Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Das gestrige Derby – erst zum zweiten Mal
gegeneinander ausgetragen – war ein sehr emotionales. FAVAC, der Herzensverein
gegen den FC 1980 Wien, dessen Sympathien und auch Freundschaft mir am Herzen
liegt. Beide Vereine sind in Favoriten, der FC 1980 Wien in dieser Saison
erstmalig in die Wiener Stadtliga aufgestiegen und das (letzte) Favoritner
Urgestein, nämlich der FAVAC. Seit 1910 aus dem Fussballgeschehen in unserem
Bezirk nicht wegzudenken. Zwei Herzen in einer Brust. Das erste Derby auf dem
Platz des FC 1980 Wien war ein sehr umkämpftes, schließlich gewann der FAVAC
etwas glücklich mit 4-3 und so konnte man darauf hoffen, dass das zweite Spiel,
diesmal in der Kennergasse, ähnlich interessant wird. Immerhin waren ein Haufen
Leute beider Vereine gekommen – die Mär, dass zum FC 1980 Wien Niemand kommt
ist als „Urban Legend“ abzuhaken – und es ein ähnliches Fest werden würde, wie
beim Hinspiel. Mit offenem Ausgang.
Dem war leider nicht so.
Das zweite Favoritner Derby zwischen dem FAVAC und dem FC 1980 Wien war
leider eine vollkommen einseitige Angelegenheit. Zur Pause stand es bereits 4-0
für die Hausherren und auch in Halbzeit Zwo wurde es nicht wesentlich besser,
obwohl die Gäste immerhin noch zwei Treffer aufholen konnten. Aber durch den –
aus meiner Sicht nicht gerechtfertigten Elfmeter (der wohl eine Kompensation
zum nicht gegebenen in Halbzeit Eins war) – ist das Spiel schon nach 55 Minuten
vollkommen uninteressant geworden. Schade für die vielen Zuseher beider
Mannschaften. Der Frustpegel bei den Gästen war dementsprechend hoch, keiner der
Spieler konnte seine vorhandene Klasse ausspielen. Ein böser Unfall kurz vor
der Halbzeitpause – Hüseyin Ademovic lag minutenlang (bewusstlos ?) am Boden –
trug nicht gerade zur Stabilisierung des Spiels bei.
Ein Wort zum Schiedsrichter (auch wenn das jetzt etwas komisch klingt, da
das Spiel so eindeutig war): Die beste Leistung der Saison, die ich in der Kennergasse
gesehen habe. Ohne Wenn und Aber. Ein großes „BRAVO“ an Faruk Celebi. Tadellose
Leistung. Respekt.
Zwei Herzen in einer Brust. Schauen wir einmal, wie es weitergeht.
Immerhin, der Tabellenletzte Post SV hat seine gewohnte Niederlagenserie
wieder aufgenommen, ein 0-1 bei Austria XIII sorgt für eine souveräne
Tabellenführung von Unten und so ist diese Gefahr nach wie vor nicht wirklich
existent für den FC 1980 Wien.
Der FAVAC hingegen hat mit diesem überzeugenden Derbysieg (das Wort klingt
immer noch komisch) die Spitze erklommen, da die SV Schwechat gegen Mannswörth
nur 2-2 unentschieden gespielt und die Union Mauer bei der Wienerberg mit 1-3
verloren hat. Für Beide wird es nächste Woche nicht leichter, die Union Mauer
muss zum FC Stadlau und die SV Schwechat hat uns zu Gast. Bestenfalls können
wir mit einem Sieg auf 4 Punkte vorauseilen, was natürlich ein sehr eleganter
Start in die Frühjahrssaison wäre. Aber schauen wir mal, dann werma es scho
sehn !
Bis dahin gilt:
DIE NUMMER EINS VON WIEN SIND WIR !