert (78.).
In der 82. Minute gelang den Austrianern das 3:0. Bei einem Konter rollte Kienast, der allerdings davor ein Handspiel beging, den Ball für Simkovic auf und dieser vollendete. Der Ehrentreffer war der Rapidlern nicht vergönnt, Boyd traf nur die Stange (88.).
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Kienast verpatzt Rapid die Heimkehr
5. August 2012, 16:01
Die Wiener Austria hat das 302. Derby sehr souverän gewonnen. Noch dazu im Hanappi-Stadion. Der Ex-Rapidler Roman Kienast hat dabei zwei Tore erzielt. Die Hütteldorfer bleiben trotzdem in Hütteldorf.
Wien - So ein Wiener Fußball-Derby lenkt ein wenig vom olympischen Überfluss ab. Es ist allemal spektakulärer als zum Beispiel das Mixed im Badminton. Es sei denn, man ist Chinese oder Chinesin. Rapid ist am Sonntagnachmittag zur 302. Auflage nach Hütteldorf zurückgekehrt, der 22. Mai 2011 sollte endgültig aufgearbeitet werden. Damals stürmten die Fans den Platz, die Partie wurde abgebrochen und mit 0:3 strafverifiziert. Eine der Konsequenzen war die Übersiedlung ins Happel-Stadion für zwei Derbys, der Austria war das recht.
Und nun musste sie quasi wieder ins Feindesland, Trainer Peter Stöger drückte das so aus: "Wir haben Respekt vor Rapid. Und vor Rapid im Hanappi-Stadion haben wir noch größeren Respekt." Die Vorzeichen für eine ansehnliche Partie waren durchaus gegeben, zumal die beiden Vorgänger (jeweils 0:0) an Niveaulosigkeit nicht zu unterbieten waren. Da hätte es schon 22 Künstler gebraucht. Peter Schöttel ließ im Vergleich zum 1:2 in Novi Sad rotieren, wobei das relativ war. Er vertraute der Elf aus den beiden ersten Meisterschaftsrunden, die ein 4:0 gegen Innsbruck und ein 1:0 gegen Wiener Neustadt bescherten. Stöger ersetzte im Sturm Roland Linz durch Roman Kienast, das war fast zu erwarten, die Leistungen von Linz waren zuletzt ein Jammer, und das ist eine Untertreibung.
Rapid begann recht aktiv, versuchte die Austria zu beschäftigen, was bei einer Temperatur von 33 Grad kein Honiglecken war. Ein paar Halbchancen wurden in der ersten Viertelstunde kreiert, Christopher Drazan, Terrence Boyd und Christopher Trimmel scheiterten an sich selbst und an Austrias Tormann Heinz Lindner.
Kulovits-Patzer leitet Untergang ein
Nach 22 Minuten verordnete Schiedsrichter Gerhard Grobelnik die erste Trinkpause. Und die Austria wurde stärker (Zaubertrank?), sie begab sich von nun an auch in die Offensive. Das Führungstor war vielleicht keine logische, aber doch eine Folge. 38. Minute: Der Rapidler Stefan Kulovits ließ sich im eigenen Strafraum fahrlässig den Ball abluchsen, Manuel Ortlechner passte von der Toroutlinie flach zurück auf Kienast, der schoss aus kurzer Distanz ein. Womit er Stöger recht gegeben hat. Angesichts der Temperaturen war das für Rapid ein richtiges Übel. Zumal man ja auch am Donnerstagabend europäisch tätig war, das war gewiss ein kollektiver Kräfteverschleiß. Aber Profis wurden geschaffen, um sich auf eine Doppelbelastung niemals auszureden, das wäre ein Armutszeugnis.
Nach der Pause versuchte es Rapid. Sechs Minuten lang. Vergebens. 52. Minute: Wieder war die Abwehr ein ungeordneter Haufen. Der Slowene Dare Vrsic lieferte den Beweis, ein guter Fußballer und somit eine Verstärkung für die Austria zu sein. Er flankte butterweich auf Kienast, der köpfelte unbedrängt das 2:0. Und gab Stöger zum zweiten Mal recht.
Schöttel brachte nach einer Stunde Guido Burgstaller und Thomas Prager, wurscht. Die gut organisierte Austria blieb souverän, der starke Tomas Simkovic schloss einen Konter zum 3:0 ab (83.). Rapid ist seit sechs Derbys sieglos, das 303. kommt bestimmt. Die Wiener Großklubs sind nach drei Runden punktgleich, das hat wenig zu bedeuten. Wie sagte Trainer Schöttel: "Es sind noch 99 Punkte zu haben." In einer Woche gastiert Rapid beim Meister und Tabellenführer Red Bull Salzburg. 96 Zähler sind danach noch frei.
Im Hanappi-Stadion ist es erfreulicherweise recht ruhig geblieben. Am Abend gab es zur Ablenkung die Olympischen Spiele. (Christian Hackl, DER STANDARD 6.8.2012)
SK Rapid Wien - FK Austria Wien 0:3 (0:1). Wien, Hanappi-Stadion, 17.000 (ausverkauft), SR Grobelnik.
Tore:
0:1 (38.) Kienast
0:2 (52.) Kienast
0:3 (83.) Simkovic
Rapid: Königshofer - Trimmel, Sonnleitner, Gerson, Katzer - Kulovits (61. Prager), Ildiz (73. Heikkinen) - Hofmann, Alar, Drazan (60. Burgstaller) - Boyd
Austria: Lindner - Dilaver, Rogulj, Ortlechner, Suttner - Vrsic (65. Mader), Holland, Simkovic - Gorgon (72. Stankovic), Kienast, Jun (85. Murg)
Gelbe Karten: Keine bzw. Simkovic, Jun