Sonntag, 18. März 2012, Wien Favoriten am frühen Morgen:
Noch etwas verkatert vom vorhergehenden Tag ging es per Tramway über den Monte Laa an die Kenner Road, wo der Favoritner Athletik Club von 1910 sein erstes Frühjahrsheimspiel gegen den Nussdorfer AC bestreitet. Die ersten beiden Auswärtsspiele verliefen erfolgreich beim Ruderverein Süssenbrunn/Donau wurde ja mit 1-0, das Favoritner Derby gegen den SV Wienerberg mit 2-1 gewonnen. Man war ungeschlagen und konnte mit breiter Brust gegen den Tabellenführer ins Spiel gehen. Über 400 Zuseher (offiziell 350 Zahlende) bevölkerten den Platz und liessen sich die herrliche Frühjahrssonne auf den Bauch oder die Glatze brennen. FEDAYN FAVAC feierte die Premiere seines neuen Heimtransparentes, welches im selben Stil wie der erste Schal der FEDAYN gehalten ist und mit 7 x 1,50 Metern sicher ein Blickfang geworden ist. Der Heimmob stellte sich dementsprechend auch gleich vor diesem Transparent auf und erfüllte meinen Traum einer guten Kurve – Prima. Jetzt noch drei Punkte und der Tag ist perfekt. Schon im Herbst war die Partie ja eine sehr enge, gut geführte, wobei besonders die Gastfreundschaft der Hausherren und deren Fans (Gruss an den „Krachledernen“) wohltuend war. Man war damals bis weit nach Mitternacht in der Kantine beim Länderspielgucken gewesen. So fein wurde es auch heute, nette Atmosphäre, Null Gehässigkeit und ein rassiges Spiel. Dieses begann für uns mit einem Paukenschlag: Angriff des FAVAC, ein Querschläger kommt zu Krakowitsch der aus gut 25 Metern abzog, der etwas abgefälschte Schuss ging in die Maschen. 1-0 nach zwei Minuten, sehr sehr fein. Fünf Minuten später erzielte Mehic sogar das 2-0 und liess die Herzen der Roten Teufel höher schlagen. Man muss dazusagen, dass der NAC in der ersten Viertelstunde noch gemächlich spielte, seine Taktik den FAVAC einzuschläfern funktionierte und bis zur 25. Minute war der Gleichstand erzielt worden. Nicht gut. Unsere Jungs spielten, kämpften und rackerten wurden aber von den cleveren Gästen immer wieder klassisch ausgehebelt die dann auch noch das 2-3 erzielen konnten. Nach der Pause ein ähnliches Bild, der FAVAC bemüht und der NAC clever. Die Stimmung war trotzdem nicht schlecht, entzündete sich vor allem am schwachen Schiedsrichtertrio welches die elementarsten Regeln nicht kannte bzw. nicht ahndete. Vor allem das berühmt-berüchtigte Abseits wurde vom Assistenten auf der Seite der Trainerbänke nie wirklich gegeben (war aber für beide Mannschaften sehr, sehr ärgerlich) - der Schiri hätte einen Elfer geben müssen (ist aber keine Ausrede, NAC war besser und hat verdient gewonnen) und auch etliche Fouls auf beiden Seiten waren – na ja – zu ahnden. Provokant die Reaktion des Schiris auf die Frage eines FAVAC-Spielers, ob er überhaupt die Gelbe Karte eingesteckt hatte, worauf er sie halb aus der Tasche zog um sie ihm zu zeigen – war ein schaler Beigeschmack an diesem an sich netten Fussballvormittag. Ich verstehe nie warum man zu solchen Spielen irgendwelche Zauberlehrlinge schickt, so verdirbt man den Fans den Spass am Fussballgucken. Wie auch immer, nach 93 Minuten war das Spiel zu Ende, der Sieger hiess (verdient) NAC und wir hatten eine toll kämpfende junge Heimmannschaft gesehen die gegen clevere Gegner (in dieser Besetzung sicher reif für höhere Ziele) gut mitgehalten und nur mit einem Tor Unterschied verloren haben. Nach der Partie plauderte man noch ein bisserle, ging dann zum Schnitzeltandler, der uns einige gebröselte Schweine überliess und aßen mit Genuss. Der Rest ist leicht erzählt: Ab nach Hause